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Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

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nach Trinitatis.
Wie das Bette/ so das Grab/
Ziehet uns die Kleider ab.
Schlaffen wir nun in der Erden/
Muß es besser mit uns werden.
8.
Auff das schlaffen folgt Erwachen/
Auff das Sterben Aufferstehn/
Denn du kanst lebendig machen/
Daß wir aus dem Sarge gehn.
Des Jairi Tochter lebt/
Weil sie deine Hand erhebt/ (den/
So muß schlaff und Tod verschwin-
Und ihr Geist sich wieder finden.
9.
Nun ich wil mich schlaffen legen/
Wenn du mir befehlen wirst/
Du wirst meiner Ruhe pflegen/
O du Grosser Lebens-Fürst/
Daß/ wenn ich zu Bette geh/
Jch als vor dem Grabe steh/
Und wenn Schlaff und Tod sich küs-
Sich die Augen selig schlüssen. (sen.
10.
Laß mich deinen Saum berühren/
Wenn ich kranck und elend bin/
Und gesunde Kräffte spüren/
Biß das Ubel weicht dahin.
Doch soll meiner Kranckheit Pein
Mir ein Todes-Bothe seyn/
So
L 6
nach Trinitatis.
Wie das Bette/ ſo das Grab/
Ziehet uns die Kleider ab.
Schlaffen wir nun in der Erden/
Muß es beſſer mit uns werden.
8.
Auff das ſchlaffen folgt Erwachen/
Auff das Sterben Aufferſtehn/
Denn du kanſt lebendig machen/
Daß wir aus dem Sarge gehn.
Des Jairi Tochter lebt/
Weil ſie deine Hand erhebt/ (den/
So muß ſchlaff und Tod verſchwin-
Und ihr Geiſt ſich wieder finden.
9.
Nun ich wil mich ſchlaffen legen/
Wenn du mir befehlen wirſt/
Du wirſt meiner Ruhe pflegen/
O du Groſſer Lebens-Fuͤrſt/
Daß/ wenn ich zu Bette geh/
Jch als vor dem Grabe ſteh/
Und weñ Schlaff und Tod ſich kuͤſ-
Sich die Augen ſelig ſchluͤſſen. (ſen.
10.
Laß mich deinen Saum beruͤhren/
Wenn ich kranck und elend bin/
Und geſunde Kraͤffte ſpuͤren/
Biß das Ubel weicht dahin.
Doch ſoll meiner Kranckheit Pein
Mir ein Todes-Bothe ſeyn/
So
L 6
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[227/0255] nach Trinitatis. Wie das Bette/ ſo das Grab/ Ziehet uns die Kleider ab. Schlaffen wir nun in der Erden/ Muß es beſſer mit uns werden. 8. Auff das ſchlaffen folgt Erwachen/ Auff das Sterben Aufferſtehn/ Denn du kanſt lebendig machen/ Daß wir aus dem Sarge gehn. Des Jairi Tochter lebt/ Weil ſie deine Hand erhebt/ (den/ So muß ſchlaff und Tod verſchwin- Und ihr Geiſt ſich wieder finden. 9. Nun ich wil mich ſchlaffen legen/ Wenn du mir befehlen wirſt/ Du wirſt meiner Ruhe pflegen/ O du Groſſer Lebens-Fuͤrſt/ Daß/ wenn ich zu Bette geh/ Jch als vor dem Grabe ſteh/ Und weñ Schlaff und Tod ſich kuͤſ- Sich die Augen ſelig ſchluͤſſen. (ſen. 10. Laß mich deinen Saum beruͤhren/ Wenn ich kranck und elend bin/ Und geſunde Kraͤffte ſpuͤren/ Biß das Ubel weicht dahin. Doch ſoll meiner Kranckheit Pein Mir ein Todes-Bothe ſeyn/ So L 6

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/255>, abgerufen am 22.11.2024.