So lange diese Welt wird unbeweglich stehen, So lange soll diß Hauß auch nicht zu Grunde gehen! Was hier gepredigt wird, sey Christi reines Wort, Wodurch ein Gläubiger erlangt den Himmels- Port!
Herr Wolffgang bezohe immittelst, mit seiner Liebste, das in Christians-Raum vor dieselben neu- erbauete Hauß, ließ aber nicht mehr als die nöthig- sten von seinen mitgebrachten Mobilien dahin schaffen, und das übrige auf der geraumlichen Al- bertus-Burg in des Altvaters Verwahrung. Un- sere mitgebrachten Künstler und Handwercks-Leu- te bezeigten bey solcher Gelegenheit auch ein Ver- langen, den Ort zu wissen, wo ein jeder seine Werck- statt aufschlagen solte, derowegen wurden Berath- schlagungen angestellet, ob es besser sey, vor diesel- ben eine gantz neue Pflantz-Stadt anzubauen? oder Sie in die bereits angebaueten Pflantz-Städte ein zutheilen? Demnach fiel endlich der Schluß da- hinaus, daß, da in Erwegung des vorhabenden Kir- chen-Baues anitzo keine andere Bau-Arbeit vor- zunehmen rathsam sey, die Neuangekommenen an solche Orte eingetheilet werden möchten, wie es die Umstände ihrer verschiedenen Profeßionen er- forderten.
Diese Resolution war ihnen sämtlich die aller- angenehmste, und weil Herr Wolffgang von dem
Altva-
G g 4
So lange dieſe Welt wird unbeweglich ſtehen, So lange ſoll diß Hauß auch nicht zu Grunde gehen! Was hier gepredigt wird, ſey Chriſti reines Wort, Wodurch ein Glaͤubiger erlangt den Himmels- Port!
Herr Wolffgang bezohe immittelſt, mit ſeiner Liebſte, das in Chriſtians-Raum vor dieſelben neu- erbauete Hauß, ließ aber nicht mehr als die noͤthig- ſten von ſeinen mitgebrachten Mobilien dahin ſchaffen, und das uͤbrige auf der geraumlichen Al- bertus-Burg in des Altvaters Verwahrung. Un- ſere mitgebrachten Kuͤnſtler und Handwercks-Leu- te bezeigten bey ſolcher Gelegenheit auch ein Ver- langen, den Ort zu wiſſen, wo ein jeder ſeine Werck- ſtatt aufſchlagen ſolte, derowegen wurden Berath- ſchlagungen angeſtellet, ob es beſſer ſey, vor dieſel- ben eine gantz neue Pflantz-Stadt anzubauen? oder Sie in die bereits angebaueten Pflantz-Staͤdte ein zutheilen? Demnach fiel endlich der Schluß da- hinaus, daß, da in Erwegung des vorhabenden Kir- chen-Baues anitzo keine andere Bau-Arbeit vor- zunehmen rathſam ſey, die Neuangekommenen an ſolche Orte eingetheilet werden moͤchten, wie es die Umſtaͤnde ihrer verſchiedenen Profeßionen er- forderten.
Dieſe Reſolution war ihnen ſaͤmtlich die aller- angenehmſte, und weil Herr Wolffgang von dem
Altva-
G g 4
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0485"n="471"/><lgtype="poem"><l>So lange dieſe Welt wird unbeweglich ſtehen,</l><lb/><l>So lange ſoll diß Hauß auch nicht zu Grunde</l><lb/><l><hirendition="#et">gehen!</hi></l><lb/><l>Was hier gepredigt wird, ſey Chriſti reines</l><lb/><l><hirendition="#et">Wort,</hi></l><lb/><l>Wodurch ein Glaͤubiger erlangt den Himmels-</l><lb/><l><hirendition="#et">Port!</hi></l></lg><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Herr <hirendition="#aq">Wolffgang</hi> bezohe immittelſt, mit ſeiner<lb/>
Liebſte, das in <hirendition="#aq">Chriſtians-</hi>Raum vor dieſelben neu-<lb/>
erbauete Hauß, ließ aber nicht mehr als die noͤthig-<lb/>ſten von ſeinen mitgebrachten <hirendition="#aq">Mobili</hi>en dahin<lb/>ſchaffen, und das uͤbrige auf der geraumlichen <hirendition="#aq">Al-<lb/>
bertus-</hi>Burg in des Altvaters Verwahrung. Un-<lb/>ſere mitgebrachten Kuͤnſtler und Handwercks-Leu-<lb/>
te bezeigten bey ſolcher Gelegenheit auch ein Ver-<lb/>
langen, den Ort zu wiſſen, wo ein jeder ſeine Werck-<lb/>ſtatt aufſchlagen ſolte, derowegen wurden Berath-<lb/>ſchlagungen angeſtellet, ob es beſſer ſey, vor dieſel-<lb/>
ben eine gantz neue Pflantz-Stadt anzubauen? oder<lb/>
Sie in die bereits angebaueten Pflantz-Staͤdte ein<lb/>
zutheilen? Demnach fiel endlich der Schluß da-<lb/>
hinaus, daß, da in Erwegung des vorhabenden Kir-<lb/>
chen-Baues anitzo keine andere Bau-Arbeit vor-<lb/>
zunehmen rathſam ſey, die Neuangekommenen an<lb/>ſolche Orte eingetheilet werden moͤchten, wie es<lb/>
die Umſtaͤnde ihrer verſchiedenen Profeßionen er-<lb/>
forderten.</p><lb/><p>Dieſe <hirendition="#aq">Reſolution</hi> war ihnen ſaͤmtlich die aller-<lb/>
angenehmſte, und weil Herr <hirendition="#aq">Wolffgang</hi> von dem<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G g 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">Altva-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[471/0485]
So lange dieſe Welt wird unbeweglich ſtehen,
So lange ſoll diß Hauß auch nicht zu Grunde
gehen!
Was hier gepredigt wird, ſey Chriſti reines
Wort,
Wodurch ein Glaͤubiger erlangt den Himmels-
Port!
Herr Wolffgang bezohe immittelſt, mit ſeiner
Liebſte, das in Chriſtians-Raum vor dieſelben neu-
erbauete Hauß, ließ aber nicht mehr als die noͤthig-
ſten von ſeinen mitgebrachten Mobilien dahin
ſchaffen, und das uͤbrige auf der geraumlichen Al-
bertus-Burg in des Altvaters Verwahrung. Un-
ſere mitgebrachten Kuͤnſtler und Handwercks-Leu-
te bezeigten bey ſolcher Gelegenheit auch ein Ver-
langen, den Ort zu wiſſen, wo ein jeder ſeine Werck-
ſtatt aufſchlagen ſolte, derowegen wurden Berath-
ſchlagungen angeſtellet, ob es beſſer ſey, vor dieſel-
ben eine gantz neue Pflantz-Stadt anzubauen? oder
Sie in die bereits angebaueten Pflantz-Staͤdte ein
zutheilen? Demnach fiel endlich der Schluß da-
hinaus, daß, da in Erwegung des vorhabenden Kir-
chen-Baues anitzo keine andere Bau-Arbeit vor-
zunehmen rathſam ſey, die Neuangekommenen an
ſolche Orte eingetheilet werden moͤchten, wie es
die Umſtaͤnde ihrer verſchiedenen Profeßionen er-
forderten.
Dieſe Reſolution war ihnen ſaͤmtlich die aller-
angenehmſte, und weil Herr Wolffgang von dem
Altva-
G g 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/485>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.