3. Allein dran kehr dich nicht: Wo GOttes Wort hin zielet, was GOtt in seinem Wort mit Ernst dir anbefiehlet, sieh! dar- nach richte dich, und lasse Welt seyn Welt, sie sage was sie will, thu du, was GOtt gefällt.
4. Denn saget GOtt nicht selbst, ihr sollet heilig leben, wie ich auch heilig bin, ihr sollt euch mir ergeben? und stellet Christus nicht sich selbst zum Fürbild dar, daß wir gesinnet seyn, wie er ge- sinnet war?
5. Die Frommen haben nie das Böse ausgeübet; den Bösen nie zu Lieb den lieben GOtt betrübet; nun also mach es auch, halt dei- ne Seele rein, leb heilig und gerecht, denn also muß es seyn.
6. Sieh! Noah lebte nicht wie andre Menschen lebten, es wa- ren acht, die sich recht fromm zu seyn bestrebten: Ach! dencke, dencke dran, wenn du die Bösen siehst, wie wohl! wenn du mit Fleiß die Sünden-Wege fliehst.
7. Gedenck, was thate Loth in jenen Sodoms-Landen, darin- nen sich kaum vier, die GOtt recht liebten, fanden: Er wurde zwar gequält, und sündigte doch nicht, sein Hertz und Wandel war al- lein zu GOtt gericht.
8. Wie? hat denn Joseph auch Egyptens Sünd getrieben? ist auch nicht Daniel in Babel fromm geblieben? so mache du es auch, ob man schon wenig findt, die da von Hertzen fromm und Christi Jünger sind.
9. Du must nicht mit der Welt zu ihren Sünden gehen, du must in GOttes Furcht und seiner Liebe stehen, und thut es keiner nicht, so thu du es allein, so wirst du deinem GOtt recht angenehme seyn.
10. Ach GOtt! erinnre mich an diese Lebens-Pflichten, ich will mich gern nach dir und deinem Willen richten. Ich sage hiemit ab der Welt und Sünden Freud, und bleibe dir getreu in Zeit und Ewigkeit.
Der gläubige Christ bittet, GOtt wolle ihn regieren und leiten.
Aufmunterung.
Psalm. 36, 11. Weise mir, HErr, deine Wege, daß ich wandele in deiner Wahr- heit, erhalte mein Hertz bey dem einigen, daß ich deinen Namen fürchte.
ES ist dieses Leben nichts anders, als ein Weg; wenn wir gebohren werden, so tretten wir ihn an, und wenn wir sterben, so höret mit dem Leben der Weg auf, und wir tretten in die Ewigkeit. Hie gilt es, was wir für einen Weg in diesem Leben gehen: Gehen wir einen guten Weg, des Glaubens, der Frömmigkeit und Gottesfurcht; so endiget sich
derselbe
G 4
GOtt wolle ihn von der Welt abziehen.
3. Allein dran kehr dich nicht: Wo GOttes Wort hin zielet, was GOtt in ſeinem Wort mit Ernſt dir anbefiehlet, ſieh! dar- nach richte dich, und laſſe Welt ſeyn Welt, ſie ſage was ſie will, thu du, was GOtt gefällt.
4. Denn ſaget GOtt nicht ſelbſt, ihr ſollet heilig leben, wie ich auch heilig bin, ihr ſollt euch mir ergeben? und ſtellet Chriſtus nicht ſich ſelbſt zum Fürbild dar, daß wir geſinnet ſeyn, wie er ge- ſinnet war?
5. Die Frommen haben nie das Böſe ausgeübet; den Böſen nie zu Lieb den lieben GOtt betrübet; nun alſo mach es auch, halt dei- ne Seele rein, leb heilig und gerecht, denn alſo muß es ſeyn.
6. Sieh! Noah lebte nicht wie andre Menſchen lebten, es wa- ren acht, die ſich recht fromm zu ſeyn beſtrebten: Ach! dencke, dencke dran, wenn du die Böſen ſiehſt, wie wohl! wenn du mit Fleiß die Sünden-Wege fliehſt.
7. Gedenck, was thate Loth in jenen Sodoms-Landen, darin- nen ſich kaum vier, die GOtt recht liebten, fanden: Er wurde zwar gequält, und ſündigte doch nicht, ſein Hertz und Wandel war al- lein zu GOtt gericht.
8. Wie? hat denn Joſeph auch Egyptens Sünd getrieben? iſt auch nicht Daniel in Babel fromm geblieben? ſo mache du es auch, ob man ſchon wenig findt, die da von Hertzen fromm und Chriſti Jünger ſind.
9. Du muſt nicht mit der Welt zu ihren Sünden gehen, du muſt in GOttes Furcht und ſeiner Liebe ſtehen, und thut es keiner nicht, ſo thu du es allein, ſo wirſt du deinem GOtt recht angenehme ſeyn.
10. Ach GOtt! erinnre mich an dieſe Lebens-Pflichten, ich will mich gern nach dir und deinem Willen richten. Ich ſage hiemit ab der Welt und Sünden Freud, und bleibe dir getreu in Zeit und Ewigkeit.
Der gläubige Chriſt bittet, GOtt wolle ihn regieren und leiten.
Aufmunterung.
Pſalm. 36, 11. Weiſe mir, HErr, deine Wege, daß ich wandele in deiner Wahr- heit, erhalte mein Hertz bey dem einigen, daß ich deinen Namen fürchte.
ES iſt dieſes Leben nichts anders, als ein Weg; wenn wir gebohren werden, ſo tretten wir ihn an, und wenn wir ſterben, ſo höret mit dem Leben der Weg auf, und wir tretten in die Ewigkeit. Hie gilt es, was wir für einen Weg in dieſem Leben gehen: Gehen wir einen guten Weg, des Glaubens, der Frömmigkeit und Gottesfurcht; ſo endiget ſich
derſelbe
G 4
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GOtt wolle ihn von der Welt abziehen.
3. Allein dran kehr dich nicht: Wo GOttes Wort hin zielet,
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nach richte dich, und laſſe Welt ſeyn Welt, ſie ſage was ſie will, thu
du, was GOtt gefällt.
4. Denn ſaget GOtt nicht ſelbſt, ihr ſollet heilig leben, wie ich
auch heilig bin, ihr ſollt euch mir ergeben? und ſtellet Chriſtus
nicht ſich ſelbſt zum Fürbild dar, daß wir geſinnet ſeyn, wie er ge-
ſinnet war?
5. Die Frommen haben nie das Böſe ausgeübet; den Böſen nie
zu Lieb den lieben GOtt betrübet; nun alſo mach es auch, halt dei-
ne Seele rein, leb heilig und gerecht, denn alſo muß es ſeyn.
6. Sieh! Noah lebte nicht wie andre Menſchen lebten, es wa-
ren acht, die ſich recht fromm zu ſeyn beſtrebten: Ach! dencke,
dencke dran, wenn du die Böſen ſiehſt, wie wohl! wenn du mit
Fleiß die Sünden-Wege fliehſt.
7. Gedenck, was thate Loth in jenen Sodoms-Landen, darin-
nen ſich kaum vier, die GOtt recht liebten, fanden: Er wurde zwar
gequält, und ſündigte doch nicht, ſein Hertz und Wandel war al-
lein zu GOtt gericht.
8. Wie? hat denn Joſeph auch Egyptens Sünd getrieben? iſt
auch nicht Daniel in Babel fromm geblieben? ſo mache du es
auch, ob man ſchon wenig findt, die da von Hertzen fromm und
Chriſti Jünger ſind.
9. Du muſt nicht mit der Welt zu ihren Sünden gehen, du muſt
in GOttes Furcht und ſeiner Liebe ſtehen, und thut es keiner nicht,
ſo thu du es allein, ſo wirſt du deinem GOtt recht angenehme ſeyn.
10. Ach GOtt! erinnre mich an dieſe Lebens-Pflichten, ich will
mich gern nach dir und deinem Willen richten. Ich ſage hiemit
ab der Welt und Sünden Freud, und bleibe dir getreu in Zeit
und Ewigkeit.
Der gläubige Chriſt bittet, GOtt wolle ihn regieren und
leiten.
Aufmunterung.
Pſalm. 36, 11. Weiſe mir, HErr, deine Wege, daß ich wandele in deiner Wahr-
heit, erhalte mein Hertz bey dem einigen, daß ich deinen Namen fürchte.
ES iſt dieſes Leben nichts anders, als ein Weg; wenn
wir gebohren werden, ſo tretten wir ihn an, und wenn
wir ſterben, ſo höret mit dem Leben der Weg auf, und wir
tretten in die Ewigkeit. Hie gilt es, was wir für einen Weg
in dieſem Leben gehen: Gehen wir einen guten Weg, des
Glaubens, der Frömmigkeit und Gottesfurcht; ſo endiget ſich
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/125>, abgerufen am 22.11.2024.
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