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Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

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Kirchen-Andacht.
Jch komme vor dein Angesicht.
Ach wohne bey mir in Genaden/
Und gieb mir deines Geistes Licht.
Zeuch Hertz und Mund allein zu dir/
Und sey der Lehrer selbst in mir.
2.
Hier ist der Ort/ den du erwehlet/
Hier trifft man dein Gedächtnüß an/
Die Wunder werden hier erzehlet/
Die dein Geheimnüß auffgethan.
Hier ist dein Feuer und dein Herd/
Und alles/ was mein Hertz begehrt.
3.
Ach gieb mir Himmlische Gedancken/
Weil ich hier schon im Himmel bin.
Laß mich nicht in der Andacht wancken/
Und lege dich in meinen Sinn/
Nihm die Vernunfft gefangen hier/
Und öffne mir die Glaubens-Thür.
4.
Mein JESU/ laß es wohl gelingen/
Du Wort des Vaters/ laß dein Wort
Jn mir die rechten Früchte bringen/
Und streu es auff den gutten Ort.
Mein Hertze sey das rechte Feld/
Darein der gutte Saamen fällt.
5.
Gesegne Pflantzen und Begüssen/
Und gieb den Lehrern deine Krafft/
Daß sie das Wort zu theilen wissen/
Wie es am besten Nutzen schafft.
Gieb uns das rechte Himmel-Brodt/
Und tröst uns wieder in der Noth.
6. Wohl-
Kirchen-Andacht.
Jch komme vor dein Angeſicht.
Ach wohne bey mir in Genaden/
Und gieb mir deines Geiſtes Licht.
Zeuch Hertz und Mund allein zu dir/
Und ſey der Lehrer ſelbſt in mir.
2.
Hier iſt der Ort/ den du erwehlet/
Hier trifft man dein Gedaͤchtnuͤß an/
Die Wunder werden hier erzehlet/
Die dein Geheimnuͤß auffgethan.
Hier iſt dein Feuer und dein Herd/
Und alles/ was mein Hertz begehrt.
3.
Ach gieb mir Himmliſche Gedancken/
Weil ich hier ſchon im Himmel bin.
Laß mich nicht in der Andacht wanckẽ/
Und lege dich in meinen Sinn/
Nihm die Vernunfft gefangen hier/
Und oͤffne mir die Glaubens-Thuͤr.
4.
Mein JESU/ laß es wohl gelingen/
Du Wort des Vaters/ laß dein Wort
Jn mir die rechten Fruͤchte bringen/
Und ſtreu es auff den gutten Ort.
Mein Hertze ſey das rechte Feld/
Darein der gutte Saamen faͤllt.
5.
Geſegne Pflantzen und Beguͤſſen/
Und gieb den Lehrern deine Krafft/
Daß ſie das Wort zu theilen wiſſen/
Wie es am beſten Nutzen ſchafft.
Gieb uns das rechte Himmel-Brodt/
Und troͤſt uns wieder in der Noth.
6. Wohl-
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[260/0288] Kirchen-Andacht. Jch komme vor dein Angeſicht. Ach wohne bey mir in Genaden/ Und gieb mir deines Geiſtes Licht. Zeuch Hertz und Mund allein zu dir/ Und ſey der Lehrer ſelbſt in mir. 2. Hier iſt der Ort/ den du erwehlet/ Hier trifft man dein Gedaͤchtnuͤß an/ Die Wunder werden hier erzehlet/ Die dein Geheimnuͤß auffgethan. Hier iſt dein Feuer und dein Herd/ Und alles/ was mein Hertz begehrt. 3. Ach gieb mir Himmliſche Gedancken/ Weil ich hier ſchon im Himmel bin. Laß mich nicht in der Andacht wanckẽ/ Und lege dich in meinen Sinn/ Nihm die Vernunfft gefangen hier/ Und oͤffne mir die Glaubens-Thuͤr. 4. Mein JESU/ laß es wohl gelingen/ Du Wort des Vaters/ laß dein Wort Jn mir die rechten Fruͤchte bringen/ Und ſtreu es auff den gutten Ort. Mein Hertze ſey das rechte Feld/ Darein der gutte Saamen faͤllt. 5. Geſegne Pflantzen und Beguͤſſen/ Und gieb den Lehrern deine Krafft/ Daß ſie das Wort zu theilen wiſſen/ Wie es am beſten Nutzen ſchafft. Gieb uns das rechte Himmel-Brodt/ Und troͤſt uns wieder in der Noth. 6. Wohl-

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/288>, abgerufen am 02.05.2024.