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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die preußischen Aufnahmen.
vereins nimmt Alles einen freudigern Aufschwung; wäh-
rend die Bevölkerung von 100 auf 103 steigt, steigen
beinahe alle Gewerbe von 100 auf 106 -- 8, manche
noch mehr; und es nehmen daran gerade die wichtigsten
Gewerbe, wie Bäcker und Fleischer, die sonst gerne der
Bevölkerung parallel bleiben, Theil. In den Jahren
1834 -- 37 erhebt sich die Bevölkerung von 100 auf
104; eine wesentlich stärkere Zunahme zeigen in diesem
Zeitraum nur die Gewerbe für Bauten und Hausein-
richtung, sowie einzelne, die einem sich entwickelnden
Luxusbedürfniß dienen, wie die Putzmacherinnen. Aehnlich
ist es in den Perioden von 1837 -- 40 und 1840 -- 43;
es gesellen sich als stärker fortschreitende Gewerbe zu
ihnen hauptsächlich noch solche, welche die Großindustrie
beschäftigt, wie Mechaniker, Schlosser, Steinmetzen,
während die Hauptgewerbe Bäcker, Fleischer, Schuh-
macher ihr Verhältniß zur Bevölkerung nicht viel ändern;
selbst das entwickelungsfähige Schneidergewerbe zeigt 1837,
40 und 43 jedesmal eine die Bevölkerung nur kaum
überholende Zunahme. Die bereits rückgehenden Gewerbe
sind solche, bei denen die Konkurrenz der großen Geschäfte
anfängt zu wirken: Seifensieder, Gerber, Handschuh-
macher, Hutmacher, Töpfer und Ofenfabrikanten.

Die Verschiedenheit der Bewegung zwischen den
einzelnen Gewerben ist nicht so groß als die zwischen
Meister und Gehülfen. Von 1816 -- 19 nehmen nur
die Meister zu, die Gehülfen ab; von 1819 -- 25 ist die
Bewegung so ziemlich gleich; von 25 -- 28 nehmen
nochmals die Meister zu und die Gehülfen ab; von
28 -- 31 überwiegt wenigstens die Zunahme der Meister;

Die preußiſchen Aufnahmen.
vereins nimmt Alles einen freudigern Aufſchwung; wäh-
rend die Bevölkerung von 100 auf 103 ſteigt, ſteigen
beinahe alle Gewerbe von 100 auf 106 — 8, manche
noch mehr; und es nehmen daran gerade die wichtigſten
Gewerbe, wie Bäcker und Fleiſcher, die ſonſt gerne der
Bevölkerung parallel bleiben, Theil. In den Jahren
1834 — 37 erhebt ſich die Bevölkerung von 100 auf
104; eine weſentlich ſtärkere Zunahme zeigen in dieſem
Zeitraum nur die Gewerbe für Bauten und Hausein-
richtung, ſowie einzelne, die einem ſich entwickelnden
Luxusbedürfniß dienen, wie die Putzmacherinnen. Aehnlich
iſt es in den Perioden von 1837 — 40 und 1840 — 43;
es geſellen ſich als ſtärker fortſchreitende Gewerbe zu
ihnen hauptſächlich noch ſolche, welche die Großinduſtrie
beſchäftigt, wie Mechaniker, Schloſſer, Steinmetzen,
während die Hauptgewerbe Bäcker, Fleiſcher, Schuh-
macher ihr Verhältniß zur Bevölkerung nicht viel ändern;
ſelbſt das entwickelungsfähige Schneidergewerbe zeigt 1837,
40 und 43 jedesmal eine die Bevölkerung nur kaum
überholende Zunahme. Die bereits rückgehenden Gewerbe
ſind ſolche, bei denen die Konkurrenz der großen Geſchäfte
anfängt zu wirken: Seifenſieder, Gerber, Handſchuh-
macher, Hutmacher, Töpfer und Ofenfabrikanten.

Die Verſchiedenheit der Bewegung zwiſchen den
einzelnen Gewerben iſt nicht ſo groß als die zwiſchen
Meiſter und Gehülfen. Von 1816 — 19 nehmen nur
die Meiſter zu, die Gehülfen ab; von 1819 — 25 iſt die
Bewegung ſo ziemlich gleich; von 25 — 28 nehmen
nochmals die Meiſter zu und die Gehülfen ab; von
28 — 31 überwiegt wenigſtens die Zunahme der Meiſter;

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[68/0090] Die preußiſchen Aufnahmen. vereins nimmt Alles einen freudigern Aufſchwung; wäh- rend die Bevölkerung von 100 auf 103 ſteigt, ſteigen beinahe alle Gewerbe von 100 auf 106 — 8, manche noch mehr; und es nehmen daran gerade die wichtigſten Gewerbe, wie Bäcker und Fleiſcher, die ſonſt gerne der Bevölkerung parallel bleiben, Theil. In den Jahren 1834 — 37 erhebt ſich die Bevölkerung von 100 auf 104; eine weſentlich ſtärkere Zunahme zeigen in dieſem Zeitraum nur die Gewerbe für Bauten und Hausein- richtung, ſowie einzelne, die einem ſich entwickelnden Luxusbedürfniß dienen, wie die Putzmacherinnen. Aehnlich iſt es in den Perioden von 1837 — 40 und 1840 — 43; es geſellen ſich als ſtärker fortſchreitende Gewerbe zu ihnen hauptſächlich noch ſolche, welche die Großinduſtrie beſchäftigt, wie Mechaniker, Schloſſer, Steinmetzen, während die Hauptgewerbe Bäcker, Fleiſcher, Schuh- macher ihr Verhältniß zur Bevölkerung nicht viel ändern; ſelbſt das entwickelungsfähige Schneidergewerbe zeigt 1837, 40 und 43 jedesmal eine die Bevölkerung nur kaum überholende Zunahme. Die bereits rückgehenden Gewerbe ſind ſolche, bei denen die Konkurrenz der großen Geſchäfte anfängt zu wirken: Seifenſieder, Gerber, Handſchuh- macher, Hutmacher, Töpfer und Ofenfabrikanten. Die Verſchiedenheit der Bewegung zwiſchen den einzelnen Gewerben iſt nicht ſo groß als die zwiſchen Meiſter und Gehülfen. Von 1816 — 19 nehmen nur die Meiſter zu, die Gehülfen ab; von 1819 — 25 iſt die Bewegung ſo ziemlich gleich; von 25 — 28 nehmen nochmals die Meiſter zu und die Gehülfen ab; von 28 — 31 überwiegt wenigſtens die Zunahme der Meiſter;

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/90>, abgerufen am 22.11.2024.