Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite

den Gütern und Früchten unsers Landes,
welches sie nicht verschmähen, sondern sich
christ-brüderlich darein theilen, vornemlich
aber die Aermsten unter Jhnen nach
propor-
tion,
gedoppelt oder dreyfach besorgen wol-
len.

Unserer geliebtesten und allerwerthesten
Bluts- und Muths-Freunde in Europa
verbleiben wir Felsenburger allerseits, so
lange noch einer von uns lebt und Othem
hat, getreue Freunde und Diener.

Gegeben auf meinem
ordentlichen Wohn-
hause Albertsburg (L. S.) Albertus Julius II.
genannt, im Jahr
Christi 1740. den 3.
Tag des Monats
Februarii.

UntWer diesem Nahmen unterschrieben sich
weit mehr als 100. Personen beyderley Geschlechts,
nicht allein Europäische Einkömmlinge, sondern
auch eingebohrne Felsenburger.

Wir warteten demnach mit Schmertzen auf
die Zurückkunfft des Capitains Horn, als wel-
cher uns versprochen hatte, mit zweyen Schiffen
zurück zu kommen, und sein Neben-Schiff, nach-
dem es ausgeladen, und dargegen eine andere La-
dung eingenommen, so bald es uns gefällig, zu-
rück nach Europa zu schicken, er aber wolte erlaub-
ter und abgeredter Maassen bey uns verbleiben.

Allein es stürtzten sich noch unzählige Eymer

Was-
(a) 3

den Guͤtern und Fruͤchten unſers Landes,
welches ſie nicht verſchmaͤhen, ſondern ſich
chriſt-bruͤderlich darein theilen, vornemlich
aber die Aermſten unter Jhnen nach
propor-
tion,
gedoppelt oder dreyfach beſorgen wol-
len.

Unſerer geliebteſten und allerwertheſten
Bluts- und Muths-Freunde in Europa
verbleiben wir Felſenburger allerſeits, ſo
lange noch einer von uns lebt und Othem
hat, getreue Freunde und Diener.

Gegeben auf meinem
ordentlichen Wohn-
hauſe Albertsburg (L. S.) Albertus Julius II.
genannt, im Jahr
Chriſti 1740. den 3.
Tag des Monats
Februarii.

UntWer dieſem Nahmen unterſchrieben ſich
weit mehr als 100. Perſonen beyderley Geſchlechts,
nicht allein Europaͤiſche Einkoͤmmlinge, ſondern
auch eingebohrne Felſenburger.

Wir warteten demnach mit Schmertzen auf
die Zuruͤckkunfft des Capitains Horn, als wel-
cher uns verſprochen hatte, mit zweyen Schiffen
zuruͤck zu kommen, und ſein Neben-Schiff, nach-
dem es ausgeladen, und dargegen eine andere La-
dung eingenommen, ſo bald es uns gefaͤllig, zu-
ruͤck nach Europa zu ſchicken, er aber wolte erlaub-
ter und abgeredter Maaſſen bey uns verbleiben.

Allein es ſtuͤrtzten ſich noch unzaͤhlige Eymer

Waſ-
(a) 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div>
              <p>
                <pb facs="#f0015" n="5"/> <hi rendition="#fr">den Gu&#x0364;tern und Fru&#x0364;chten un&#x017F;ers Landes,<lb/>
welches &#x017F;ie nicht ver&#x017F;chma&#x0364;hen, &#x017F;ondern &#x017F;ich<lb/>
chri&#x017F;t-bru&#x0364;derlich darein theilen, vornemlich<lb/>
aber die Aerm&#x017F;ten unter Jhnen nach</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">propor-<lb/>
tion,</hi> </hi> <hi rendition="#fr">gedoppelt oder dreyfach be&#x017F;orgen wol-<lb/>
len.</hi> </p><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">Un&#x017F;erer geliebte&#x017F;ten und allerwerthe&#x017F;ten<lb/>
Bluts- und Muths-Freunde in Europa<lb/>
verbleiben wir Fel&#x017F;enburger aller&#x017F;eits, &#x017F;o<lb/>
lange noch einer von uns lebt und Othem<lb/>
hat, getreue Freunde und Diener.</hi> </p><lb/>
              <closer>
                <salute>Gegeben auf meinem<lb/>
ordentlichen Wohn-<lb/>
hau&#x017F;e <hi rendition="#fr">Albertsburg</hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. S.</hi></hi>) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Albertus Julius II.</hi></hi><lb/>
genannt, im Jahr<lb/>
Chri&#x017F;ti 1740. den 3.<lb/>
Tag des Monats<lb/><hi rendition="#aq">Februarii.</hi></salute>
              </closer>
            </div>
          </body>
        </floatingText><lb/>
        <p>UntWer die&#x017F;em Nahmen unter&#x017F;chrieben &#x017F;ich<lb/>
weit mehr als 100. Per&#x017F;onen beyderley Ge&#x017F;chlechts,<lb/>
nicht allein Europa&#x0364;i&#x017F;che Einko&#x0364;mmlinge, &#x017F;ondern<lb/>
auch eingebohrne Fel&#x017F;enburger.</p><lb/>
        <p>Wir warteten demnach mit Schmertzen auf<lb/>
die Zuru&#x0364;ckkunfft des <hi rendition="#aq">Capitains</hi> Horn, als wel-<lb/>
cher uns ver&#x017F;prochen hatte, mit zweyen Schiffen<lb/>
zuru&#x0364;ck zu kommen, und &#x017F;ein Neben-Schiff, nach-<lb/>
dem es ausgeladen, und dargegen eine andere La-<lb/>
dung eingenommen, &#x017F;o bald es uns gefa&#x0364;llig, zu-<lb/>
ru&#x0364;ck nach Europa zu &#x017F;chicken, er aber wolte erlaub-<lb/>
ter und abgeredter Maa&#x017F;&#x017F;en bey uns verbleiben.</p><lb/>
        <p>Allein es &#x017F;tu&#x0364;rtzten &#x017F;ich noch unza&#x0364;hlige Eymer<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">(a) 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Wa&#x017F;-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[5/0015] den Guͤtern und Fruͤchten unſers Landes, welches ſie nicht verſchmaͤhen, ſondern ſich chriſt-bruͤderlich darein theilen, vornemlich aber die Aermſten unter Jhnen nach propor- tion, gedoppelt oder dreyfach beſorgen wol- len. Unſerer geliebteſten und allerwertheſten Bluts- und Muths-Freunde in Europa verbleiben wir Felſenburger allerſeits, ſo lange noch einer von uns lebt und Othem hat, getreue Freunde und Diener. Gegeben auf meinem ordentlichen Wohn- hauſe Albertsburg (L. S.) Albertus Julius II. genannt, im Jahr Chriſti 1740. den 3. Tag des Monats Februarii. UntWer dieſem Nahmen unterſchrieben ſich weit mehr als 100. Perſonen beyderley Geſchlechts, nicht allein Europaͤiſche Einkoͤmmlinge, ſondern auch eingebohrne Felſenburger. Wir warteten demnach mit Schmertzen auf die Zuruͤckkunfft des Capitains Horn, als wel- cher uns verſprochen hatte, mit zweyen Schiffen zuruͤck zu kommen, und ſein Neben-Schiff, nach- dem es ausgeladen, und dargegen eine andere La- dung eingenommen, ſo bald es uns gefaͤllig, zu- ruͤck nach Europa zu ſchicken, er aber wolte erlaub- ter und abgeredter Maaſſen bey uns verbleiben. Allein es ſtuͤrtzten ſich noch unzaͤhlige Eymer Waſ- (a) 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/15
Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/15>, abgerufen am 28.03.2024.