und vor etlichen Jahren ein Pachtmann verschiede- ner Königlicher Küchen-Güter in Engelland gewe- sen war. Sein Gefährte hieß Robert Hülter, und war des Amias leiblichen Bruders Sohn. Ferner vernahmen wir mit Erstaunen, daß die aufrührischen Engelländer im an. 1649. den 30. Jan. also 2 Jahr und 8. Monath nach u[nse]rer Abreise, ihren guten König Carln grausamer weise enthauptet, und daß sich nach diesem einer, Nahmens Oliverius Cromwel, von Geschlecht ein blosser Edelmann, zum Beschü- tzer des Reichs aufgeworffen hätte, dem anno 1658. sein Sohn Richard Cromwel, in solcher Würde gefolget, aber auch bald im folgenden Jahr wieder abgesetzt wäre, worauf vor nunmehro fast 3. Jah- ren die Engelländer einen neuen König, nemlich Carln den Andern erwählet, und unter dessen Re- gierung itzo ziemlich ruhig lebten.
Der gute Amias Hülter, welcher ehedessen bey dem enthaupteten König Carln in grossen Gnaden gewesen, ein grosses Guth erworben, doch aber nie- mals geheyrathet, war in solcher Unruhe fast um al- les das Seinige gekommen, aus dem Lande gejagt worden, und hatte kaum so viel gerettet eine kleine Handelung über Meer anzusangen, worbey er nach und nach zwar wiederum ein ziemliches erworben, und dasselbe seinem Bruder Joseph Hülter in Ver- wahrung gegeben. Dieser sein Bruder aber hatte die Reformirte Religion verlassen, sich nach Por- tugall gewendet, daselbst zum andern mahl gehey- rathet, und sein zeitliches Glück ziemlich gemacht. Allein dessen Sohn Robert, war mit seines Vaters
Lebens
und vor etlichen Jahren ein Pachtmann verſchiede- ner Koͤniglicher Kuͤchen-Guͤter in Engelland gewe- ſen war. Sein Gefaͤhrte hieß Robert Hülter, und war des Amias leiblichen Bruders Sohn. Ferner vernahmen wir mit Erſtaunen, daß die aufruͤhriſchen Engellaͤnder im an. 1649. den 30. Jan. alſo 2 Jahr und 8. Monath nach u[nſe]rer Abreiſe, ihren guten Koͤnig Carln grauſamer weiſe enthauptet, und daß ſich nach dieſem einer, Nahmens Oliverius Cromwel, von Geſchlecht ein bloſſer Edelmann, zum Beſchuͤ- tzer des Reichs aufgeworffen haͤtte, dem anno 1658. ſein Sohn Richard Cromwel, in ſolcher Wuͤrde gefolget, aber auch bald im folgenden Jahr wieder abgeſetzt waͤre, worauf vor nunmehro faſt 3. Jah- ren die Engellaͤnder einen neuen Koͤnig, nemlich Carln den Andern erwaͤhlet, und unter deſſen Re- gierung itzo ziemlich ruhig lebten.
Der gute Amias Hülter, welcher ehedeſſen bey dem enthaupteten Koͤnig Carln in groſſen Gnaden geweſen, ein groſſes Guth erworben, doch aber nie- mals geheyrathet, war in ſolcher Unruhe faſt um al- les das Seinige gekommen, aus dem Lande gejagt worden, und hatte kaum ſo viel gerettet eine kleine Handelung uͤber Meer anzuſangen, worbey er nach und nach zwar wiederum ein ziemliches erworben, und daſſelbe ſeinem Bruder Joſeph Hülter in Ver- wahrung gegeben. Dieſer ſein Bruder aber hatte die Reformirte Religion verlaſſen, ſich nach Por- tugall gewendet, daſelbſt zum andern mahl gehey- rathet, und ſein zeitliches Gluͤck ziemlich gemacht. Allein deſſen Sohn Robert, war mit ſeines Vaters
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und vor etlichen Jahren ein Pachtmann verſchiede-
ner Koͤniglicher Kuͤchen-Guͤter in Engelland gewe-
ſen war. Sein Gefaͤhrte hieß Robert Hülter, und
war des Amias leiblichen Bruders Sohn. Ferner
vernahmen wir mit Erſtaunen, daß die aufruͤhriſchen
Engellaͤnder im an. 1649. den 30. Jan. alſo 2 Jahr und
8. Monath nach unſerer Abreiſe, ihren guten Koͤnig
Carln grauſamer weiſe enthauptet, und daß ſich
nach dieſem einer, Nahmens Oliverius Cromwel,
von Geſchlecht ein bloſſer Edelmann, zum Beſchuͤ-
tzer des Reichs aufgeworffen haͤtte, dem anno 1658.
ſein Sohn Richard Cromwel, in ſolcher Wuͤrde
gefolget, aber auch bald im folgenden Jahr wieder
abgeſetzt waͤre, worauf vor nunmehro faſt 3. Jah-
ren die Engellaͤnder einen neuen Koͤnig, nemlich
Carln den Andern erwaͤhlet, und unter deſſen Re-
gierung itzo ziemlich ruhig lebten.
Der gute Amias Hülter, welcher ehedeſſen bey
dem enthaupteten Koͤnig Carln in groſſen Gnaden
geweſen, ein groſſes Guth erworben, doch aber nie-
mals geheyrathet, war in ſolcher Unruhe faſt um al-
les das Seinige gekommen, aus dem Lande gejagt
worden, und hatte kaum ſo viel gerettet eine kleine
Handelung uͤber Meer anzuſangen, worbey er nach
und nach zwar wiederum ein ziemliches erworben,
und daſſelbe ſeinem Bruder Joſeph Hülter in Ver-
wahrung gegeben. Dieſer ſein Bruder aber hatte
die Reformirte Religion verlaſſen, ſich nach Por-
tugall gewendet, daſelbſt zum andern mahl gehey-
rathet, und ſein zeitliches Gluͤck ziemlich gemacht.
Allein deſſen Sohn Robert, war mit ſeines Vaters
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/308>, abgerufen am 24.11.2024.
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