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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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men möchte, als trieb ich auch die Meinigen an, sich
aufs schleunigste Wegfertig zu machen.

Demnach wurde meines lieben Vetters Verlöb-
niß und Hochzeit auf einen Tag in aller Stille cele-
bri
rt, ich schenckte den beyden Verliebten annoch
vor 12000. Thl. Juwelen, versprach, wo es nur mög-
lich seyn wolte, in Zukunfft ein 10. mahl mehrers zu
thun, und war nachhero beschäfftiget, alle einge-
kauffte Waaren in das bedungene Schiff einzu-
schiffen. Jch erstaunete anfänglich gewaltig über
die entsetzliche Quantität gedruckter Bücher, wel-
che Herr Schmeltzer jun. und Herr Hermann vor
diejenigen Gelder, welche ich zu ihrer Disposition
überlassen, eingekaufft hatten, ja ich hätte fast ver-
meinet, daß in allen Städten auf 20. Meilweges
herum, nicht so viel Bücher anzutreffen wären,
machte mir aber eine hertzliche Freude daraus, zu-
mahlen, da sie einen feinen Buchbinders-Gesellen,
Johann Martin Rädler, aus dem Hildesheimischen
gebürtig, in ihren Dienst genommen, auch eine un-
gemeine Quantität Buchbinder Materialien dar-
zu angeschafft hatten.

Am 12. Julii langten endlich die letztern Fracht-
Wagens mit Kupfer, Zinn, Meßing, Bley und
andern Materialien an, welche ich zum Mitnehmen
bestellet, und alles so gleich einschiffen ließ, so, daß
wir am 28. Julii nach genommenen zärtlichen Ab-
schiede von allen treugesinneten Freunden, aus mei-
ner Geburts-Stadt abreisen, und uns auf die
Fahrt nach Hamburg begeben konten, allwo von
dem redlichen Herrn W. ebenfalls Abschied zu neh-
men, es unsere Schuldigkeit so wohl, als ein und

an-

men moͤchte, als trieb ich auch die Meinigen an, ſich
aufs ſchleunigſte Wegfertig zu machen.

Demnach wurde meines lieben Vetters Verloͤb-
niß und Hochzeit auf einen Tag in aller Stille cele-
bri
rt, ich ſchenckte den beyden Verliebten annoch
vor 12000. Thl. Juwelen, verſprach, wo es nur moͤg-
lich ſeyn wolte, in Zukunfft ein 10. mahl mehrers zu
thun, und war nachhero beſchaͤfftiget, alle einge-
kauffte Waaren in das bedungene Schiff einzu-
ſchiffen. Jch erſtaunete anfaͤnglich gewaltig uͤber
die entſetzliche Quantitaͤt gedruckter Buͤcher, wel-
che Herr Schmeltzer jun. und Herr Hermann vor
diejenigen Gelder, welche ich zu ihrer Diſpoſition
uͤberlaſſen, eingekaufft hatten, ja ich haͤtte faſt ver-
meinet, daß in allen Staͤdten auf 20. Meilweges
herum, nicht ſo viel Buͤcher anzutreffen waͤren,
machte mir aber eine hertzliche Freude daraus, zu-
mahlen, da ſie einen feinen Buchbinders-Geſellen,
Johann Martin Raͤdler, aus dem Hildesheimiſchen
gebuͤrtig, in ihren Dienſt genommen, auch eine un-
gemeine Quantitaͤt Buchbinder Materialien dar-
zu angeſchafft hatten.

Am 12. Julii langten endlich die letztern Fracht-
Wagens mit Kupfer, Zinn, Meßing, Bley und
andern Materialien an, welche ich zum Mitnehmen
beſtellet, und alles ſo gleich einſchiffen ließ, ſo, daß
wir am 28. Julii nach genommenen zaͤrtlichen Ab-
ſchiede von allen treugeſinneten Freunden, aus mei-
ner Geburts-Stadt abreiſen, und uns auf die
Fahrt nach Hamburg begeben konten, allwo von
dem redlichen Herrn W. ebenfalls Abſchied zu neh-
men, es unſere Schuldigkeit ſo wohl, als ein und

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[610/0626] men moͤchte, als trieb ich auch die Meinigen an, ſich aufs ſchleunigſte Wegfertig zu machen. Demnach wurde meines lieben Vetters Verloͤb- niß und Hochzeit auf einen Tag in aller Stille cele- brirt, ich ſchenckte den beyden Verliebten annoch vor 12000. Thl. Juwelen, verſprach, wo es nur moͤg- lich ſeyn wolte, in Zukunfft ein 10. mahl mehrers zu thun, und war nachhero beſchaͤfftiget, alle einge- kauffte Waaren in das bedungene Schiff einzu- ſchiffen. Jch erſtaunete anfaͤnglich gewaltig uͤber die entſetzliche Quantitaͤt gedruckter Buͤcher, wel- che Herr Schmeltzer jun. und Herr Hermann vor diejenigen Gelder, welche ich zu ihrer Diſpoſition uͤberlaſſen, eingekaufft hatten, ja ich haͤtte faſt ver- meinet, daß in allen Staͤdten auf 20. Meilweges herum, nicht ſo viel Buͤcher anzutreffen waͤren, machte mir aber eine hertzliche Freude daraus, zu- mahlen, da ſie einen feinen Buchbinders-Geſellen, Johann Martin Raͤdler, aus dem Hildesheimiſchen gebuͤrtig, in ihren Dienſt genommen, auch eine un- gemeine Quantitaͤt Buchbinder Materialien dar- zu angeſchafft hatten. Am 12. Julii langten endlich die letztern Fracht- Wagens mit Kupfer, Zinn, Meßing, Bley und andern Materialien an, welche ich zum Mitnehmen beſtellet, und alles ſo gleich einſchiffen ließ, ſo, daß wir am 28. Julii nach genommenen zaͤrtlichen Ab- ſchiede von allen treugeſinneten Freunden, aus mei- ner Geburts-Stadt abreiſen, und uns auf die Fahrt nach Hamburg begeben konten, allwo von dem redlichen Herrn W. ebenfalls Abſchied zu neh- men, es unſere Schuldigkeit ſo wohl, als ein und an-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/626>, abgerufen am 25.11.2024.