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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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wegen ich nicht vor nöthig halte, solches zu wie-
derholen. Genug, der Himmel hat es ihm und
den Felsenburgern zum Vergnügen mit Fleiß also
geschickt; die Verräther aber bekamen ihre gerech-
te Straffe, indem sie, als das Schiff ohnweit
der Jnsul Madagascar zerscheiterte, mit ihrem
Radelsführer dem Jean le Grand jämmerlich er-
sauffen musten, wiewohl auch viel Unschuldige ihr
Leben darbey einbüsseten, und ich nebst drey an-
dern nur allein Gelegenheit fanden, uns zu ret-
ten, auch einige Zeit hernach wiedernm nach Hol-
land, jedoch ziemlich von Gütern entblösset, zu
kommen. Solchergestalt trieb mich die Noth dar-
zu, den Quartiermeisters-Dienst auf einen Kauf-
farthey-Schiffe nach Batavia anzunehmen; allein,
eben noch zu rechter Zeit kam mein werthester Herr
Wolffgang in gutem Wohlstande und starck
bemittelt wieder zum Vorscheine, weßwegen
ich so gleich einen andern Quartier-Meister an mei-
ne Stelle schaffte, und mich bey dem Herrn Capitain
Wolffgang engagirte, weil er mir gantz besondere
Vortheile versprach, auch zu dem Ende, wie ich
merckte, meine Treu und Fleiß auf verschiedene
Proben setzte, die, nachdem ich sie redlich über-
standen, mich bey ihm in vollkommenen Credit
setzten, und solchergestalt bekam nicht geringe
Hoffnung, unter dessen Commando mein Glück
aufs neue zu machen. Ja das Vertrauen zu ihm,
war bey mir grösser als zu meinem leiblichen Bru-
der, denn ohngeacht mein Bruder abermahls mit
starcken Profite aus Ost-Jndien zurück kam, mir,

nach
(F f 5)

wegen ich nicht vor noͤthig halte, ſolches zu wie-
derholen. Genug, der Himmel hat es ihm und
den Felſenburgern zum Vergnuͤgen mit Fleiß alſo
geſchickt; die Verraͤther aber bekamen ihre gerech-
te Straffe, indem ſie, als das Schiff ohnweit
der Jnſul Madagaſcar zerſcheiterte, mit ihrem
Radelsfuͤhrer dem Jean le Grand jaͤmmerlich er-
ſauffen muſten, wiewohl auch viel Unſchuldige ihr
Leben darbey einbuͤſſeten, und ich nebſt drey an-
dern nur allein Gelegenheit fanden, uns zu ret-
ten, auch einige Zeit hernach wiedernm nach Hol-
land, jedoch ziemlich von Guͤtern entbloͤſſet, zu
kommen. Solchergeſtalt trieb mich die Noth dar-
zu, den Quartiermeiſters-Dienſt auf einen Kauf-
farthey-Schiffe nach Batavia anzunehmen; allein,
eben noch zu rechter Zeit kam mein wertheſter Herr
Wolffgang in gutem Wohlſtande und ſtarck
bemittelt wieder zum Vorſcheine, weßwegen
ich ſo gleich einen andern Quartier-Meiſter an mei-
ne Stelle ſchaffte, und mich bey dem Herrn Capitain
Wolffgang engagirte, weil er mir gantz beſondere
Vortheile verſprach, auch zu dem Ende, wie ich
merckte, meine Treu und Fleiß auf verſchiedene
Proben ſetzte, die, nachdem ich ſie redlich uͤber-
ſtanden, mich bey ihm in vollkommenen Credit
ſetzten, und ſolchergeſtalt bekam nicht geringe
Hoffnung, unter deſſen Commando mein Gluͤck
aufs neue zu machen. Ja das Vertrauen zu ihm,
war bey mir groͤſſer als zu meinem leiblichen Bru-
der, denn ohngeacht mein Bruder abermahls mit
ſtarcken Profite aus Oſt-Jndien zuruͤck kam, mir,

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(F f 5)
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[457/0465] wegen ich nicht vor noͤthig halte, ſolches zu wie- derholen. Genug, der Himmel hat es ihm und den Felſenburgern zum Vergnuͤgen mit Fleiß alſo geſchickt; die Verraͤther aber bekamen ihre gerech- te Straffe, indem ſie, als das Schiff ohnweit der Jnſul Madagaſcar zerſcheiterte, mit ihrem Radelsfuͤhrer dem Jean le Grand jaͤmmerlich er- ſauffen muſten, wiewohl auch viel Unſchuldige ihr Leben darbey einbuͤſſeten, und ich nebſt drey an- dern nur allein Gelegenheit fanden, uns zu ret- ten, auch einige Zeit hernach wiedernm nach Hol- land, jedoch ziemlich von Guͤtern entbloͤſſet, zu kommen. Solchergeſtalt trieb mich die Noth dar- zu, den Quartiermeiſters-Dienſt auf einen Kauf- farthey-Schiffe nach Batavia anzunehmen; allein, eben noch zu rechter Zeit kam mein wertheſter Herr Wolffgang in gutem Wohlſtande und ſtarck bemittelt wieder zum Vorſcheine, weßwegen ich ſo gleich einen andern Quartier-Meiſter an mei- ne Stelle ſchaffte, und mich bey dem Herrn Capitain Wolffgang engagirte, weil er mir gantz beſondere Vortheile verſprach, auch zu dem Ende, wie ich merckte, meine Treu und Fleiß auf verſchiedene Proben ſetzte, die, nachdem ich ſie redlich uͤber- ſtanden, mich bey ihm in vollkommenen Credit ſetzten, und ſolchergeſtalt bekam nicht geringe Hoffnung, unter deſſen Commando mein Gluͤck aufs neue zu machen. Ja das Vertrauen zu ihm, war bey mir groͤſſer als zu meinem leiblichen Bru- der, denn ohngeacht mein Bruder abermahls mit ſtarcken Profite aus Oſt-Jndien zuruͤck kam, mir, nach (F f 5)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/465>, abgerufen am 22.11.2024.