Rächten der Trübsalen, auf dich meinen GOtt sehen, der du mich leitest nach dei- nem Rath. Mache mich großmüthig wi- der alle Versuchungen, daß meine Seele seyn möge wie ein Haus, das auf einen Fel- sen gebauet, welches keine Sturmwinde der Verfolgung, noch Wellen der Anfech- tung, können umstossen.
Mache mich starck im Glauben, daß ich dir anhange, HErr JEsu! in Lieb und Leyd, und mein ewiges Heyl und Wohl- fahrt in dir suche. Wird mein Glaube zu- weilen schwach, so laß das mein Trost seyn, daß du das zerstossene Rohr nicht wirst zer- brechen, und das glimmende Dacht nicht auslöschen: Fällt der Thau am meisten auf die niedrige Grasspitze, so wirst du auch den Thau deiner Gnade auf meinen niedrigen Glauben lassen herab trieffen, daß er wach- se und zunehme.
Ich gehe nun zur Ruhe, lieber Vatter! laß mich meine Ruhe in deiner Gnade ha- ben: Ich lege meine Kleider ab, laß mich mit denselben auch alle meine Sorgen able-
gen,
D 5
am Montag.
Rächten der Trübſalen, auf dich meinen GOtt ſehen, der du mich leiteſt nach dei- nem Rath. Mache mich großmüthig wi- der alle Verſuchungen, daß meine Seele ſeyn möge wie ein Haus, das auf einen Fel- ſen gebauet, welches keine Sturmwinde der Verfolgung, noch Wellen der Anfech- tung, können umſtoſſen.
Mache mich ſtarck im Glauben, daß ich dir anhange, HErr JEſu! in Lieb und Leyd, und mein ewiges Heyl und Wohl- fahrt in dir ſuche. Wird mein Glaube zu- weilen ſchwach, ſo laß das mein Troſt ſeyn, daß du das zerſtoſſene Rohr nicht wirſt zer- brechen, und das glimmende Dacht nicht auslöſchen: Fällt der Thau am meiſten auf die niedrige Grasſpitze, ſo wirſt du auch den Thau deiner Gnade auf meinen niedrigen Glauben laſſen herab trieffen, daß er wach- ſe und zunehme.
Ich gehe nun zur Ruhe, lieber Vatter! laß mich meine Ruhe in deiner Gnade ha- ben: Ich lege meine Kleider ab, laß mich mit denſelben auch alle meine Sorgen able-
gen,
D 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0079"n="57"/><fwplace="top"type="header">am Montag.</fw><lb/>
Rächten der Trübſalen, auf dich meinen<lb/>
GOtt ſehen, der du mich leiteſt nach dei-<lb/>
nem Rath. Mache mich großmüthig wi-<lb/>
der alle Verſuchungen, daß meine Seele<lb/>ſeyn möge wie ein Haus, das auf einen Fel-<lb/>ſen gebauet, welches keine Sturmwinde<lb/>
der Verfolgung, noch Wellen der Anfech-<lb/>
tung, können umſtoſſen.</p><lb/><p>Mache mich ſtarck im Glauben, daß ich<lb/>
dir anhange, HErr JEſu! in Lieb und<lb/>
Leyd, und mein ewiges Heyl und Wohl-<lb/>
fahrt in dir ſuche. Wird mein Glaube zu-<lb/>
weilen ſchwach, ſo laß das mein Troſt ſeyn,<lb/>
daß du das zerſtoſſene Rohr nicht wirſt zer-<lb/>
brechen, und das glimmende Dacht nicht<lb/>
auslöſchen: Fällt der Thau am meiſten auf<lb/>
die niedrige Grasſpitze, ſo wirſt du auch den<lb/>
Thau deiner Gnade auf meinen niedrigen<lb/>
Glauben laſſen herab trieffen, daß er wach-<lb/>ſe und zunehme.</p><lb/><p>Ich gehe nun zur Ruhe, lieber Vatter!<lb/>
laß mich meine Ruhe in deiner Gnade ha-<lb/>
ben: Ich lege meine Kleider ab, laß mich<lb/>
mit denſelben auch alle meine Sorgen able-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">D 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">gen,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[57/0079]
am Montag.
Rächten der Trübſalen, auf dich meinen
GOtt ſehen, der du mich leiteſt nach dei-
nem Rath. Mache mich großmüthig wi-
der alle Verſuchungen, daß meine Seele
ſeyn möge wie ein Haus, das auf einen Fel-
ſen gebauet, welches keine Sturmwinde
der Verfolgung, noch Wellen der Anfech-
tung, können umſtoſſen.
Mache mich ſtarck im Glauben, daß ich
dir anhange, HErr JEſu! in Lieb und
Leyd, und mein ewiges Heyl und Wohl-
fahrt in dir ſuche. Wird mein Glaube zu-
weilen ſchwach, ſo laß das mein Troſt ſeyn,
daß du das zerſtoſſene Rohr nicht wirſt zer-
brechen, und das glimmende Dacht nicht
auslöſchen: Fällt der Thau am meiſten auf
die niedrige Grasſpitze, ſo wirſt du auch den
Thau deiner Gnade auf meinen niedrigen
Glauben laſſen herab trieffen, daß er wach-
ſe und zunehme.
Ich gehe nun zur Ruhe, lieber Vatter!
laß mich meine Ruhe in deiner Gnade ha-
ben: Ich lege meine Kleider ab, laß mich
mit denſelben auch alle meine Sorgen able-
gen,
D 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/79>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.