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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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kan nicht müßig zu leben, sondern dich alles dessen,
was mir hinführo noch sonderbares und merckwür-
diges vorkommen möchte, in andern kleinen Büch-
leins benachrichtigen werde. Voritzo aber will ich
diese Beschreibung, welche ich nicht ohne Ursach auch
ins Spanische übersetzt habe, beschliessen, und die-
selbe bey Zeiten an ihren gehörigen Ort beylegen,
allwo sie vor der Verwesung lange Zeit verwahrt
seyn kan, denn ich weiß nicht, wie bald mich der Tod
übereilen, und solchergestalt alle meine Bemühung
nebst dem guten Vorsatze, meinen Nachkommen ei-
nen Gefallen zu erweisen, gäntzlich zernichten möchte.
Der GOtt, dem ich meine übrige Lebens-Zeit aufs
allereiffrigste zu dienen mich verpflichte, erhöre doch,
wenn es sein gnädiger Wille, auch meiner Seelen
Seeligkeit nicht schädlich, auch in diesem Stücke
mein Gebeth, und lasse mich nicht plötzlich, sondern
in dieser meiner Stein-Höle, entweder auf dem La-
ger, oder auf meinem Sessel geruhig sterben, damit
mein Cörper den leichtfertigen Affen und andern
Thieren nicht zum Spiele und Scheusal werde, sol-
te auch demselben etwa die zukünfftige Ruhe in der
Erde nicht zugedacht seyn: Wohlan! so sey diese
Höle mir an statt des Grabes, biß zur fröli-
chen Auferstehung aller Todten.



SO viel ists, was ich Eberhard Julius von des
seeligen Don Cyrillo de Valaro Lebens-Be-
schreibung aus dem Lateinischen Exemplar zu über-
setzen gefunden, kömmt es nicht allzuzierlich heraus,
so ist doch dem Wercke selbst weder Abbruch noch

Zu-

kan nicht muͤßig zu leben, ſondern dich alles deſſen,
was mir hinfuͤhro noch ſonderbares und merckwuͤr-
diges vorkommen moͤchte, in andern kleinen Buͤch-
leins benachrichtigen werde. Voritzo aber will ich
dieſe Beſchreibung, welche ich nicht ohne Urſach auch
ins Spaniſche uͤberſetzt habe, beſchlieſſen, und die-
ſelbe bey Zeiten an ihren gehoͤrigen Ort beylegen,
allwo ſie vor der Verweſung lange Zeit verwahrt
ſeyn kan, denn ich weiß nicht, wie bald mich der Tod
uͤbereilen, und ſolchergeſtalt alle meine Bemuͤhung
nebſt dem guten Vorſatze, meinen Nachkommen ei-
nen Gefallen zu erweiſen, gaͤntzlich zernichten moͤchte.
Der GOtt, dem ich meine uͤbrige Lebens-Zeit aufs
allereiffrigſte zu dienen mich verpflichte, erhoͤre doch,
wenn es ſein gnaͤdiger Wille, auch meiner Seelen
Seeligkeit nicht ſchaͤdlich, auch in dieſem Stuͤcke
mein Gebeth, und laſſe mich nicht ploͤtzlich, ſondern
in dieſer meiner Stein-Hoͤle, entweder auf dem La-
ger, oder auf meinem Seſſel geruhig ſterben, damit
mein Coͤrper den leichtfertigen Affen und andern
Thieren nicht zum Spiele und Scheuſal werde, ſol-
te auch demſelben etwa die zukuͤnfftige Ruhe in der
Erde nicht zugedacht ſeyn: Wohlan! ſo ſey dieſe
Hoͤle mir an ſtatt des Grabes, biß zur froͤli-
chen Auferſtehung aller Todten.



SO viel iſts, was ich Eberhard Julius von des
ſeeligen Don Cyrillo de Valaro Lebens-Be-
ſchreibung aus dem Lateiniſchen Exemplar zu uͤber-
ſetzen gefunden, koͤmmt es nicht allzuzierlich heraus,
ſo iſt doch dem Wercke ſelbſt weder Abbruch noch

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[607/0621] kan nicht muͤßig zu leben, ſondern dich alles deſſen, was mir hinfuͤhro noch ſonderbares und merckwuͤr- diges vorkommen moͤchte, in andern kleinen Buͤch- leins benachrichtigen werde. Voritzo aber will ich dieſe Beſchreibung, welche ich nicht ohne Urſach auch ins Spaniſche uͤberſetzt habe, beſchlieſſen, und die- ſelbe bey Zeiten an ihren gehoͤrigen Ort beylegen, allwo ſie vor der Verweſung lange Zeit verwahrt ſeyn kan, denn ich weiß nicht, wie bald mich der Tod uͤbereilen, und ſolchergeſtalt alle meine Bemuͤhung nebſt dem guten Vorſatze, meinen Nachkommen ei- nen Gefallen zu erweiſen, gaͤntzlich zernichten moͤchte. Der GOtt, dem ich meine uͤbrige Lebens-Zeit aufs allereiffrigſte zu dienen mich verpflichte, erhoͤre doch, wenn es ſein gnaͤdiger Wille, auch meiner Seelen Seeligkeit nicht ſchaͤdlich, auch in dieſem Stuͤcke mein Gebeth, und laſſe mich nicht ploͤtzlich, ſondern in dieſer meiner Stein-Hoͤle, entweder auf dem La- ger, oder auf meinem Seſſel geruhig ſterben, damit mein Coͤrper den leichtfertigen Affen und andern Thieren nicht zum Spiele und Scheuſal werde, ſol- te auch demſelben etwa die zukuͤnfftige Ruhe in der Erde nicht zugedacht ſeyn: Wohlan! ſo ſey dieſe Hoͤle mir an ſtatt des Grabes, biß zur froͤli- chen Auferſtehung aller Todten. SO viel iſts, was ich Eberhard Julius von des ſeeligen Don Cyrillo de Valaro Lebens-Be- ſchreibung aus dem Lateiniſchen Exemplar zu uͤber- ſetzen gefunden, koͤmmt es nicht allzuzierlich heraus, ſo iſt doch dem Wercke ſelbſt weder Abbruch noch Zu-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/621>, abgerufen am 22.11.2024.