deinem heiligen Altar, daß ich durch und durch ge- heiliget, durch die Krafft deines heiligen Geistes, mit inwendiger Uberzeugung lehre, und mit einem geistlichen Leben verrichte, was dein Befehl und mein Amt erfordert.
O alles in allem würckender GOtt! laß mein Hertz seyn eine reiche Schatz-Kammer, worinn dein Wort reichlich wohne in allerley Weisheit: Daß ich als ein kluger Haushalter GOttes, Altes und Neues hervor hole, Milch und harte Speisen, beydes vor Kinder und Männer in Christo: Laß meinen Mund seyn eine lebendige Quelle, die eine göttliche Wahr- heit nach der andern hervor bringe.
HErr JEsu! du Lehrer mit der gelehrten Zunge, der du gewaltig predigtest, und versprochen hast, dei- nen Dienern in den Mund zu legen, was sie sagen sollen: Leg dein Wort in meinen Mund, und dei- ne Wahrheit in mein Hertz. Mein grosser Prophet und Lehrer! lehre mich, ehe ich andere lehre, und gieb, daß ich mich selbst prüffe, ob ich auch die La- ster an mir habe, die ich an andern bestrafen soll; von mir selbst anfange, und vorgängig an mir baue und bessere, was ich an andern bauen und bessern will: Damit ich nicht andern predige, und selbst verwerfflich sey: Laß mich nichts thun aus Eigen- Nutz und Eigen-Ehre, und keine herrschende Sün- den bey mir leiden: Dann was würde es mich helf- fen, wann ich auch mit Engels-Zungen redete, und hätte weder die Weisheit, die um deinen Thron ist, noch den Glauben, der durch die Liebe thätig ist? So
wür-
Gebett eines Predigers und Lehrers.
deinem heiligen Altar, daß ich durch und durch ge- heiliget, durch die Krafft deines heiligen Geiſtes, mit inwendiger Uberzeugung lehre, und mit einem geiſtlichen Leben verrichte, was dein Befehl und mein Amt erfordert.
O alles in allem würckender GOtt! laß mein Hertz ſeyn eine reiche Schatz-Kammer, worinn dein Wort reichlich wohne in allerley Weisheit: Daß ich als ein kluger Haushalter GOttes, Altes und Neues hervor hole, Milch und harte Speiſen, beydes vor Kinder und Männer in Chriſto: Laß meinen Mund ſeyn eine lebendige Quelle, die eine göttliche Wahr- heit nach der andern hervor bringe.
HErr JEſu! du Lehrer mit der gelehrten Zunge, der du gewaltig predigteſt, und verſprochen haſt, dei- nen Dienern in den Mund zu legen, was ſie ſagen ſollen: Leg dein Wort in meinen Mund, und dei- ne Wahrheit in mein Hertz. Mein groſſer Prophet und Lehrer! lehre mich, ehe ich andere lehre, und gieb, daß ich mich ſelbſt prüffe, ob ich auch die La- ſter an mir habe, die ich an andern beſtrafen ſoll; von mir ſelbſt anfange, und vorgängig an mir baue und beſſere, was ich an andern bauen und beſſern will: Damit ich nicht andern predige, und ſelbſt verwerfflich ſey: Laß mich nichts thun aus Eigen- Nutz und Eigen-Ehre, und keine herrſchende Sün- den bey mir leiden: Dann was würde es mich helf- fen, wann ich auch mit Engels-Zungen redete, und hätte weder die Weisheit, die um deinen Thron iſt, noch den Glauben, der durch die Liebe thätig iſt? So
wür-
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Gebett eines Predigers und Lehrers.
deinem heiligen Altar, daß ich durch und durch ge-
heiliget, durch die Krafft deines heiligen Geiſtes,
mit inwendiger Uberzeugung lehre, und mit einem
geiſtlichen Leben verrichte, was dein Befehl und
mein Amt erfordert.
O alles in allem würckender GOtt! laß mein
Hertz ſeyn eine reiche Schatz-Kammer, worinn dein
Wort reichlich wohne in allerley Weisheit: Daß ich
als ein kluger Haushalter GOttes, Altes und Neues
hervor hole, Milch und harte Speiſen, beydes vor
Kinder und Männer in Chriſto: Laß meinen Mund
ſeyn eine lebendige Quelle, die eine göttliche Wahr-
heit nach der andern hervor bringe.
HErr JEſu! du Lehrer mit der gelehrten Zunge,
der du gewaltig predigteſt, und verſprochen haſt, dei-
nen Dienern in den Mund zu legen, was ſie ſagen
ſollen: Leg dein Wort in meinen Mund, und dei-
ne Wahrheit in mein Hertz. Mein groſſer Prophet
und Lehrer! lehre mich, ehe ich andere lehre, und
gieb, daß ich mich ſelbſt prüffe, ob ich auch die La-
ſter an mir habe, die ich an andern beſtrafen ſoll;
von mir ſelbſt anfange, und vorgängig an mir baue
und beſſere, was ich an andern bauen und beſſern
will: Damit ich nicht andern predige, und ſelbſt
verwerfflich ſey: Laß mich nichts thun aus Eigen-
Nutz und Eigen-Ehre, und keine herrſchende Sün-
den bey mir leiden: Dann was würde es mich helf-
fen, wann ich auch mit Engels-Zungen redete, und
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/492>, abgerufen am 22.11.2024.
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