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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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chen auf dem Wege dahin machen wolten. Hier-
auf schlieffen wir etliche Stunden biß zu Anbruch
des Tages, machten uns so dann auf die Beine,
und gelangeten zeitig bey dem Capitain Horn an,
statteten ihm Nachricht von unserer Reise ab, so viel
er nehmlich davon wissen solte, fanden denselben zu
allem, was wir von ihm begehrten/ willig, nah-
men die Mittags-Mahlzeit mit ihm ein, nachhero
Abschied, versprachen in wenig Tagen wieder zu
kommen, liessen die gefundenen Urnen auf unser
Schiff tragen, versprachen des Capitain Horns
Leuten vor den ersten Fund, einem jeden bey der
Abreise besonders ein halb Pfund Gold zum Gra-
tial
zu geben, stiegen ein, seegelten auf Groß-Felsen-
burg zu, und kamen in später Nacht in unsern Woh-
nungen an.

Mir war es eine besondere Freude, daß ich meine
liebste Cordula nebst meinem kleinen Sohne bey
vollkommener Gesundheit wieder fand/ folgendes
Tages liessen wir die 10. Urnen aus dem Fahrzeu-
ge auf die Albertus-Burg schaffen, da sich denn
um diese Antiquitäten zu sehen, eine grosse Menge
Volcks etliche Tage nach einander einfand, allein,
auch die klügsten, verständigsten und gelehrtesten
wusten nichts anders davon zu urtheilen, als was
wir schon anfänglich in Klein-Felsenburg davon ge-
urtheilet hatten. Die Characteres wuste auch
kein Mensch auszulegen, ohngeacht unsere Herren
Geistlichen im Arabischen, Syrischen, Chaldäischen
Schrifften und Signaturen nicht unerfahren waren.
Doch hielt Herr Mag. Schmeltzer davor, es kön-
ten vielleicht eine solche Art von Heyden gewesen

seyn,

chen auf dem Wege dahin machen wolten. Hier-
auf ſchlieffen wir etliche Stunden biß zu Anbruch
des Tages, machten uns ſo dann auf die Beine,
und gelangeten zeitig bey dem Capitain Horn an,
ſtatteten ihm Nachricht von unſerer Reiſe ab, ſo viel
er nehmlich davon wiſſen ſolte, fanden denſelben zu
allem, was wir von ihm begehrten/ willig, nah-
men die Mittags-Mahlzeit mit ihm ein, nachhero
Abſchied, verſprachen in wenig Tagen wieder zu
kommen, lieſſen die gefundenen Urnen auf unſer
Schiff tragen, verſprachen des Capitain Horns
Leuten vor den erſten Fund, einem jeden bey der
Abreiſe beſonders ein halb Pfund Gold zum Gra-
tial
zu geben, ſtiegen ein, ſeegelten auf Groß-Felſen-
burg zu, und kamen in ſpaͤter Nacht in unſern Woh-
nungen an.

Mir war es eine beſondere Freude, daß ich meine
liebſte Cordula nebſt meinem kleinen Sohne bey
vollkommener Geſundheit wieder fand/ folgendes
Tages lieſſen wir die 10. Urnen aus dem Fahrzeu-
ge auf die Albertus-Burg ſchaffen, da ſich denn
um dieſe Antiquitaͤten zu ſehen, eine groſſe Menge
Volcks etliche Tage nach einander einfand, allein,
auch die kluͤgſten, verſtaͤndigſten und gelehrteſten
wuſten nichts anders davon zu urtheilen, als was
wir ſchon anfaͤnglich in Klein-Felſenburg davon ge-
urtheilet hatten. Die Characteres wuſte auch
kein Menſch auszulegen, ohngeacht unſere Herren
Geiſtlichen im Arabiſchen, Syriſchen, Chaldaͤiſchen
Schrifften und Signaturen nicht unerfahren waren.
Doch hielt Herr Mag. Schmeltzer davor, es koͤn-
ten vielleicht eine ſolche Art von Heyden geweſen

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[308/0316] chen auf dem Wege dahin machen wolten. Hier- auf ſchlieffen wir etliche Stunden biß zu Anbruch des Tages, machten uns ſo dann auf die Beine, und gelangeten zeitig bey dem Capitain Horn an, ſtatteten ihm Nachricht von unſerer Reiſe ab, ſo viel er nehmlich davon wiſſen ſolte, fanden denſelben zu allem, was wir von ihm begehrten/ willig, nah- men die Mittags-Mahlzeit mit ihm ein, nachhero Abſchied, verſprachen in wenig Tagen wieder zu kommen, lieſſen die gefundenen Urnen auf unſer Schiff tragen, verſprachen des Capitain Horns Leuten vor den erſten Fund, einem jeden bey der Abreiſe beſonders ein halb Pfund Gold zum Gra- tial zu geben, ſtiegen ein, ſeegelten auf Groß-Felſen- burg zu, und kamen in ſpaͤter Nacht in unſern Woh- nungen an. Mir war es eine beſondere Freude, daß ich meine liebſte Cordula nebſt meinem kleinen Sohne bey vollkommener Geſundheit wieder fand/ folgendes Tages lieſſen wir die 10. Urnen aus dem Fahrzeu- ge auf die Albertus-Burg ſchaffen, da ſich denn um dieſe Antiquitaͤten zu ſehen, eine groſſe Menge Volcks etliche Tage nach einander einfand, allein, auch die kluͤgſten, verſtaͤndigſten und gelehrteſten wuſten nichts anders davon zu urtheilen, als was wir ſchon anfaͤnglich in Klein-Felſenburg davon ge- urtheilet hatten. Die Characteres wuſte auch kein Menſch auszulegen, ohngeacht unſere Herren Geiſtlichen im Arabiſchen, Syriſchen, Chaldaͤiſchen Schrifften und Signaturen nicht unerfahren waren. Doch hielt Herr Mag. Schmeltzer davor, es koͤn- ten vielleicht eine ſolche Art von Heyden geweſen ſeyn,

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/316>, abgerufen am 22.11.2024.