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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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dieses unter einer menschlichen Gesellschafft ein
schändliches Laster sey. Da zumalen unsre Herrn
Geistlichen uns, den, den Heyden unbekannten
GOtt, nach ihrer menschlichen Möglichkeit und
durch die Krafft des heil. Geistes erleuchtete Ge-
lehrsamkeit und Beredtsamkeit von einer Zeit zur
andern bekannter machen, auch den Rath GOt-
tes wegen unserer Seligkeit wöchentlich nicht ein-
mal, sondern etliche mal vortragen.

Meine Kinder, Brüder und Freunde! was
ich jetzo gesagt habe, das habe ich allen auf dieser
Jnsul lebenden menschlichen Creaturen gesagt.
Jch habe nicht bloß aus meinem, sondern aus
eurer aller Munde geredet, führe euch aber dieses
zu Gemüthe, daß, wenn wir in Betracht des ob-
gemeldeten sagen wolten: Wir hätten keine
Sünde,
so verführeten wir uns selbst, und die
Wahrheit wäre nicht in uns. Denn alles dieses
obgemeldte ist wohl gut und aller Ehren werth,
aber, aber! alles dieses ist noch lange nicht hin-
länglich, die Seligkeit zu erwerben, sondern es
gehöret noch weit mehr darzu, welches unsere Seel-
sorger besser und deutlicher, als ich Ungelehrter mit
meiner schwachen Zunge vortragen können. Un-
terdessen, da ich vor wenig Nächten, wie ich fe-
stiglich glaube, und dessen in meinem Hertzen ver-
sichert bin, einen göttlichen Traum gehabt, den
ich bey nächster Gelegenheit offenbaren, und un-
sere Herrn Geistlichen und andere Gelehrte und
kluge Leute darüber will urtheilen lassen, so hoffe,
es soll vor dißmal weiter keine Noth mit uns ha-
ben; Derowegen habt guten Muth, und lasset uns

bey-

dieſes unter einer menſchlichen Geſellſchafft ein
ſchaͤndliches Laſter ſey. Da zumalen unſre Herrn
Geiſtlichen uns, den, den Heyden unbekannten
GOtt, nach ihrer menſchlichen Moͤglichkeit und
durch die Krafft des heil. Geiſtes erleuchtete Ge-
lehrſamkeit und Beredtſamkeit von einer Zeit zur
andern bekannter machen, auch den Rath GOt-
tes wegen unſerer Seligkeit woͤchentlich nicht ein-
mal, ſondern etliche mal vortragen.

Meine Kinder, Bruͤder und Freunde! was
ich jetzo geſagt habe, das habe ich allen auf dieſer
Jnſul lebenden menſchlichen Creaturen geſagt.
Jch habe nicht bloß aus meinem, ſondern aus
eurer aller Munde geredet, fuͤhre euch aber dieſes
zu Gemuͤthe, daß, wenn wir in Betracht des ob-
gemeldeten ſagen wolten: Wir haͤtten keine
Suͤnde,
ſo verfuͤhreten wir uns ſelbſt, und die
Wahrheit waͤre nicht in uns. Denn alles dieſes
obgemeldte iſt wohl gut und aller Ehren werth,
aber, aber! alles dieſes iſt noch lange nicht hin-
laͤnglich, die Seligkeit zu erwerben, ſondern es
gehoͤret noch weit mehr darzu, welches unſere Seel-
ſorger beſſer und deutlicher, als ich Ungelehrter mit
meiner ſchwachen Zunge vortragen koͤnnen. Un-
terdeſſen, da ich vor wenig Naͤchten, wie ich fe-
ſtiglich glaube, und deſſen in meinem Hertzen ver-
ſichert bin, einen goͤttlichen Traum gehabt, den
ich bey naͤchſter Gelegenheit offenbaren, und un-
ſere Herrn Geiſtlichen und andere Gelehrte und
kluge Leute daruͤber will urtheilen laſſen, ſo hoffe,
es ſoll vor dißmal weiter keine Noth mit uns ha-
ben; Derowegen habt guten Muth, und laſſet uns

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[16/0026] dieſes unter einer menſchlichen Geſellſchafft ein ſchaͤndliches Laſter ſey. Da zumalen unſre Herrn Geiſtlichen uns, den, den Heyden unbekannten GOtt, nach ihrer menſchlichen Moͤglichkeit und durch die Krafft des heil. Geiſtes erleuchtete Ge- lehrſamkeit und Beredtſamkeit von einer Zeit zur andern bekannter machen, auch den Rath GOt- tes wegen unſerer Seligkeit woͤchentlich nicht ein- mal, ſondern etliche mal vortragen. Meine Kinder, Bruͤder und Freunde! was ich jetzo geſagt habe, das habe ich allen auf dieſer Jnſul lebenden menſchlichen Creaturen geſagt. Jch habe nicht bloß aus meinem, ſondern aus eurer aller Munde geredet, fuͤhre euch aber dieſes zu Gemuͤthe, daß, wenn wir in Betracht des ob- gemeldeten ſagen wolten: Wir haͤtten keine Suͤnde, ſo verfuͤhreten wir uns ſelbſt, und die Wahrheit waͤre nicht in uns. Denn alles dieſes obgemeldte iſt wohl gut und aller Ehren werth, aber, aber! alles dieſes iſt noch lange nicht hin- laͤnglich, die Seligkeit zu erwerben, ſondern es gehoͤret noch weit mehr darzu, welches unſere Seel- ſorger beſſer und deutlicher, als ich Ungelehrter mit meiner ſchwachen Zunge vortragen koͤnnen. Un- terdeſſen, da ich vor wenig Naͤchten, wie ich fe- ſtiglich glaube, und deſſen in meinem Hertzen ver- ſichert bin, einen goͤttlichen Traum gehabt, den ich bey naͤchſter Gelegenheit offenbaren, und un- ſere Herrn Geiſtlichen und andere Gelehrte und kluge Leute daruͤber will urtheilen laſſen, ſo hoffe, es ſoll vor dißmal weiter keine Noth mit uns ha- ben; Derowegen habt guten Muth, und laſſet uns bey-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/26>, abgerufen am 21.11.2024.