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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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firmire, damit keine fernern Solennitäten verübt
werden, denn wenn es auf das
Punct boris
kömmt, bin ich freylich sehr kützlich, und las-
se mir nicht gern im Maule mähren, viel-
weniger ins Amt greiffen, wie die Schüler
am vergangenen Sonntage mit der Balg-
treterey thun solten. Schließlich habe noch
zu erinnern, daß mir der
Cantor am Sonntage
schuld gegeben, ich hätte mich im Brante-
weine vollgesoffen wie ein Schwein, wel-
ches aber vor aller Welt erstuncken und erlo-
gen ist, weil nicht meht, als vor einen Dreyer
in mein Maul gekommen, verlange derowe-
gen eine Abbitte, Ehren-Erklärung und
Bezahlung des Schimpfs vor allen Leuten,
die in der Kirchen gewesen sind. Ubrigens
wünsche Ew. Hoch Ehrw. und Hochgelahrt-
heiten wohl zu leben, und verbleibe etc. etc.

Dieses machte aber so wohl meinem Schwager
als dem Cantori vielen Verdruß, und fehlete we-
nig, daß der erste nicht sehr zeitig wiederum den
Dienst verlohren hätte, der andere aber sonsten ge-
straft worden. Jedoch, endlich wurde alles in der
Güte beygelegt, ich weiß aber selbst nicht auf was
vor Art, weil mich etliche aufrührische Schüler be-
redeten, mit ihnen fort zu gehen, und eine andere
Schule zu suchen, wo die Schüler nicht so strenge,
als von unsern Schul-Collegen gehalten würden.

Jch war um selbige Zeit gleich 16. Jahr alt, und
sung eine ziemlich feine Stimme, wormit ich mich
bey dem Cantore dasiges Orts ziemlich recom-
mandir
te, so, daß er mir sehr gute Hospitia aus-

mach-
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firmire, damit keine fernern Solennitaͤten veruͤbt
werden, denn wenn es auf das
Punct boris
koͤmmt, bin ich freylich ſehr kuͤtzlich, und laſ-
ſe mir nicht gern im Maule maͤhren, viel-
weniger ins Amt greiffen, wie die Schuͤler
am vergangenen Sonntage mit der Balg-
treterey thun ſolten. Schließlich habe noch
zu erinnern, daß mir der
Cantor am Sonntage
ſchuld gegeben, ich haͤtte mich im Brante-
weine vollgeſoffen wie ein Schwein, wel-
ches aber vor aller Welt erſtuncken und erlo-
gen iſt, weil nicht meht, als vor einen Dreyer
in mein Maul gekommen, verlange derowe-
gen eine Abbitte, Ehren-Erklaͤrung und
Bezahlung des Schimpfs vor allen Leuten,
die in der Kirchen geweſen ſind. Ubrigens
wuͤnſche Ew. Hoch Ehrw. und Hochgelahrt-
heiten wohl zu leben, und verbleibe ꝛc. ꝛc.

Dieſes machte aber ſo wohl meinem Schwager
als dem Cantori vielen Verdruß, und fehlete we-
nig, daß der erſte nicht ſehr zeitig wiederum den
Dienſt verlohren haͤtte, der andere aber ſonſten ge-
ſtraft worden. Jedoch, endlich wurde alles in der
Guͤte beygelegt, ich weiß aber ſelbſt nicht auf was
vor Art, weil mich etliche aufruͤhriſche Schuͤler be-
redeten, mit ihnen fort zu gehen, und eine andere
Schule zu ſuchen, wo die Schuͤler nicht ſo ſtrenge,
als von unſern Schul-Collegen gehalten wuͤrden.

Jch war um ſelbige Zeit gleich 16. Jahr alt, und
ſung eine ziemlich feine Stimme, wormit ich mich
bey dem Cantore daſiges Orts ziemlich recom-
mandir
te, ſo, daß er mir ſehr gute Hoſpitia aus-

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[439/0453] firmire, damit keine fernern Solennitaͤten veruͤbt werden, denn wenn es auf das Punct boris koͤmmt, bin ich freylich ſehr kuͤtzlich, und laſ- ſe mir nicht gern im Maule maͤhren, viel- weniger ins Amt greiffen, wie die Schuͤler am vergangenen Sonntage mit der Balg- treterey thun ſolten. Schließlich habe noch zu erinnern, daß mir der Cantor am Sonntage ſchuld gegeben, ich haͤtte mich im Brante- weine vollgeſoffen wie ein Schwein, wel- ches aber vor aller Welt erſtuncken und erlo- gen iſt, weil nicht meht, als vor einen Dreyer in mein Maul gekommen, verlange derowe- gen eine Abbitte, Ehren-Erklaͤrung und Bezahlung des Schimpfs vor allen Leuten, die in der Kirchen geweſen ſind. Ubrigens wuͤnſche Ew. Hoch Ehrw. und Hochgelahrt- heiten wohl zu leben, und verbleibe ꝛc. ꝛc. Dieſes machte aber ſo wohl meinem Schwager als dem Cantori vielen Verdruß, und fehlete we- nig, daß der erſte nicht ſehr zeitig wiederum den Dienſt verlohren haͤtte, der andere aber ſonſten ge- ſtraft worden. Jedoch, endlich wurde alles in der Guͤte beygelegt, ich weiß aber ſelbſt nicht auf was vor Art, weil mich etliche aufruͤhriſche Schuͤler be- redeten, mit ihnen fort zu gehen, und eine andere Schule zu ſuchen, wo die Schuͤler nicht ſo ſtrenge, als von unſern Schul-Collegen gehalten wuͤrden. Jch war um ſelbige Zeit gleich 16. Jahr alt, und ſung eine ziemlich feine Stimme, wormit ich mich bey dem Cantore daſiges Orts ziemlich recom- mandirte, ſo, daß er mir ſehr gute Hoſpitia aus- mach- e e 4

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/453>, abgerufen am 22.11.2024.