im Fall uns das Glück bey der Hinauf-Fahrt der andern Seite nicht ungünstiger, als bißhero, seyn würde, entweder den rechten Weg nach Darien, oder wohl gar nach Europa zu finden/ oder doch we- nigstens unterwegs Portugisen anzutreffen, zu wel- chen wir uns gesellen, und ihres Glücks theilhafftig machen könten, denn es lehrete uns die Vernunfft, daß die von den Portugisen entdeckte Landschafften ohnfehlbar auf selbiger Seite liegen müsten.
Jmmittelst war die höchste Noth vorhanden, unser Schiff aufs neue auszubessern, und frische Lebens-Mittel anzuschaffen, derowegen wurde eine Landung gewagt, welche nach überstandener gröster Gefahr ein gutes Glücke versprach, dafer- ne wir nicht Ursach gehabt hätten, uns vor feind- seeligen Menschen und wilden Thieren zu fürchten. Jedoch die allgewaltige Macht des Höchsten, wel- che aller Menschen Hertzen nach Willen regieren kan, war uns dermahlen sonderlich geneigt, in- dem sie uns zu sölchen Menschen führete, die, ohn- geacht ihrer angebohrnen Wildigkeit, solche Hoch- achtung gegen uns hegten, und dermassen freund- lich aufnahmen/ daß wir uns nicht genung darü- ber verwundern konten, und binnen wenig Tagen alles Mißtrauen gegen dieselben verschwinden lies- sen. Es war uns allen wenig mehr um Reich- thun zu thun, da wir allbereit einen fast unschätz- barn Schatz an lautern Golde, Perlen und Edel- gesteinen besassen, bemüheten uns derowegen nur um solche Dinge, die uns auf der vorhabenden
lang-
im Fall uns das Gluͤck bey der Hinauf-Fahrt der andern Seite nicht unguͤnſtiger, als bißhero, ſeyn wuͤrde, entweder den rechten Weg nach Darien, oder wohl gar nach Europa zu finden/ oder doch we- nigſtens unterwegs Portugiſen anzutreffen, zu wel- chen wir uns geſellen, und ihres Gluͤcks theilhafftig machen koͤnten, denn es lehrete uns die Vernunfft, daß die von den Portugiſen entdeckte Landſchafften ohnfehlbar auf ſelbiger Seite liegen muͤſten.
Jmmittelſt war die hoͤchſte Noth vorhanden, unſer Schiff aufs neue auszubeſſern, und friſche Lebens-Mittel anzuſchaffen, derowegen wurde eine Landung gewagt, welche nach uͤberſtandener groͤſter Gefahr ein gutes Gluͤcke verſprach, dafer- ne wir nicht Urſach gehabt haͤtten, uns vor feind- ſeeligen Menſchen und wilden Thieren zu fuͤrchten. Jedoch die allgewaltige Macht des Hoͤchſten, wel- che aller Menſchen Hertzen nach Willen regieren kan, war uns dermahlen ſonderlich geneigt, in- dem ſie uns zu ſoͤlchen Menſchen fuͤhrete, die, ohn- geacht ihrer angebohrnen Wildigkeit, ſolche Hoch- achtung gegen uns hegten, und dermaſſen freund- lich aufnahmen/ daß wir uns nicht genung daruͤ- ber verwundern konten, und binnen wenig Tagen alles Mißtrauen gegen dieſelben verſchwinden lieſ- ſen. Es war uns allen wenig mehr um Reich- thun zu thun, da wir allbereit einen faſt unſchaͤtz- barn Schatz an lautern Golde, Perlen und Edel- geſteinen beſaſſen, bemuͤheten uns derowegen nur um ſolche Dinge, die uns auf der vorhabenden
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im Fall uns das Gluͤck bey der Hinauf-Fahrt der
andern Seite nicht unguͤnſtiger, als bißhero, ſeyn
wuͤrde, entweder den rechten Weg nach Darien,
oder wohl gar nach Europa zu finden/ oder doch we-
nigſtens unterwegs Portugiſen anzutreffen, zu wel-
chen wir uns geſellen, und ihres Gluͤcks theilhafftig
machen koͤnten, denn es lehrete uns die Vernunfft,
daß die von den Portugiſen entdeckte Landſchafften
ohnfehlbar auf ſelbiger Seite liegen muͤſten.
Jmmittelſt war die hoͤchſte Noth vorhanden,
unſer Schiff aufs neue auszubeſſern, und friſche
Lebens-Mittel anzuſchaffen, derowegen wurde
eine Landung gewagt, welche nach uͤberſtandener
groͤſter Gefahr ein gutes Gluͤcke verſprach, dafer-
ne wir nicht Urſach gehabt haͤtten, uns vor feind-
ſeeligen Menſchen und wilden Thieren zu fuͤrchten.
Jedoch die allgewaltige Macht des Hoͤchſten, wel-
che aller Menſchen Hertzen nach Willen regieren
kan, war uns dermahlen ſonderlich geneigt, in-
dem ſie uns zu ſoͤlchen Menſchen fuͤhrete, die, ohn-
geacht ihrer angebohrnen Wildigkeit, ſolche Hoch-
achtung gegen uns hegten, und dermaſſen freund-
lich aufnahmen/ daß wir uns nicht genung daruͤ-
ber verwundern konten, und binnen wenig Tagen
alles Mißtrauen gegen dieſelben verſchwinden lieſ-
ſen. Es war uns allen wenig mehr um Reich-
thun zu thun, da wir allbereit einen faſt unſchaͤtz-
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um ſolche Dinge, die uns auf der vorhabenden
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 582. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/596>, abgerufen am 22.11.2024.
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