Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Am 3. Sonntagt XVIII. Der vom Berge flüssen- de Gnaden-Strom. Am 3. Sonntage nach dem Er- scheinungs-Feste. Mel. Wer nur den lieben GOtt läst walten. 1. DU gehst Berg-ab mit deinen Füs- sen/ Holdseligster Jmmanuel/ Und läst dich keinen Gang verdrüssen Ein Artzt zu seyn vor Leib und Seel. Jch folge deinen Tritten nach/ Ach heile doch mein Ungemach. 2. Der Aussatz hat mich gantz gefressen/ Es eytert Marck und Bein in mir/ Die Sünde wil das Hertze pressen/ Und stellt mir lauter Wunden für. Ach heile/ HErr/ und mache rein/ So werd ich heil und heilig seyn. 3. Gib/ daß ich mich den Pristern zeige/ Wenn mich der Sünden Aussatz plagt/ Und meine Laster nicht verschweige/ Wenn Moses deinen Willen sagt. Die Gabe/ die ich opffern kan/ Kommt auf ein Hertz voll Wehmuth an. 4. Wilst du mir sonst ein Creutze stillen/ Das meiner Brust beschwerlich fällt/ So
Am 3. Sonntagt XVIII. Der vom Berge fluͤſſen- de Gnaden-Strom. Am 3. Sonntage nach dem Er- ſcheinungs-Feſte. Mel. Wer nur den lieben GOtt laͤſt walten. 1. DU gehſt Berg-ab mit deinen Fuͤſ- ſen/ Holdſeligſter Jmmanuel/ Und laͤſt dich keinen Gang verdruͤſſen Ein Artzt zu ſeyn vor Leib und Seel. Jch folge deinen Tritten nach/ Ach heile doch mein Ungemach. 2. Der Auſſatz hat mich gantz gefreſſen/ Es eytert Marck und Bein in mir/ Die Suͤnde wil das Hertze preſſen/ Und ſtellt mir lauter Wunden fuͤr. Ach heile/ HErr/ und mache rein/ So werd ich heil und heilig ſeyn. 3. Gib/ daß ich mich den Priſtern zeige/ Weñ mich deꝛ Suͤnden Auſſatz plagt/ Und meine Laſter nicht verſchweige/ Wenn Moſes deinen Willen ſagt. Die Gabe/ die ich opffern kan/ Kom̃t auf ein Heꝛtz voll Wehmuth an. 4. Wilſt du mir ſonſt ein Creutze ſtillen/ Das meiner Bruſt beſchwerlich faͤllt/ So
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Am 3. Sonntagt
XVIII.
Der vom Berge fluͤſſen-
de Gnaden-Strom.
Am 3. Sonntage nach dem Er-
ſcheinungs-Feſte.
Mel. Wer nur den lieben GOtt laͤſt walten.
1.
DU gehſt Berg-ab mit deinen Fuͤſ-
ſen/
Holdſeligſter Jmmanuel/
Und laͤſt dich keinen Gang verdruͤſſen
Ein Artzt zu ſeyn vor Leib und Seel.
Jch folge deinen Tritten nach/
Ach heile doch mein Ungemach.
2.
Der Auſſatz hat mich gantz gefreſſen/
Es eytert Marck und Bein in mir/
Die Suͤnde wil das Hertze preſſen/
Und ſtellt mir lauter Wunden fuͤr.
Ach heile/ HErr/ und mache rein/
So werd ich heil und heilig ſeyn.
3.
Gib/ daß ich mich den Priſtern zeige/
Weñ mich deꝛ Suͤnden Auſſatz plagt/
Und meine Laſter nicht verſchweige/
Wenn Moſes deinen Willen ſagt.
Die Gabe/ die ich opffern kan/
Kom̃t auf ein Heꝛtz voll Wehmuth an.
4.
Wilſt du mir ſonſt ein Creutze ſtillen/
Das meiner Bruſt beſchwerlich faͤllt/
So
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