gen, und in meinem Ruh-Bethe aller Un- ruh der Welt vergessen. Nimm mich und alle meine Angehörige in deinen mächtigen Schutz und Gehorsam, daß mich kein Un- fall treffe: Decke mich in meiner Hütte zur bösen Zeit, und verbirge mich heimlich in deinem Gezelt.
Wie süß ruhet ein müder Wanders- mann nach seiner mühseligen Reise: Wie sanfft schläft ein Taglöhner, wann er in saurer Arbeit des Tages Last und Hitze getragen! O wie süß wird mir auch meine Ruhe seyn, wann mein Stündlein kommt, da ich nach vollbrachtem Lauff meiner Pil- grimschafft, nach so manchem sauren Tritt, den ich in der Welt gethan, nach so man- cher schweren Arbeit und ausgestandener Verdrießlichkeit meines Lebens, mein Haupt werde neigen, und in meinem Grab werde liegen bis an den lieben jüngsten Tag! da du dann, mein Blut-Bürge! auch wirst über meinem Staub stehen; gieb mir alsdenn eine fröliche Auferstehung, und führe mich mit allen Auserwählten
an
Abend-Gebett
gen, und in meinem Ruh-Bethe aller Un- ruh der Welt vergeſſen. Nimm mich und alle meine Angehörige in deinen mächtigen Schutz und Gehorſam, daß mich kein Un- fall treffe: Decke mich in meiner Hütte zur böſen Zeit, und verbirge mich heimlich in deinem Gezelt.
Wie ſüß ruhet ein müder Wanders- mann nach ſeiner mühſeligen Reiſe: Wie ſanfft ſchläft ein Taglöhner, wann er in ſaurer Arbeit des Tages Laſt und Hitze getragen! O wie ſüß wird mir auch meine Ruhe ſeyn, wann mein Stündlein kommt, da ich nach vollbrachtem Lauff meiner Pil- grimſchafft, nach ſo manchem ſauren Tritt, den ich in der Welt gethan, nach ſo man- cher ſchweren Arbeit und ausgeſtandener Verdrießlichkeit meines Lebens, mein Haupt werde neigen, und in meinem Grab werde liegen bis an den lieben jüngſten Tag! da du dann, mein Blut-Bürge! auch wirſt über meinem Staub ſtehen; gieb mir alsdenn eine fröliche Auferſtehung, und führe mich mit allen Auserwählten
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Abend-Gebett
gen, und in meinem Ruh-Bethe aller Un-
ruh der Welt vergeſſen. Nimm mich und
alle meine Angehörige in deinen mächtigen
Schutz und Gehorſam, daß mich kein Un-
fall treffe: Decke mich in meiner Hütte zur
böſen Zeit, und verbirge mich heimlich in
deinem Gezelt.
Wie ſüß ruhet ein müder Wanders-
mann nach ſeiner mühſeligen Reiſe: Wie
ſanfft ſchläft ein Taglöhner, wann er in
ſaurer Arbeit des Tages Laſt und Hitze
getragen! O wie ſüß wird mir auch meine
Ruhe ſeyn, wann mein Stündlein kommt,
da ich nach vollbrachtem Lauff meiner Pil-
grimſchafft, nach ſo manchem ſauren Tritt,
den ich in der Welt gethan, nach ſo man-
cher ſchweren Arbeit und ausgeſtandener
Verdrießlichkeit meines Lebens, mein
Haupt werde neigen, und in meinem Grab
werde liegen bis an den lieben jüngſten
Tag! da du dann, mein Blut-Bürge! auch
wirſt über meinem Staub ſtehen; gieb
mir alsdenn eine fröliche Auferſtehung,
und führe mich mit allen Auserwählten
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/80>, abgerufen am 22.11.2024.
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