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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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Jndem nun bey solchen kümmerlichen Umstän-
den die Fahrt nach Hispaniola aufs eiligste fortge-
setzt wurde, begegnete uns über alles verhoffen der
Oberste Gerichts-Praesident Don Martin Anciso,
welcher nicht allein auf einem Last-Schiffe allerhand
Nahrungs-Mittel und Kleider-Geräthe, sondern
auch in einem Neben-Schiffe gute Kriegs-Leute mit
sich führete.

Seine Ankunfft war uns ungemein tröstlich, je-
doch da er nicht glauben wolte, daß wir von unsern
Gouverneur Hojez verlassen wären, im Gegentheil
uns vor Aufrührer oder abgefallene Leute ansahe,
musten wir uns gefallen lassen, erstlich eine Zeit
lang in der Einfarth des Flusses Boyus zwischen den
Carthaginensischen Port und der Landschafft Cu-
chibacoam
bey ihm stille zu liegen, hernachmals aber
in seiner Begleitung nach der Urabanischen Land-
schafft zuruck zu seegeln, weil er uns weder zu dem
Niquesa noch in Hispaniolam führen wolte, sondern
vorgab, er müsse uns alle, Krafft seines tragenden
Amts und Pflichten, durchaus in des Gouverneurs
Hojez Provinz
zurücke bringen, damit dieselbe
nicht ohne Besatzung bliebe.

Demnach richteten wir unsern Lauff dahin, al-
lein es schien/ als ob das Glück allen unsern Anschlä-
gen zuwider wäre, denn als des Anciso allerbestes
Schiff in den etwas engen Hafen einlauffen wolte,
gienge selbiges durch Unvorsichtigkeit des Steuer-
Manns zu scheitern, so daß aller Proviant, Kriegs-
Geräthe, Gold, Kleinodien, Pferde und andere
Thiere zu Grunde sincken, die Menschen aber sehr

küm-

Jndem nun bey ſolchen kuͤmmerlichen Umſtaͤn-
den die Fahrt nach Hiſpaniola aufs eiligſte fortge-
ſetzt wurde, begegnete uns uͤber alles verhoffen der
Oberſte Gerichts-Præſident Don Martin Anciſo,
welcher nicht allein auf einem Laſt-Schiffe allerhand
Nahrungs-Mittel und Kleider-Geraͤthe, ſondern
auch in einem Neben-Schiffe gute Kriegs-Leute mit
ſich fuͤhrete.

Seine Ankunfft war uns ungemein troͤſtlich, je-
doch da er nicht glauben wolte, daß wir von unſern
Gouverneur Hojez verlaſſen waͤren, im Gegentheil
uns vor Aufruͤhrer oder abgefallene Leute anſahe,
muſten wir uns gefallen laſſen, erſtlich eine Zeit
lang in der Einfarth des Fluſſes Boyus zwiſchen den
Carthaginenſiſchen Port und der Landſchafft Cu-
chibacoam
bey ihm ſtille zu liegen, hernachmals aber
in ſeiner Begleitung nach der Urabaniſchen Land-
ſchafft zuruck zu ſeegeln, weil er uns weder zu dem
Niqueſa noch in Hiſpaniolam fuͤhren wolte, ſondern
vorgab, er muͤſſe uns alle, Krafft ſeines tragenden
Amts und Pflichten, durchaus in des Gouverneurs
Hojez Provinz
zuruͤcke bringen, damit dieſelbe
nicht ohne Beſatzung bliebe.

Demnach richteten wir unſern Lauff dahin, al-
lein es ſchien/ als ob das Gluͤck allen unſern Anſchlaͤ-
gen zuwider waͤre, denn als des Anciſo allerbeſtes
Schiff in den etwas engen Hafen einlauffen wolte,
gienge ſelbiges durch Unvorſichtigkeit des Steuer-
Manns zu ſcheitern, ſo daß aller Proviant, Kriegs-
Geraͤthe, Gold, Kleinodien, Pferde und andere
Thiere zu Grunde ſincken, die Menſchen aber ſehr

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[556/0570] Jndem nun bey ſolchen kuͤmmerlichen Umſtaͤn- den die Fahrt nach Hiſpaniola aufs eiligſte fortge- ſetzt wurde, begegnete uns uͤber alles verhoffen der Oberſte Gerichts-Præſident Don Martin Anciſo, welcher nicht allein auf einem Laſt-Schiffe allerhand Nahrungs-Mittel und Kleider-Geraͤthe, ſondern auch in einem Neben-Schiffe gute Kriegs-Leute mit ſich fuͤhrete. Seine Ankunfft war uns ungemein troͤſtlich, je- doch da er nicht glauben wolte, daß wir von unſern Gouverneur Hojez verlaſſen waͤren, im Gegentheil uns vor Aufruͤhrer oder abgefallene Leute anſahe, muſten wir uns gefallen laſſen, erſtlich eine Zeit lang in der Einfarth des Fluſſes Boyus zwiſchen den Carthaginenſiſchen Port und der Landſchafft Cu- chibacoam bey ihm ſtille zu liegen, hernachmals aber in ſeiner Begleitung nach der Urabaniſchen Land- ſchafft zuruck zu ſeegeln, weil er uns weder zu dem Niqueſa noch in Hiſpaniolam fuͤhren wolte, ſondern vorgab, er muͤſſe uns alle, Krafft ſeines tragenden Amts und Pflichten, durchaus in des Gouverneurs Hojez Provinz zuruͤcke bringen, damit dieſelbe nicht ohne Beſatzung bliebe. Demnach richteten wir unſern Lauff dahin, al- lein es ſchien/ als ob das Gluͤck allen unſern Anſchlaͤ- gen zuwider waͤre, denn als des Anciſo allerbeſtes Schiff in den etwas engen Hafen einlauffen wolte, gienge ſelbiges durch Unvorſichtigkeit des Steuer- Manns zu ſcheitern, ſo daß aller Proviant, Kriegs- Geraͤthe, Gold, Kleinodien, Pferde und andere Thiere zu Grunde ſincken, die Menſchen aber ſehr kuͤm-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 556. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/570>, abgerufen am 25.11.2024.