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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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ders als zur Lust und gegen keine Feinde zu ge-
brauchen. Jch sage noch einmahl, GOtt verhüte
dieses, denn in meinem Lande, wenn die jungen
Knaben mit Drommeln und Gewehr das so ge-
nannte Soldaten-Spiel zu spielen anfangen,
machen sich die Alten so gleich sorgsame Gedan-
cken wegen eines bevorstehenden Krieges. Wie
wir nun Herrn Mag. Schmeltzern, weilen wir in
unsern Jugend-Jahren ebenfalls dergleichen er-
fahren, und zwar, daß zum öfftern ein blutiger
Krieg darauf erfolgt ist, wohl Recht gaben, so
hätten wir unsers Ort eben doch noch keine Ursach,
uns sorgsame Gedancken wegen eines Kriegs zu
machen, zumahlen, da wir uns täglich ja stündlich
im Stande befänden, unsern Feinden Wieder-
stand zu thun. Wohl gut, mein Bruder! (gab Hr.
M. Schmeltzer darauf zur Antwort) Felsenburg
ist mit recht eine Capital-Vestung zu nennen, aber
nur ewig Schade, daß sie nicht mit Ketten am
Himmel hanget, auch habe ich an der Guarnison
gantz und gar nichts auszusetzen, weilen dieselbe
aus lauter tapffern Leuten bestehet, so wohl
männliches als weibliches Geschlechts, allein, wenn
Verrätherey und List mit ins Spiel kömmt, so hat
man nicht ein, sondern viele Exempel, daß auch
die allervestesten Berg-Schlösser sind überrum-
pelt und erobert worden.

Jch kan nicht anders sagen und glauben, als
daß Herr Mag. Schmeltzer damahls gegen mich
und viele andere noch bey mir stehende deßfalls
einen rechten Propheten-Geist gehabt, denn was
darauf erfolgte, will ich bald vollends erzählen,

voritzo

ders als zur Luſt und gegen keine Feinde zu ge-
brauchen. Jch ſage noch einmahl, GOtt verhuͤte
dieſes, denn in meinem Lande, wenn die jungen
Knaben mit Drommeln und Gewehr das ſo ge-
nannte Soldaten-Spiel zu ſpielen anfangen,
machen ſich die Alten ſo gleich ſorgſame Gedan-
cken wegen eines bevorſtehenden Krieges. Wie
wir nun Herrn Mag. Schmeltzern, weilen wir in
unſern Jugend-Jahren ebenfalls dergleichen er-
fahren, und zwar, daß zum oͤfftern ein blutiger
Krieg darauf erfolgt iſt, wohl Recht gaben, ſo
haͤtten wir unſers Ort eben doch noch keine Urſach,
uns ſorgſame Gedancken wegen eines Kriegs zu
machen, zumahlen, da wir uns taͤglich ja ſtuͤndlich
im Stande befaͤnden, unſern Feinden Wieder-
ſtand zu thun. Wohl gut, mein Bruder! (gab Hr.
M. Schmeltzer darauf zur Antwort) Felſenburg
iſt mit recht eine Capital-Veſtung zu nennen, aber
nur ewig Schade, daß ſie nicht mit Ketten am
Himmel hanget, auch habe ich an der Guarniſon
gantz und gar nichts auszuſetzen, weilen dieſelbe
aus lauter tapffern Leuten beſtehet, ſo wohl
maͤnnliches als weibliches Geſchlechts, allein, wenn
Verraͤtherey und Liſt mit ins Spiel koͤmmt, ſo hat
man nicht ein, ſondern viele Exempel, daß auch
die allerveſteſten Berg-Schloͤſſer ſind uͤberrum-
pelt und erobert worden.

Jch kan nicht anders ſagen und glauben, als
daß Herr Mag. Schmeltzer damahls gegen mich
und viele andere noch bey mir ſtehende deßfalls
einen rechten Propheten-Geiſt gehabt, denn was
darauf erfolgte, will ich bald vollends erzaͤhlen,

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[240/0250] ders als zur Luſt und gegen keine Feinde zu ge- brauchen. Jch ſage noch einmahl, GOtt verhuͤte dieſes, denn in meinem Lande, wenn die jungen Knaben mit Drommeln und Gewehr das ſo ge- nannte Soldaten-Spiel zu ſpielen anfangen, machen ſich die Alten ſo gleich ſorgſame Gedan- cken wegen eines bevorſtehenden Krieges. Wie wir nun Herrn Mag. Schmeltzern, weilen wir in unſern Jugend-Jahren ebenfalls dergleichen er- fahren, und zwar, daß zum oͤfftern ein blutiger Krieg darauf erfolgt iſt, wohl Recht gaben, ſo haͤtten wir unſers Ort eben doch noch keine Urſach, uns ſorgſame Gedancken wegen eines Kriegs zu machen, zumahlen, da wir uns taͤglich ja ſtuͤndlich im Stande befaͤnden, unſern Feinden Wieder- ſtand zu thun. Wohl gut, mein Bruder! (gab Hr. M. Schmeltzer darauf zur Antwort) Felſenburg iſt mit recht eine Capital-Veſtung zu nennen, aber nur ewig Schade, daß ſie nicht mit Ketten am Himmel hanget, auch habe ich an der Guarniſon gantz und gar nichts auszuſetzen, weilen dieſelbe aus lauter tapffern Leuten beſtehet, ſo wohl maͤnnliches als weibliches Geſchlechts, allein, wenn Verraͤtherey und Liſt mit ins Spiel koͤmmt, ſo hat man nicht ein, ſondern viele Exempel, daß auch die allerveſteſten Berg-Schloͤſſer ſind uͤberrum- pelt und erobert worden. Jch kan nicht anders ſagen und glauben, als daß Herr Mag. Schmeltzer damahls gegen mich und viele andere noch bey mir ſtehende deßfalls einen rechten Propheten-Geiſt gehabt, denn was darauf erfolgte, will ich bald vollends erzaͤhlen, voritzo

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/250>, abgerufen am 22.11.2024.