Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

be, sehr viel gegossene Kupfer-Klumpen, allerley
Saamereyen, worunter sonderlich Mindanaischer
Toback-Saamen, Thee- Saamen etc. etc. vielerley
Frucht-Kernen, dergleichen bey uns nicht zu finden,
in Summa lauter solche Sachen, die den Felsenbur-
gern ungemein zu statten kamen, wiewohl, was die
Gewürtz-Waaren, it. allerley Chinesische Zeuge,
Tapeten, Decken und dergl. anbelangte, so behielt
er mehr als die Helffte nach Europa mit zu nehmen,
weilen der Alt-Vater, Herr Mag. Schmeltzer, und
Herr Wolffgang nicht vor rathsam hielten, die Jn-
sulaner mit allzuvielen unnöthigen und überflüßigen
Sachen, die zumahl mit der Zeit im langen liegen
verderben könten, zu überhäuffen.

Solchergestalt wurden fast 3. volle Wochen, mit
Ausladung und Hinaufschaffung der Sachen, die
in Felsenburg bleiben solten, zugebracht, nachhero
verlieff fast eben so viel Zeit, ja wohl noch mehr, bis
jede Sachen an ihren gehörigen Ort gesetzt, und
meistentheils unter die Familien vertheilet wurden,
denn es bekam ein jeder Haus-Wirth seinen beschei-
denen Theil, nachdem er viel oder wenig Kinder,
oder sonsten Lust und Gelegenheit hatte, dieses oder
jenes zu nutzen.

Jch muß aber ein wenig zurück gehen und melden,
daß es der 13. Sonntag p. Trinit. war, da die Capi-
tains Wodley
und Horn nebst der Talli in unserer
Kirche dem öffentlichen Gottesdienst beywohneten.
Sie bezeigten ein ungemeines Vergnügen, vor-
nehmlich bey Hrn. Mag. Schmeltzers Predigt über

das
m m 5

be, ſehr viel gegoſſene Kupfer-Klumpen, allerley
Saamereyen, worunter ſonderlich Mindanaiſcher
Toback-Saamen, Thée- Saamen ꝛc. ꝛc. vielerley
Frucht-Kernen, dergleichen bey uns nicht zu finden,
in Summa lauter ſolche Sachen, die den Felſenbur-
gern ungemein zu ſtatten kamen, wiewohl, was die
Gewuͤrtz-Waaren, it. allerley Chineſiſche Zeuge,
Tapeten, Decken und dergl. anbelangte, ſo behielt
er mehr als die Helffte nach Europa mit zu nehmen,
weilen der Alt-Vater, Herr Mag. Schmeltzer, und
Herr Wolffgang nicht vor rathſam hielten, die Jn-
ſulaner mit allzuvielen unnoͤthigen und uͤberfluͤßigen
Sachen, die zumahl mit der Zeit im langen liegen
verderben koͤnten, zu uͤberhaͤuffen.

Solchergeſtalt wurden faſt 3. volle Wochen, mit
Ausladung und Hinaufſchaffung der Sachen, die
in Felſenburg bleiben ſolten, zugebracht, nachhero
verlieff faſt eben ſo viel Zeit, ja wohl noch mehr, bis
jede Sachen an ihren gehoͤrigen Ort geſetzt, und
meiſtentheils unter die Familien vertheilet wurden,
denn es bekam ein jeder Haus-Wirth ſeinen beſchei-
denen Theil, nachdem er viel oder wenig Kinder,
oder ſonſten Luſt und Gelegenheit hatte, dieſes oder
jenes zu nutzen.

Jch muß aber ein wenig zuruͤck gehen und melden,
daß es der 13. Sonntag p. Trinit. war, da die Capi-
tains Wodley
und Horn nebſt der Talli in unſerer
Kirche dem oͤffentlichen Gottesdienſt beywohneten.
Sie bezeigten ein ungemeines Vergnuͤgen, vor-
nehmlich bey Hrn. Mag. Schmeltzers Predigt uͤber

das
m m 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0569" n="553"/>
be, &#x017F;ehr viel gego&#x017F;&#x017F;ene Kupfer-Klumpen, allerley<lb/>
Saamereyen, worunter &#x017F;onderlich <hi rendition="#aq">Mindanai</hi>&#x017F;cher<lb/>
Toback-Saamen, <hi rendition="#aq">Thée-</hi> Saamen &#xA75B;c. &#xA75B;c. vielerley<lb/>
Frucht-Kernen, dergleichen bey uns nicht zu finden,<lb/>
in <hi rendition="#aq">Summa</hi> lauter &#x017F;olche Sachen, die den Fel&#x017F;enbur-<lb/>
gern ungemein zu &#x017F;tatten kamen, wiewohl, was die<lb/>
Gewu&#x0364;rtz-Waaren, <hi rendition="#aq">it.</hi> allerley <hi rendition="#aq">Chine&#x017F;i</hi>&#x017F;che Zeuge,<lb/><hi rendition="#aq">Tapet</hi>en, Decken und dergl. anbelangte, &#x017F;o behielt<lb/>
er mehr als die Helffte nach <hi rendition="#aq">Europa</hi> mit zu nehmen,<lb/>
weilen der Alt-Vater, Herr <hi rendition="#aq">Mag. Schmeltzer,</hi> und<lb/>
Herr <hi rendition="#aq">Wolffgang</hi> nicht vor rath&#x017F;am hielten, die Jn-<lb/>
&#x017F;ulaner mit allzuvielen unno&#x0364;thigen und u&#x0364;berflu&#x0364;ßigen<lb/>
Sachen, die zumahl mit der Zeit im langen liegen<lb/>
verderben ko&#x0364;nten, zu u&#x0364;berha&#x0364;uffen.</p><lb/>
            <p>Solcherge&#x017F;talt wurden fa&#x017F;t 3. volle Wochen, mit<lb/>
Ausladung und Hinauf&#x017F;chaffung der Sachen, die<lb/>
in Fel&#x017F;enburg bleiben &#x017F;olten, zugebracht, nachhero<lb/>
verlieff fa&#x017F;t eben &#x017F;o viel Zeit, ja wohl noch mehr, bis<lb/>
jede Sachen an ihren geho&#x0364;rigen Ort ge&#x017F;etzt, und<lb/>
mei&#x017F;tentheils unter die <hi rendition="#aq">Famili</hi>en vertheilet wurden,<lb/>
denn es bekam ein jeder Haus-Wirth &#x017F;einen be&#x017F;chei-<lb/>
denen Theil, nachdem er viel oder wenig Kinder,<lb/>
oder &#x017F;on&#x017F;ten Lu&#x017F;t und Gelegenheit hatte, die&#x017F;es oder<lb/>
jenes zu nutzen.</p><lb/>
            <p>Jch muß aber ein wenig zuru&#x0364;ck gehen und melden,<lb/>
daß es der 13. Sonntag <hi rendition="#aq">p. Trinit.</hi> war, da die <hi rendition="#aq">Capi-<lb/>
tains Wodley</hi> und Horn neb&#x017F;t der <hi rendition="#aq">Talli</hi> in un&#x017F;erer<lb/>
Kirche dem o&#x0364;ffentlichen Gottesdien&#x017F;t beywohneten.<lb/>
Sie bezeigten ein ungemeines Vergnu&#x0364;gen, vor-<lb/>
nehmlich bey Hrn. <hi rendition="#aq">Mag. Schmeltzers</hi> Predigt u&#x0364;ber<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">m m 5</fw><fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[553/0569] be, ſehr viel gegoſſene Kupfer-Klumpen, allerley Saamereyen, worunter ſonderlich Mindanaiſcher Toback-Saamen, Thée- Saamen ꝛc. ꝛc. vielerley Frucht-Kernen, dergleichen bey uns nicht zu finden, in Summa lauter ſolche Sachen, die den Felſenbur- gern ungemein zu ſtatten kamen, wiewohl, was die Gewuͤrtz-Waaren, it. allerley Chineſiſche Zeuge, Tapeten, Decken und dergl. anbelangte, ſo behielt er mehr als die Helffte nach Europa mit zu nehmen, weilen der Alt-Vater, Herr Mag. Schmeltzer, und Herr Wolffgang nicht vor rathſam hielten, die Jn- ſulaner mit allzuvielen unnoͤthigen und uͤberfluͤßigen Sachen, die zumahl mit der Zeit im langen liegen verderben koͤnten, zu uͤberhaͤuffen. Solchergeſtalt wurden faſt 3. volle Wochen, mit Ausladung und Hinaufſchaffung der Sachen, die in Felſenburg bleiben ſolten, zugebracht, nachhero verlieff faſt eben ſo viel Zeit, ja wohl noch mehr, bis jede Sachen an ihren gehoͤrigen Ort geſetzt, und meiſtentheils unter die Familien vertheilet wurden, denn es bekam ein jeder Haus-Wirth ſeinen beſchei- denen Theil, nachdem er viel oder wenig Kinder, oder ſonſten Luſt und Gelegenheit hatte, dieſes oder jenes zu nutzen. Jch muß aber ein wenig zuruͤck gehen und melden, daß es der 13. Sonntag p. Trinit. war, da die Capi- tains Wodley und Horn nebſt der Talli in unſerer Kirche dem oͤffentlichen Gottesdienſt beywohneten. Sie bezeigten ein ungemeines Vergnuͤgen, vor- nehmlich bey Hrn. Mag. Schmeltzers Predigt uͤber das m m 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/569
Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/569>, abgerufen am 17.05.2024.