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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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vollends loß, bunden die Sachen in mäßige Packe,
legten von einem Absatze zum andern Stangen an,
und zohen also die Ballen mit leichter Mühe hinauf,
wobey Lemelie seinen Fleiß gantz besonders zeigte.
Mittlerweile war Concordia gantz allein auf der
Jnsul, übte sich fleißig im Schiessen, denn wir hat-
ten eine gute Quantitaet unverdorbenes Pulver im
Vorrath, fieng anbey so viel Fische, als wir essen
konten, und ließ uns also angekochten und gebrate-
nen Speisen niemals Mangel leiden, obschon unser
Zwieback gäntzlich verzehret war, welchen Mangel
wir aber mit der Zeit schon zu ersetzen verhofften,
weil wir die wenigen Waitzen-und andern Geträy-
de-Aehren wohl umzäunt, und vor dem Wilde ver-
wahrt hatten, deren Körner im Fall der Noth zu
Saamen aufzuheben, und selbige zu vervielsäl-
tigen, unser hauptsächliches Absehen war.

Der erste Sonntag, den wir, laut Anzeigung der
bey uns führenden Calender, auf dieser Jnsul er-
lebten, war uns ein höchst-angenehmer erfreulicher
Ruhe-Tag, an welchem wir alle gewöhnliche Wo-
chen-Arbeit liegen liessen, und den gantzen Tag mit
Beten, Singen und Biebel-lesen zubrachten, denn
Concordia hatte eine Englische, und ich eine hoch-
deutsche Bibel, nebst einem Gesang- und Gebet-
Buche, mit gerettet/ welches beydes ich auch noch
biß auf diesen Tag, GOTT Lob, als ein beson-
deres Heiligthum ausbehalten habe. Die Engli-
schen Bücher aber sollen euchehesten Tags in Ro-
berts-
Raum gezeiget werden.

Jmmittelst ist es etwas nachdenckliches, daß da-
zumal auf dieser Jnsul unter uns 4. Personen, die

3. Haupt-

vollends loß, bunden die Sachen in maͤßige Packe,
legten von einem Abſatze zum andern Stangen an,
und zohen alſo die Ballen mit leichter Muͤhe hinauf,
wobey Lemelie ſeinen Fleiß gantz beſonders zeigte.
Mittlerweile war Concordia gantz allein auf der
Jnſul, uͤbte ſich fleißig im Schieſſen, denn wir hat-
ten eine gute Quantitæt unverdorbenes Pulver im
Vorrath, fieng anbey ſo viel Fiſche, als wir eſſen
konten, und ließ uns alſo angekochten und gebrate-
nen Speiſen niemals Mangel leiden, obſchon unſer
Zwieback gaͤntzlich verzehret war, welchen Mangel
wir aber mit der Zeit ſchon zu erſetzen verhofften,
weil wir die wenigen Waitzen-und andern Getraͤy-
de-Aehren wohl umzaͤunt, und vor dem Wilde ver-
wahrt hatten, deren Koͤrner im Fall der Noth zu
Saamen aufzuheben, und ſelbige zu vervielſaͤl-
tigen, unſer hauptſaͤchliches Abſehen war.

Der erſte Sonntag, den wir, laut Anzeigung der
bey uns fuͤhrenden Calender, auf dieſer Jnſul er-
lebten, war uns ein hoͤchſt-angenehmer erfreulicher
Ruhe-Tag, an welchem wir alle gewoͤhnliche Wo-
chen-Arbeit liegen lieſſen, und den gantzen Tag mit
Beten, Singen und Biebel-leſen zubrachten, denn
Concordia hatte eine Engliſche, und ich eine hoch-
deutſche Bibel, nebſt einem Geſang- und Gebet-
Buche, mit gerettet/ welches beydes ich auch noch
biß auf dieſen Tag, GOTT Lob, als ein beſon-
deres Heiligthum auſbehalten habe. Die Engli-
ſchen Buͤcher aber ſollen eucheheſten Tags in Ro-
berts-
Raum gezeiget werden.

Jmmittelſt iſt es etwas nachdenckliches, daß da-
zumal auf dieſer Jnſul unter uns 4. Perſonen, die

3. Haupt-
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[172/0186] vollends loß, bunden die Sachen in maͤßige Packe, legten von einem Abſatze zum andern Stangen an, und zohen alſo die Ballen mit leichter Muͤhe hinauf, wobey Lemelie ſeinen Fleiß gantz beſonders zeigte. Mittlerweile war Concordia gantz allein auf der Jnſul, uͤbte ſich fleißig im Schieſſen, denn wir hat- ten eine gute Quantitæt unverdorbenes Pulver im Vorrath, fieng anbey ſo viel Fiſche, als wir eſſen konten, und ließ uns alſo angekochten und gebrate- nen Speiſen niemals Mangel leiden, obſchon unſer Zwieback gaͤntzlich verzehret war, welchen Mangel wir aber mit der Zeit ſchon zu erſetzen verhofften, weil wir die wenigen Waitzen-und andern Getraͤy- de-Aehren wohl umzaͤunt, und vor dem Wilde ver- wahrt hatten, deren Koͤrner im Fall der Noth zu Saamen aufzuheben, und ſelbige zu vervielſaͤl- tigen, unſer hauptſaͤchliches Abſehen war. Der erſte Sonntag, den wir, laut Anzeigung der bey uns fuͤhrenden Calender, auf dieſer Jnſul er- lebten, war uns ein hoͤchſt-angenehmer erfreulicher Ruhe-Tag, an welchem wir alle gewoͤhnliche Wo- chen-Arbeit liegen lieſſen, und den gantzen Tag mit Beten, Singen und Biebel-leſen zubrachten, denn Concordia hatte eine Engliſche, und ich eine hoch- deutſche Bibel, nebſt einem Geſang- und Gebet- Buche, mit gerettet/ welches beydes ich auch noch biß auf dieſen Tag, GOTT Lob, als ein beſon- deres Heiligthum auſbehalten habe. Die Engli- ſchen Buͤcher aber ſollen eucheheſten Tags in Ro- berts-Raum gezeiget werden. Jmmittelſt iſt es etwas nachdenckliches, daß da- zumal auf dieſer Jnſul unter uns 4. Perſonen, die 3. Haupt-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/186>, abgerufen am 25.11.2024.