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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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melden, was uns am angenehmsten in die Augen fiel,
als 1.) 4. Chinesische unvergleichliche schöne Zucht-
Pferde, 2.) 4. Stücken Rind-Vieh, worunter zwey
trefflich grosse Büffel. 3.) 8. Mindanaische Schaafe.
4.) 2. junge Maulthiere. 5.) 6. Chinesische Schwei-
ne. 6.) 2. paar Papegayen von besonderer Art,
nebst verschiedenen andern raren und uns unbekand-
ten Vögeln. 7.) 12. Stück Jndianische Hühner und
Hähne. 8.) 5. paar Turteltauben. Dieses hielt ich,
meinen Gedancken nach, vor die vornehmsten Stü-
cke, nechst dem war etwas höchst verwunderbarli-
ches, daß er auf einer so fernen Reise 3. Bienen-Kör-
be mit lebendigen Bienen fortbringen können, es
hatte aber dem guen Capitain Horn nicht wenig
Mühe gekostet dieselben zu erhalten, wie ihm denn
von 12. Körben, die er eingeschifft, nur diese 3. übrig
geblieben, die andern aber ausgestorben waren.
Uns gereichten diese, wegen ihres mehr als zu wohl
bekandten Nutzens zum gantz besondern Vergnü-
gen, weil[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] bey des Alt-Vaters Lebzeiten, noch nie-
mahls eine Biene auf der Jnsul Felsenburg gesehen
worden. Jndem aber der Papiermacher Klee-
mann
eine sonderliche Wissenschafft von Verpfle-
gung der Bienen zu haben vorgab, so wurde ihm
erlaubt, die drey Bienen-Körbe neben einem Fäßlein
Honig mit sich nach Johannis- Raum abzuführen.
Sonsten hatte der Capitain einen starcken Vorraht
von Honig, Wachs, Zucker, Toback, Thee, Cof-
fe, Muscat
en-Nüssen, Näglein und andern Spece-
reyen, feinen Zeugen, Chinesischen Porcellain und
andern Geschirre, eine grosse Quantität Eisen-Stä-

be,

melden, was uns am angenehmſten in die Augen fiel,
als 1.) 4. Chineſiſche unvergleichliche ſchoͤne Zucht-
Pferde, 2.) 4. Stuͤcken Rind-Vieh, worunter zwey
trefflich groſſe Buͤffel. 3.) 8. Mindanaiſche Schaafe.
4.) 2. junge Maulthiere. 5.) 6. Chineſiſche Schwei-
ne. 6.) 2. paar Papegayen von beſonderer Art,
nebſt verſchiedenen andern raren und uns unbekand-
ten Voͤgeln. 7.) 12. Stuͤck Jndianiſche Huͤhner und
Haͤhne. 8.) 5. paar Turteltauben. Dieſes hielt ich,
meinen Gedancken nach, vor die vornehmſten Stuͤ-
cke, nechſt dem war etwas hoͤchſt verwunderbarli-
ches, daß er auf einer ſo fernen Reiſe 3. Bienen-Koͤr-
be mit lebendigen Bienen fortbringen koͤnnen, es
hatte aber dem guen Capitain Horn nicht wenig
Muͤhe gekoſtet dieſelben zu erhalten, wie ihm denn
von 12. Koͤrben, die er eingeſchifft, nur dieſe 3. uͤbrig
geblieben, die andern aber ausgeſtorben waren.
Uns gereichten dieſe, wegen ihres mehr als zu wohl
bekandten Nutzens zum gantz beſondern Vergnuͤ-
gen, weil[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] bey des Alt-Vaters Lebzeiten, noch nie-
mahls eine Biene auf der Jnſul Felſenburg geſehen
worden. Jndem aber der Papiermacher Klee-
mann
eine ſonderliche Wiſſenſchafft von Verpfle-
gung der Bienen zu haben vorgab, ſo wurde ihm
erlaubt, die drey Bienen-Koͤrbe neben einem Faͤßlein
Honig mit ſich nach Johannis- Raum abzufuͤhren.
Sonſten hatte der Capitain einen ſtarcken Vorraht
von Honig, Wachs, Zucker, Toback, Thée, Cof-
fé, Muſcat
en-Nuͤſſen, Naͤglein und andern Spece-
reyen, feinen Zeugen, Chineſiſchen Porcellain und
andern Geſchirre, eine groſſe Quantitaͤt Eiſen-Staͤ-

be,
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[552/0568] melden, was uns am angenehmſten in die Augen fiel, als 1.) 4. Chineſiſche unvergleichliche ſchoͤne Zucht- Pferde, 2.) 4. Stuͤcken Rind-Vieh, worunter zwey trefflich groſſe Buͤffel. 3.) 8. Mindanaiſche Schaafe. 4.) 2. junge Maulthiere. 5.) 6. Chineſiſche Schwei- ne. 6.) 2. paar Papegayen von beſonderer Art, nebſt verſchiedenen andern raren und uns unbekand- ten Voͤgeln. 7.) 12. Stuͤck Jndianiſche Huͤhner und Haͤhne. 8.) 5. paar Turteltauben. Dieſes hielt ich, meinen Gedancken nach, vor die vornehmſten Stuͤ- cke, nechſt dem war etwas hoͤchſt verwunderbarli- ches, daß er auf einer ſo fernen Reiſe 3. Bienen-Koͤr- be mit lebendigen Bienen fortbringen koͤnnen, es hatte aber dem guen Capitain Horn nicht wenig Muͤhe gekoſtet dieſelben zu erhalten, wie ihm denn von 12. Koͤrben, die er eingeſchifft, nur dieſe 3. uͤbrig geblieben, die andern aber ausgeſtorben waren. Uns gereichten dieſe, wegen ihres mehr als zu wohl bekandten Nutzens zum gantz beſondern Vergnuͤ- gen, weil_ bey des Alt-Vaters Lebzeiten, noch nie- mahls eine Biene auf der Jnſul Felſenburg geſehen worden. Jndem aber der Papiermacher Klee- mann eine ſonderliche Wiſſenſchafft von Verpfle- gung der Bienen zu haben vorgab, ſo wurde ihm erlaubt, die drey Bienen-Koͤrbe neben einem Faͤßlein Honig mit ſich nach Johannis- Raum abzufuͤhren. Sonſten hatte der Capitain einen ſtarcken Vorraht von Honig, Wachs, Zucker, Toback, Thée, Cof- fé, Muſcaten-Nuͤſſen, Naͤglein und andern Spece- reyen, feinen Zeugen, Chineſiſchen Porcellain und andern Geſchirre, eine groſſe Quantitaͤt Eiſen-Staͤ- be,

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/568>, abgerufen am 17.05.2024.