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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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aber doch dem Himmel, vor meine wunderbare Le-
bens-Erhaltung, und war froh, daß ich nach 3.
tägigen herumschwimmen in der See, von einem
Spanischen Schiffe aufgenommen, und mit nach
Spanien gebracht wurde. So viel Geld hatte
noch in meinen Kleidern bey mir, daß ich zurück
nach Holland zehren konte, allwo ich mehr nicht
als 1000. Thlr an einem sichern Orte zu suchen
wuste, nahm derowegen selbige auf, und ging
aufs neue nach West-Jndien, allwo ich das
Glück hatte, mit Monsieur Wolffgangen in Be-
kandschafft zu gerathen, indem wir vielen Ver-
kehr mit einander hatten, und ich nichts bedau-
rete, als daß es sich schon damahls nicht schicken
wolte, mit ihm in Compagnie zu reisen, indem
mir sein gantzes Wesen über alle massen gefiel.
Jedoch, was sich damahls nicht schicken wolte,
muste sich nach der Zeit, da ich noch einmahl so
unglücklich gewefen/ fast um alles das Meinige
zu kommen, dennoch schicken, weil ich nunmehro
als ein armer Schöps, mich zu gratuliren hatte,
daß ich von ihm, als ein Frey-Beuter, mit auf-
genommen wurde. Er selbst, Herr Wolffgang,
hat etliche mahl allhier umständlich erzählet, wie
es ihm auf der ersten Reise, so ich mit ihm that,
ergangen, wie er von dem boßhafften Jean le
Grand
und seinem Anhange, zu derselben Zeit, da
ich eben fehr kranck auf dem Schiffe darnieder lag,
tractiret worden, und wie man ihn zu verderben,
an diese Felsen-Jnsul ausgesetzt, mithin sein kost-
bares Gut benebst dem Schiffe abgestohlen, weß-

wegen

aber doch dem Himmel, vor meine wunderbare Le-
bens-Erhaltung, und war froh, daß ich nach 3.
taͤgigen herumſchwimmen in der See, von einem
Spaniſchen Schiffe aufgenommen, und mit nach
Spanien gebracht wurde. So viel Geld hatte
noch in meinen Kleidern bey mir, daß ich zuruͤck
nach Holland zehren konte, allwo ich mehr nicht
als 1000. Thlr an einem ſichern Orte zu ſuchen
wuſte, nahm derowegen ſelbige auf, und ging
aufs neue nach Weſt-Jndien, allwo ich das
Gluͤck hatte, mit Monſieur Wolffgangen in Be-
kandſchafft zu gerathen, indem wir vielen Ver-
kehr mit einander hatten, und ich nichts bedau-
rete, als daß es ſich ſchon damahls nicht ſchicken
wolte, mit ihm in Compagnie zu reiſen, indem
mir ſein gantzes Weſen uͤber alle maſſen gefiel.
Jedoch, was ſich damahls nicht ſchicken wolte,
muſte ſich nach der Zeit, da ich noch einmahl ſo
ungluͤcklich gewefen/ faſt um alles das Meinige
zu kommen, dennoch ſchicken, weil ich nunmehro
als ein armer Schoͤps, mich zu gratuliren hatte,
daß ich von ihm, als ein Frey-Beuter, mit auf-
genommen wurde. Er ſelbſt, Herr Wolffgang,
hat etliche mahl allhier umſtaͤndlich erzaͤhlet, wie
es ihm auf der erſten Reiſe, ſo ich mit ihm that,
ergangen, wie er von dem boßhafften Jean le
Grand
und ſeinem Anhange, zu derſelben Zeit, da
ich eben fehr kranck auf dem Schiffe darnieder lag,
tractiret worden, und wie man ihn zu verderben,
an dieſe Felſen-Jnſul ausgeſetzt, mithin ſein koſt-
bares Gut benebſt dem Schiffe abgeſtohlen, weß-

wegen
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[456/0464] aber doch dem Himmel, vor meine wunderbare Le- bens-Erhaltung, und war froh, daß ich nach 3. taͤgigen herumſchwimmen in der See, von einem Spaniſchen Schiffe aufgenommen, und mit nach Spanien gebracht wurde. So viel Geld hatte noch in meinen Kleidern bey mir, daß ich zuruͤck nach Holland zehren konte, allwo ich mehr nicht als 1000. Thlr an einem ſichern Orte zu ſuchen wuſte, nahm derowegen ſelbige auf, und ging aufs neue nach Weſt-Jndien, allwo ich das Gluͤck hatte, mit Monſieur Wolffgangen in Be- kandſchafft zu gerathen, indem wir vielen Ver- kehr mit einander hatten, und ich nichts bedau- rete, als daß es ſich ſchon damahls nicht ſchicken wolte, mit ihm in Compagnie zu reiſen, indem mir ſein gantzes Weſen uͤber alle maſſen gefiel. Jedoch, was ſich damahls nicht ſchicken wolte, muſte ſich nach der Zeit, da ich noch einmahl ſo ungluͤcklich gewefen/ faſt um alles das Meinige zu kommen, dennoch ſchicken, weil ich nunmehro als ein armer Schoͤps, mich zu gratuliren hatte, daß ich von ihm, als ein Frey-Beuter, mit auf- genommen wurde. Er ſelbſt, Herr Wolffgang, hat etliche mahl allhier umſtaͤndlich erzaͤhlet, wie es ihm auf der erſten Reiſe, ſo ich mit ihm that, ergangen, wie er von dem boßhafften Jean le Grand und ſeinem Anhange, zu derſelben Zeit, da ich eben fehr kranck auf dem Schiffe darnieder lag, tractiret worden, und wie man ihn zu verderben, an dieſe Felſen-Jnſul ausgeſetzt, mithin ſein koſt- bares Gut benebſt dem Schiffe abgeſtohlen, weß- wegen

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/464>, abgerufen am 22.11.2024.