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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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zu verbrennen, als mich selbst oder meinen Neben-
Christen dadurch zu der gefährlichen und betrügli-
chen Goldmacher-Kunst zu verleiten. Jch halte
euch, mein Herr! war des Fremden Gegenrede,
euer Gespräch dißfalls zu gute, weil ich höre, daß ihr
so wenig Wissenschafft von der himmlisch göttli-
chen Kunst habt, als ein rechtschaffener wiederge-
bohrner Mensch seyd. Jedoch übereilet euch nicht,
mein Freund, dasjenige zu unterdrücken, was
GOtt durch seine unerforschliche Barmhertzigkeit,
zu Vergrösserung seiner Herrlichkeit, auch einen
schlechtgläubigen Menschen erfinden lassen|, glaubet
anbey sicherlich, daß euer Vetter den Welt beru-
fenen Stein der Weisen vor 1000. andern Arti-
st
en würde gefunden haben, woferne er nur etliche
Jahre zeitiger Busse gethan, und mit feuriger An-
dacht im lebendigen Glauben und Gebet, die Gnade
des heil. Geistes angesucht, ja ich will fest glauben,
daß er diesen kostbaren Schatz schon würcklich in
seiner Gewalt gehabt, allein weil er bey seiner Ar-
beit nicht auf Theosophische Weise durch geheime
Gespräche mit Jehova, eine reine Gottesfurcht
geübt hat, so sind ihm von der himmlischen Sophia
die Augen seines Leibes und Gemüths gehalten
worden, dasjenige nicht zu sehen, und zu begreiffen,
was er doch würcklich vor Augen und unter seinen
Händen gehabt hat.

Jch wurde über diesem Gespräche dermassen ver-
wirrt, daß ich nicht wußte, was ferner antworten sol-
te, endlich aber fragte ich, gantz in Gedancken vertieft:
Mein Herr, wie ist euer Nahme? Mein gewöhnl.
Nahme, sprach er, ist euch zu wissen ohn eintzigen Nu-

tzen,

zu verbrennen, als mich ſelbſt oder meinen Neben-
Chriſten dadurch zu der gefaͤhrlichen und betruͤgli-
chen Goldmacher-Kunſt zu verleiten. Jch halte
euch, mein Herr! war des Fremden Gegenrede,
euer Geſpraͤch dißfalls zu gute, weil ich hoͤre, daß ihr
ſo wenig Wiſſenſchafft von der himmliſch goͤttli-
chen Kunſt habt, als ein rechtſchaffener wiederge-
bohrner Menſch ſeyd. Jedoch uͤbereilet euch nicht,
mein Freund, dasjenige zu unterdruͤcken, was
GOtt durch ſeine unerforſchliche Barmhertzigkeit,
zu Vergroͤſſerung ſeiner Herrlichkeit, auch einen
ſchlechtglaͤubigen Menſchen erfinden laſſen|, glaubet
anbey ſicherlich, daß euer Vetter den Welt beru-
fenen Stein der Weiſen vor 1000. andern Arti-
ſt
en wuͤrde gefunden haben, woferne er nur etliche
Jahre zeitiger Buſſe gethan, und mit feuriger An-
dacht im lebendigen Glauben und Gebet, die Gnade
des heil. Geiſtes angeſucht, ja ich will feſt glauben,
daß er dieſen koſtbaren Schatz ſchon wuͤrcklich in
ſeiner Gewalt gehabt, allein weil er bey ſeiner Ar-
beit nicht auf Theoſophiſche Weiſe durch geheime
Geſpraͤche mit Jehova, eine reine Gottesfurcht
geuͤbt hat, ſo ſind ihm von der himmliſchen Sophia
die Augen ſeines Leibes und Gemuͤths gehalten
worden, dasjenige nicht zu ſehen, und zu begreiffen,
was er doch wuͤrcklich vor Augen und unter ſeinen
Haͤnden gehabt hat.

Jch wurde uͤber dieſem Geſpraͤche dermaſſen ver-
wirrt, daß ich nicht wußte, was ferner antworten ſol-
te, endlich aber fragte ich, gantz in Gedancken vertieft:
Mein Herr, wie iſt euer Nahme? Mein gewoͤhnl.
Nahme, ſprach er, iſt euch zu wiſſen ohn eintzigen Nu-

tzen,
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[260/0274] zu verbrennen, als mich ſelbſt oder meinen Neben- Chriſten dadurch zu der gefaͤhrlichen und betruͤgli- chen Goldmacher-Kunſt zu verleiten. Jch halte euch, mein Herr! war des Fremden Gegenrede, euer Geſpraͤch dißfalls zu gute, weil ich hoͤre, daß ihr ſo wenig Wiſſenſchafft von der himmliſch goͤttli- chen Kunſt habt, als ein rechtſchaffener wiederge- bohrner Menſch ſeyd. Jedoch uͤbereilet euch nicht, mein Freund, dasjenige zu unterdruͤcken, was GOtt durch ſeine unerforſchliche Barmhertzigkeit, zu Vergroͤſſerung ſeiner Herrlichkeit, auch einen ſchlechtglaͤubigen Menſchen erfinden laſſen|, glaubet anbey ſicherlich, daß euer Vetter den Welt beru- fenen Stein der Weiſen vor 1000. andern Arti- ſten wuͤrde gefunden haben, woferne er nur etliche Jahre zeitiger Buſſe gethan, und mit feuriger An- dacht im lebendigen Glauben und Gebet, die Gnade des heil. Geiſtes angeſucht, ja ich will feſt glauben, daß er dieſen koſtbaren Schatz ſchon wuͤrcklich in ſeiner Gewalt gehabt, allein weil er bey ſeiner Ar- beit nicht auf Theoſophiſche Weiſe durch geheime Geſpraͤche mit Jehova, eine reine Gottesfurcht geuͤbt hat, ſo ſind ihm von der himmliſchen Sophia die Augen ſeines Leibes und Gemuͤths gehalten worden, dasjenige nicht zu ſehen, und zu begreiffen, was er doch wuͤrcklich vor Augen und unter ſeinen Haͤnden gehabt hat. Jch wurde uͤber dieſem Geſpraͤche dermaſſen ver- wirrt, daß ich nicht wußte, was ferner antworten ſol- te, endlich aber fragte ich, gantz in Gedancken vertieft: Mein Herr, wie iſt euer Nahme? Mein gewoͤhnl. Nahme, ſprach er, iſt euch zu wiſſen ohn eintzigen Nu- tzen,

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/274>, abgerufen am 25.11.2024.