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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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beysammen bleiben, biß die Glocke 12. geschlagen
hat. Wer mit Speise und Tranck nicht versorgt
ist, kan in mein Hauß gehen, allwo vor uns alle
gnugsamer Vorrath vorhanden ist und sich sätti-
gen, auch den Seinigen zur Nothdurfft, so viel er
tragen kan, mit herunter bringen. Wir werden
nicht sterben, sondern leben, und des HERRN
Werck verkündigen, und nach überstandener
Furcht und Schrecken unsern GOtt zu loben und
zu preisen die gröste Ursache haben. Jch weiß es
aus gewissen Umständen gantz gewiß, denn ich bin
nicht allein als euer aller Vater, sondern auch als
euer Prophet zu betrachten. Gebt Achtung! es
wird binnen jetzo und etwa einer Viertels-Stun-
de sich eine gantz gelinde Erd-Erschütterung spü-
ren lassen, aber dieserhalb erschrecket und fürchtet
euch nicht, sondern heiliget GOtt den HErrn in
euren Hertzen. Jst dieses vorbey, so werden wir
Ruhe haben. Sagt mir, was wollen wir anders
anfangen? Hätten wir auch Flügel wie Tauben
und Flügel der Morgenröthe, daß wir flöhen und
zusähen, wo wir etwa blieben? Ja hätten wir auch
100. Seegel-fertige Schiffe, worauf wir uns mit
unsern besten Sachen einzuschiffen, und einen an-
dern Ort unsers Aufenthalts suchen wolten? Was
will das helffen? Der Hand des Allmächtigen
können wir nicht entrinnen, wenn sie uns, wie
ich doch nicht hoffe, verderben will. Also ist es
besser, wir bleiben hier beysammen, und warten
mit christlicher Gedult und Gelassenheit ab das,
was der Himmel fernerweit über uns verhängt

hat
IV. Theil. (b)

beyſammen bleiben, biß die Glocke 12. geſchlagen
hat. Wer mit Speiſe und Tranck nicht verſorgt
iſt, kan in mein Hauß gehen, allwo vor uns alle
gnugſamer Vorrath vorhanden iſt und ſich ſaͤtti-
gen, auch den Seinigen zur Nothdurfft, ſo viel er
tragen kan, mit herunter bringen. Wir werden
nicht ſterben, ſondern leben, und des HERRN
Werck verkuͤndigen, und nach uͤberſtandener
Furcht und Schrecken unſern GOtt zu loben und
zu preiſen die groͤſte Urſache haben. Jch weiß es
aus gewiſſen Umſtaͤnden gantz gewiß, denn ich bin
nicht allein als euer aller Vater, ſondern auch als
euer Prophet zu betrachten. Gebt Achtung! es
wird binnen jetzo und etwa einer Viertels-Stun-
de ſich eine gantz gelinde Erd-Erſchuͤtterung ſpuͤ-
ren laſſen, aber dieſerhalb erſchrecket und fuͤrchtet
euch nicht, ſondern heiliget GOtt den HErrn in
euren Hertzen. Jſt dieſes vorbey, ſo werden wir
Ruhe haben. Sagt mir, was wollen wir anders
anfangen? Haͤtten wir auch Fluͤgel wie Tauben
und Fluͤgel der Morgenroͤthe, daß wir floͤhen und
zuſaͤhen, wo wir etwa blieben? Ja haͤtten wir auch
100. Seegel-fertige Schiffe, worauf wir uns mit
unſern beſten Sachen einzuſchiffen, und einen an-
dern Ort unſers Aufenthalts ſuchen wolten? Was
will das helffen? Der Hand des Allmaͤchtigen
koͤnnen wir nicht entrinnen, wenn ſie uns, wie
ich doch nicht hoffe, verderben will. Alſo iſt es
beſſer, wir bleiben hier beyſammen, und warten
mit chriſtlicher Gedult und Gelaſſenheit ab das,
was der Himmel fernerweit uͤber uns verhaͤngt

hat
IV. Theil. (b)
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[17/0027] beyſammen bleiben, biß die Glocke 12. geſchlagen hat. Wer mit Speiſe und Tranck nicht verſorgt iſt, kan in mein Hauß gehen, allwo vor uns alle gnugſamer Vorrath vorhanden iſt und ſich ſaͤtti- gen, auch den Seinigen zur Nothdurfft, ſo viel er tragen kan, mit herunter bringen. Wir werden nicht ſterben, ſondern leben, und des HERRN Werck verkuͤndigen, und nach uͤberſtandener Furcht und Schrecken unſern GOtt zu loben und zu preiſen die groͤſte Urſache haben. Jch weiß es aus gewiſſen Umſtaͤnden gantz gewiß, denn ich bin nicht allein als euer aller Vater, ſondern auch als euer Prophet zu betrachten. Gebt Achtung! es wird binnen jetzo und etwa einer Viertels-Stun- de ſich eine gantz gelinde Erd-Erſchuͤtterung ſpuͤ- ren laſſen, aber dieſerhalb erſchrecket und fuͤrchtet euch nicht, ſondern heiliget GOtt den HErrn in euren Hertzen. Jſt dieſes vorbey, ſo werden wir Ruhe haben. Sagt mir, was wollen wir anders anfangen? Haͤtten wir auch Fluͤgel wie Tauben und Fluͤgel der Morgenroͤthe, daß wir floͤhen und zuſaͤhen, wo wir etwa blieben? Ja haͤtten wir auch 100. Seegel-fertige Schiffe, worauf wir uns mit unſern beſten Sachen einzuſchiffen, und einen an- dern Ort unſers Aufenthalts ſuchen wolten? Was will das helffen? Der Hand des Allmaͤchtigen koͤnnen wir nicht entrinnen, wenn ſie uns, wie ich doch nicht hoffe, verderben will. Alſo iſt es beſſer, wir bleiben hier beyſammen, und warten mit chriſtlicher Gedult und Gelaſſenheit ab das, was der Himmel fernerweit uͤber uns verhaͤngt hat IV. Theil. (b)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/27>, abgerufen am 21.11.2024.