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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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andern alle, ein grosses Vergnügen, dessen wunder-
same Zufälle und den glückseeligen Zustand selbiger
Jnsuln, die der Republic so vortheilhafftig wä-
ren, anzuhören, schien sich auch kein Bedencken zu
nehmen, mit der Zeit, einen von seinen Söhnen auf
einem Schiffe dahin auszurüsten, worzu denn der
jüngere mehr Lust bezeigte, als der ältere. Da-
mit er aber mit diesem erfahrnen See-Manne in
desto genauere Kundschafft kommen möchte, wurde
derselbe in unserm Hause 3. Tage nach einander
aufs beste bewirthet. Nach deren Verlauff bat
sich der See-Fahrer bey meinem Vater aus: der-
selbe möchte seinen 4. Kindern erlauben, daß sie
nebst Alexander de la Marck und Gallus van
Witt,
auf seinem Schiffe, selbiges zu besehen, ein-
sprechen dürfften, allwo er dieselben zur Danckbar-
keit vor genossene Ehren-Bezeugung so gut als
möglich bewirthen, und mit einigen ausländischen
geringen Sachen beschencken wolte.

Unsere Eltern liessen sich hierzu leichtlich bereden,
also wurden wir gleich folgenden Tages um Mit-
tags-Zeit, von unsern aufgeworffenen Wohlthäter
abgeholet und auf sein Schiff geführet, wiewol
mein jüngster Bruder, der sich vergangene Nacht
etwas übel befunden hatte, zu Hause bleiben muste,
Auf diesem Schiffe fanden wir solche Zubereitun-
gen, deren wir uns nimmermehr versehen hatten,
denn die Seegel waren alle vom schönsten seidenen
Zeuge gemacht, und die Tauen mit vielerley farbi-
geu Bändern umwunden, Ruder und anders
Holtzwerck gemahlet und verguldet, und das Schiff
inwendig mit den schönsten Tapeten ausgeschlagen,

wie

andern alle, ein groſſes Vergnuͤgen, deſſen wunder-
ſame Zufaͤlle und den gluͤckſeeligen Zuſtand ſelbiger
Jnſuln, die der Republic ſo vortheilhafftig waͤ-
ren, anzuhoͤren, ſchien ſich auch kein Bedencken zu
nehmen, mit der Zeit, einen von ſeinen Soͤhnen auf
einem Schiffe dahin auszuruͤſten, worzu denn der
juͤngere mehr Luſt bezeigte, als der aͤltere. Da-
mit er aber mit dieſem erfahrnen See-Manne in
deſto genauere Kundſchafft kommen moͤchte, wurde
derſelbe in unſerm Hauſe 3. Tage nach einander
aufs beſte bewirthet. Nach deren Verlauff bat
ſich der See-Fahrer bey meinem Vater aus: der-
ſelbe moͤchte ſeinen 4. Kindern erlauben, daß ſie
nebſt Alexander de la Marck und Gallus van
Witt,
auf ſeinem Schiffe, ſelbiges zu beſehen, ein-
ſprechen duͤrfften, allwo er dieſelben zur Danckbar-
keit vor genoſſene Ehren-Bezeugung ſo gut als
moͤglich bewirthen, und mit einigen auslaͤndiſchen
geringen Sachen beſchencken wolte.

Unſere Eltern lieſſen ſich hierzu leichtlich bereden,
alſo wurden wir gleich folgenden Tages um Mit-
tags-Zeit, von unſern aufgeworffenen Wohlthaͤter
abgeholet und auf ſein Schiff gefuͤhret, wiewol
mein juͤngſter Bruder, der ſich vergangene Nacht
etwas uͤbel befunden hatte, zu Hauſe bleiben muſte,
Auf dieſem Schiffe fanden wir ſolche Zubereitun-
gen, deren wir uns nimmermehr verſehen hatten,
denn die Seegel waren alle vom ſchoͤnſten ſeidenen
Zeuge gemacht, und die Tauen mit vielerley farbi-
geu Baͤndern umwunden, Ruder und anders
Holtzwerck gemahlet und verguldet, und das Schiff
inwendig mit den ſchoͤnſten Tapeten ausgeſchlagen,

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[316/0330] andern alle, ein groſſes Vergnuͤgen, deſſen wunder- ſame Zufaͤlle und den gluͤckſeeligen Zuſtand ſelbiger Jnſuln, die der Republic ſo vortheilhafftig waͤ- ren, anzuhoͤren, ſchien ſich auch kein Bedencken zu nehmen, mit der Zeit, einen von ſeinen Soͤhnen auf einem Schiffe dahin auszuruͤſten, worzu denn der juͤngere mehr Luſt bezeigte, als der aͤltere. Da- mit er aber mit dieſem erfahrnen See-Manne in deſto genauere Kundſchafft kommen moͤchte, wurde derſelbe in unſerm Hauſe 3. Tage nach einander aufs beſte bewirthet. Nach deren Verlauff bat ſich der See-Fahrer bey meinem Vater aus: der- ſelbe moͤchte ſeinen 4. Kindern erlauben, daß ſie nebſt Alexander de la Marck und Gallus van Witt, auf ſeinem Schiffe, ſelbiges zu beſehen, ein- ſprechen duͤrfften, allwo er dieſelben zur Danckbar- keit vor genoſſene Ehren-Bezeugung ſo gut als moͤglich bewirthen, und mit einigen auslaͤndiſchen geringen Sachen beſchencken wolte. Unſere Eltern lieſſen ſich hierzu leichtlich bereden, alſo wurden wir gleich folgenden Tages um Mit- tags-Zeit, von unſern aufgeworffenen Wohlthaͤter abgeholet und auf ſein Schiff gefuͤhret, wiewol mein juͤngſter Bruder, der ſich vergangene Nacht etwas uͤbel befunden hatte, zu Hauſe bleiben muſte, Auf dieſem Schiffe fanden wir ſolche Zubereitun- gen, deren wir uns nimmermehr verſehen hatten, denn die Seegel waren alle vom ſchoͤnſten ſeidenen Zeuge gemacht, und die Tauen mit vielerley farbi- geu Baͤndern umwunden, Ruder und anders Holtzwerck gemahlet und verguldet, und das Schiff inwendig mit den ſchoͤnſten Tapeten ausgeſchlagen, wie

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/330>, abgerufen am 24.11.2024.