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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Sterbens-Gebetter.
ne bleibende Statt zu haben, sondern suche das Zukünfftige,
den Verg des HErrn, das, so noch kein Aug gesehen, kein
Ohr gehöret, und noch in keines Menschen Hertz kommen ist,
da GOtt mein Trauren in Freuden verwandeln, und nach
meiner Betrübniß mich trösten und erfreuen wird, da ich bey
GOtt in Gnade und Barmhertzigkeit seyn werde, allwo er
ein Aufsehen auf mich hat. Ich verlange in meines Vatters
Reich, in das Himmelreich. In Abrahams Schoos. Ins
ewige Leben, in die Herrlichkeit. In dritten Himmel. Ins
Paradeis, wo ich den Engeln gleich seyn werde, wo es gut ist.
Wo meine Traurigkeit in Freude verkehret, und meine Freude
alsdann nimmermehr von mir genommen wird. Wo kein
Leyd, kein Geschrey noch Schmertzen, mehr seyn wird, wo
GOtt abwischen wird alle Thränen von unsern Augen, und
wo man unaussprechliche Wort höret. Wo mir der HErr
die Crone der Gerechtigkeit geben wird, die unverwelckliche
Crone der Ehren, die Crone des Lebens. Wo ich mich mit
unaussprechlicher und herrlicher Freude freuen werde, wo ich
komme zum unvergänglichen, unbefleckten, und unverwelck-
lichen Erbe, zu dem Berge Zion. Zu der Stadt des lebendi-
gen GOttes. Zu dem himmlischen Jerusalem. Zu der Men-
ge vieler tausend Engel. Zu der Gemeine der Erstgebohrnen,
die im Himmel angeschrieben sind. Und zu GOtt dem Rich-
ter über alle, und zu den Geistern der vollkommenen Gerech-
ten, und zu dem Mittler des neuen Testaments JEsu, und zu
dem Blut der Besprengung, das da besser redet, denn Abels
Blut vor dem Stuhl GOttes, da ich GOtt in seinem Tem-
pel dienen kan Tag und Nacht. Ach lieber GOtt! gantz er-
starret werde ich über solche Freude. Ach! wann ich nur heut
mein Leben selig beschliessete, ich mag kein Augenblick länger
in dieser wüsten, bösen und feindseligen Welt leben. Ach lie-
ber GOtt und Vatter! komme doch bald, um meines lieben
HErrn JEsu Christi Tod und Sterbens willen, in Krafft
des heiligen Geistes, erlöse mich und nimm mich zu dir, laß
mich hier nicht lang leiden, lindere mir alle meine Schmer-
tzen, und führe mich zu allen heiligen Engeln und Auserwähl-
ten. Ach komm bald, Amen. Ja komm, HErr JEsu! bleib
nicht lange, deiner wart ich mit Verlangen. Amen.

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Sterbens-Gebetter.
ne bleibende Statt zu haben, ſondern ſuche das Zukünfftige,
den Verg des HErrn, das, ſo noch kein Aug geſehen, kein
Ohr gehöret, und noch in keines Menſchen Hertz kommen iſt,
da GOtt mein Trauren in Freuden verwandeln, und nach
meiner Betrübniß mich tröſten und erfreuen wird, da ich bey
GOtt in Gnade und Barmhertzigkeit ſeyn werde, allwo er
ein Aufſehen auf mich hat. Ich verlange in meines Vatters
Reich, in das Himmelreich. In Abrahams Schoos. Ins
ewige Leben, in die Herrlichkeit. In dritten Himmel. Ins
Paradeis, wo ich den Engeln gleich ſeyn werde, wo es gut iſt.
Wo meine Traurigkeit in Freude verkehret, und meine Freude
alsdann nimmermehr von mir genommen wird. Wo kein
Leyd, kein Geſchrey noch Schmertzen, mehr ſeyn wird, wo
GOtt abwiſchen wird alle Thränen von unſern Augen, und
wo man unausſprechliche Wort höret. Wo mir der HErr
die Crone der Gerechtigkeit geben wird, die unverwelckliche
Crone der Ehren, die Crone des Lebens. Wo ich mich mit
unausſprechlicher und herrlicher Freude freuen werde, wo ich
komme zum unvergänglichen, unbefleckten, und unverwelck-
lichen Erbe, zu dem Berge Zion. Zu der Stadt des lebendi-
gen GOttes. Zu dem himmliſchen Jeruſalem. Zu der Men-
ge vieler tauſend Engel. Zu der Gemeine der Erſtgebohrnen,
die im Himmel angeſchrieben ſind. Und zu GOtt dem Rich-
ter über alle, und zu den Geiſtern der vollkommenen Gerech-
ten, und zu dem Mittler des neuen Teſtaments JEſu, und zu
dem Blut der Beſprengung, das da beſſer redet, denn Abels
Blut vor dem Stuhl GOttes, da ich GOtt in ſeinem Tem-
pel dienen kan Tag und Nacht. Ach lieber GOtt! gantz er-
ſtarret werde ich über ſolche Freude. Ach! wann ich nur heut
mein Leben ſelig beſchlieſſete, ich mag kein Augenblick länger
in dieſer wüſten, böſen und feindſeligen Welt leben. Ach lie-
ber GOtt und Vatter! komme doch bald, um meines lieben
HErrn JEſu Chriſti Tod und Sterbens willen, in Krafft
des heiligen Geiſtes, erlöſe mich und nimm mich zu dir, laß
mich hier nicht lang leiden, lindere mir alle meine Schmer-
tzen, und führe mich zu allen heiligen Engeln und Auserwähl-
ten. Ach komm bald, Amen. Ja komm, HErr JEſu! bleib
nicht lange, deiner wart ich mit Verlangen. Amen.

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[665/0687] Sterbens-Gebetter. ne bleibende Statt zu haben, ſondern ſuche das Zukünfftige, den Verg des HErrn, das, ſo noch kein Aug geſehen, kein Ohr gehöret, und noch in keines Menſchen Hertz kommen iſt, da GOtt mein Trauren in Freuden verwandeln, und nach meiner Betrübniß mich tröſten und erfreuen wird, da ich bey GOtt in Gnade und Barmhertzigkeit ſeyn werde, allwo er ein Aufſehen auf mich hat. Ich verlange in meines Vatters Reich, in das Himmelreich. In Abrahams Schoos. Ins ewige Leben, in die Herrlichkeit. In dritten Himmel. Ins Paradeis, wo ich den Engeln gleich ſeyn werde, wo es gut iſt. Wo meine Traurigkeit in Freude verkehret, und meine Freude alsdann nimmermehr von mir genommen wird. Wo kein Leyd, kein Geſchrey noch Schmertzen, mehr ſeyn wird, wo GOtt abwiſchen wird alle Thränen von unſern Augen, und wo man unausſprechliche Wort höret. Wo mir der HErr die Crone der Gerechtigkeit geben wird, die unverwelckliche Crone der Ehren, die Crone des Lebens. Wo ich mich mit unausſprechlicher und herrlicher Freude freuen werde, wo ich komme zum unvergänglichen, unbefleckten, und unverwelck- lichen Erbe, zu dem Berge Zion. Zu der Stadt des lebendi- gen GOttes. Zu dem himmliſchen Jeruſalem. Zu der Men- ge vieler tauſend Engel. Zu der Gemeine der Erſtgebohrnen, die im Himmel angeſchrieben ſind. Und zu GOtt dem Rich- ter über alle, und zu den Geiſtern der vollkommenen Gerech- ten, und zu dem Mittler des neuen Teſtaments JEſu, und zu dem Blut der Beſprengung, das da beſſer redet, denn Abels Blut vor dem Stuhl GOttes, da ich GOtt in ſeinem Tem- pel dienen kan Tag und Nacht. Ach lieber GOtt! gantz er- ſtarret werde ich über ſolche Freude. Ach! wann ich nur heut mein Leben ſelig beſchlieſſete, ich mag kein Augenblick länger in dieſer wüſten, böſen und feindſeligen Welt leben. Ach lie- ber GOtt und Vatter! komme doch bald, um meines lieben HErrn JEſu Chriſti Tod und Sterbens willen, in Krafft des heiligen Geiſtes, erlöſe mich und nimm mich zu dir, laß mich hier nicht lang leiden, lindere mir alle meine Schmer- tzen, und führe mich zu allen heiligen Engeln und Auserwähl- ten. Ach komm bald, Amen. Ja komm, HErr JEſu! bleib nicht lange, deiner wart ich mit Verlangen. Amen. Ge- T t 5

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/687>, abgerufen am 23.11.2024.