Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Vertheilung der Gewerbetreibenden.
[Tabelle]

Eine große Zunahme bis 1846; von da ab
vollständiger Stillstand oder Rückgang, während doch
sonst die Verhältnisse gerade von 1846 ab erst wesentlich
sich bessern, die Straßen, der Verkehr, der Bodenwerth
steigen. Gerade das muß nach den dortigen Verhält-
nissen eben dem kleinen Handwerkerstand nicht günstig
gewesen sein. Er blieb besonders in den kleinen Städten
zurück, während die wohlhabendern Konsumenten nicht
zurückbleiben wollten, sich hier wohl mehr als ander-
wärts nach der Hauptstadt der Provinz oder nach Berlin
wandten. "Wohlhabendere machen ihre Einkäufe und
Bestellungen meistentheils in der Stadt Posen," sagt
ein Bericht im Jahrbuch für amtliche Statistik,1 welcher
hauptsächlich die Noth der Handwerker in den kleinen
Städten der Provinz Posen betont.

Daß die gewerbliche Thätigkeit in der Provinz
Posen wie in der Provinz Preußen vor Allem durch

1 Jahrgang II, 288.

Die Vertheilung der Gewerbetreibenden.
[Tabelle]

Eine große Zunahme bis 1846; von da ab
vollſtändiger Stillſtand oder Rückgang, während doch
ſonſt die Verhältniſſe gerade von 1846 ab erſt weſentlich
ſich beſſern, die Straßen, der Verkehr, der Bodenwerth
ſteigen. Gerade das muß nach den dortigen Verhält-
niſſen eben dem kleinen Handwerkerſtand nicht günſtig
geweſen ſein. Er blieb beſonders in den kleinen Städten
zurück, während die wohlhabendern Konſumenten nicht
zurückbleiben wollten, ſich hier wohl mehr als ander-
wärts nach der Hauptſtadt der Provinz oder nach Berlin
wandten. „Wohlhabendere machen ihre Einkäufe und
Beſtellungen meiſtentheils in der Stadt Poſen,“ ſagt
ein Bericht im Jahrbuch für amtliche Statiſtik,1 welcher
hauptſächlich die Noth der Handwerker in den kleinen
Städten der Provinz Poſen betont.

Daß die gewerbliche Thätigkeit in der Provinz
Poſen wie in der Provinz Preußen vor Allem durch

1 Jahrgang II, 288.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0318" n="296"/>
            <fw place="top" type="header">Die Vertheilung der Gewerbetreibenden.</fw><lb/>
            <table>
              <row>
                <cell/>
              </row>
            </table>
          </p>
          <p>Eine große Zunahme bis 1846; von da ab<lb/>
voll&#x017F;tändiger Still&#x017F;tand oder Rückgang, während doch<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t die Verhältni&#x017F;&#x017F;e gerade von 1846 ab er&#x017F;t we&#x017F;entlich<lb/>
&#x017F;ich be&#x017F;&#x017F;ern, die Straßen, der Verkehr, der Bodenwerth<lb/>
&#x017F;teigen. Gerade das muß nach den dortigen Verhält-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;en eben dem kleinen Handwerker&#x017F;tand nicht gün&#x017F;tig<lb/>
gewe&#x017F;en &#x017F;ein. Er blieb be&#x017F;onders in den kleinen Städten<lb/>
zurück, während die wohlhabendern Kon&#x017F;umenten nicht<lb/>
zurückbleiben wollten, &#x017F;ich hier wohl mehr als ander-<lb/>
wärts nach der Haupt&#x017F;tadt der Provinz oder nach Berlin<lb/>
wandten. &#x201E;Wohlhabendere machen ihre Einkäufe und<lb/>
Be&#x017F;tellungen mei&#x017F;tentheils in der Stadt Po&#x017F;en,&#x201C; &#x017F;agt<lb/>
ein Bericht im Jahrbuch für amtliche Stati&#x017F;tik,<note place="foot" n="1">Jahrgang <hi rendition="#aq">II,</hi> 288.</note> welcher<lb/>
haupt&#x017F;ächlich die Noth der Handwerker in den kleinen<lb/>
Städten der Provinz Po&#x017F;en betont.</p><lb/>
          <p>Daß die gewerbliche Thätigkeit in der Provinz<lb/>
Po&#x017F;en wie in der Provinz Preußen vor Allem durch<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[296/0318] Die Vertheilung der Gewerbetreibenden. Eine große Zunahme bis 1846; von da ab vollſtändiger Stillſtand oder Rückgang, während doch ſonſt die Verhältniſſe gerade von 1846 ab erſt weſentlich ſich beſſern, die Straßen, der Verkehr, der Bodenwerth ſteigen. Gerade das muß nach den dortigen Verhält- niſſen eben dem kleinen Handwerkerſtand nicht günſtig geweſen ſein. Er blieb beſonders in den kleinen Städten zurück, während die wohlhabendern Konſumenten nicht zurückbleiben wollten, ſich hier wohl mehr als ander- wärts nach der Hauptſtadt der Provinz oder nach Berlin wandten. „Wohlhabendere machen ihre Einkäufe und Beſtellungen meiſtentheils in der Stadt Poſen,“ ſagt ein Bericht im Jahrbuch für amtliche Statiſtik, 1 welcher hauptſächlich die Noth der Handwerker in den kleinen Städten der Provinz Poſen betont. Daß die gewerbliche Thätigkeit in der Provinz Poſen wie in der Provinz Preußen vor Allem durch 1 Jahrgang II, 288.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/318
Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/318>, abgerufen am 19.05.2024.