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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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Zeit, eure sehr zerlästerten Schiffe auszuflicken,
wo ihr anders keine gefährliche Fahrt haben wol-
let.

Wir beyden gaben zur Antwort, daß unsere
Leute ihre Hände keinesweges in die Ficke stecken,
noch auf der faulen Banck liegen solten, sondern
wir hofften mit den Herrn Portugiesen, wo nicht
zugleich seegelfertig zu seyn, doch ihnen aufs eilig-
ste nach zu folgen, und zwar auf unserer Strasse,
weil wir zweyerley Wege vor uns hätten. Es
wird sich schon geben, (sagte der Gouverneur
im Schertze) Wind und Wetter wird mir diß-
mahl schon gehorchen, denn ich gebe mich halb und
halb vor einen Wettermacher aus, mittlerweile
wollen wir noch eine Zeitlang lustig mit einander
leben, auch weder Speisen, Geträncke, Musique,
noch Pulver verschonen.

Bey diesen Worten meldete sich mein Bru-
der, und sagte: Ew Excell. werden einiger Maas-
sen an mir abgemercket haben, daß ich ein Ertz-
Pulver-Verderber bin, doch will gehorsamst ge-
bethen haben, von nun an des edlen Pulvers ei-
niger Maassen zu verschonen, indem ich, wenn wir
ja noch etliche Tage oder Wochen beysammen blei-
ben solten, mit Dero gnädigen Erlaubniß noch
ein oder ein Paar bessere Feuerwercker, als die
letzteren gewesen, zu praesentiren gesonnen bin.

Wohl gut, mein Bruder! (sagte der Gou-
verneur
) es soll von heute an das Pulver me-
nagi
rt werden, weilen mir selbsten deucht, daß
der Freuden-Becher unter Musique, Trompeten
und Paucken-Schall eben so gut schmeckt, als un-
ter dem Donner der Canonen.

Wir

Zeit, eure ſehr zerlaͤſterten Schiffe auszuflicken,
wo ihr anders keine gefaͤhrliche Fahrt haben wol-
let.

Wir beyden gaben zur Antwort, daß unſere
Leute ihre Haͤnde keinesweges in die Ficke ſtecken,
noch auf der faulen Banck liegen ſolten, ſondern
wir hofften mit den Herrn Portugieſen, wo nicht
zugleich ſeegelfertig zu ſeyn, doch ihnen aufs eilig-
ſte nach zu folgen, und zwar auf unſerer Straſſe,
weil wir zweyerley Wege vor uns haͤtten. Es
wird ſich ſchon geben, (ſagte der Gouverneur
im Schertze) Wind und Wetter wird mir diß-
mahl ſchon gehorchen, denn ich gebe mich halb und
halb vor einen Wettermacher aus, mittlerweile
wollen wir noch eine Zeitlang luſtig mit einander
leben, auch weder Speiſen, Getraͤncke, Muſique,
noch Pulver verſchonen.

Bey dieſen Worten meldete ſich mein Bru-
der, und ſagte: Ew Excell. werden einiger Maaſ-
ſen an mir abgemercket haben, daß ich ein Ertz-
Pulver-Verderber bin, doch will gehorſamſt ge-
bethen haben, von nun an des edlen Pulvers ei-
niger Maaſſen zu verſchonen, indem ich, wenn wir
ja noch etliche Tage oder Wochen beyſammen blei-
ben ſolten, mit Dero gnaͤdigen Erlaubniß noch
ein oder ein Paar beſſere Feuerwercker, als die
letzteren geweſen, zu præſentiren geſonnen bin.

Wohl gut, mein Bruder! (ſagte der Gou-
verneur
) es ſoll von heute an das Pulver me-
nagi
rt werden, weilen mir ſelbſten deucht, daß
der Freuden-Becher unter Muſique, Trompeten
und Paucken-Schall eben ſo gut ſchmeckt, als un-
ter dem Donner der Canonen.

Wir
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[141/0151] Zeit, eure ſehr zerlaͤſterten Schiffe auszuflicken, wo ihr anders keine gefaͤhrliche Fahrt haben wol- let. Wir beyden gaben zur Antwort, daß unſere Leute ihre Haͤnde keinesweges in die Ficke ſtecken, noch auf der faulen Banck liegen ſolten, ſondern wir hofften mit den Herrn Portugieſen, wo nicht zugleich ſeegelfertig zu ſeyn, doch ihnen aufs eilig- ſte nach zu folgen, und zwar auf unſerer Straſſe, weil wir zweyerley Wege vor uns haͤtten. Es wird ſich ſchon geben, (ſagte der Gouverneur im Schertze) Wind und Wetter wird mir diß- mahl ſchon gehorchen, denn ich gebe mich halb und halb vor einen Wettermacher aus, mittlerweile wollen wir noch eine Zeitlang luſtig mit einander leben, auch weder Speiſen, Getraͤncke, Muſique, noch Pulver verſchonen. Bey dieſen Worten meldete ſich mein Bru- der, und ſagte: Ew Excell. werden einiger Maaſ- ſen an mir abgemercket haben, daß ich ein Ertz- Pulver-Verderber bin, doch will gehorſamſt ge- bethen haben, von nun an des edlen Pulvers ei- niger Maaſſen zu verſchonen, indem ich, wenn wir ja noch etliche Tage oder Wochen beyſammen blei- ben ſolten, mit Dero gnaͤdigen Erlaubniß noch ein oder ein Paar beſſere Feuerwercker, als die letzteren geweſen, zu præſentiren geſonnen bin. Wohl gut, mein Bruder! (ſagte der Gou- verneur) es ſoll von heute an das Pulver me- nagirt werden, weilen mir ſelbſten deucht, daß der Freuden-Becher unter Muſique, Trompeten und Paucken-Schall eben ſo gut ſchmeckt, als un- ter dem Donner der Canonen. Wir

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/151>, abgerufen am 22.11.2024.