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Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

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Lätare.
Wo man sonst nichts zu brechen findt/
Und doch viel tausend hungrig sind.
2.
Dir JESU folgt viel Volckes nach/
Obs ihnen gleich an Brodt gebrach.
Wie mancher folgt dir nur allein/
So lange guthe Tage seyn.
Gib/ daß ich dir allzeit getreu
Auch in den bösen Tagen sey.
3.
Die Leuthe wollen Zeichen sehn/
Die sonst an Krancken sind geschehn.
Jch sehe Zeichens gnug daran/
Wenn ich die Werck betrachten kan/
Wie du die gantze Welt ernährst/
Und doch noch täglich mehr bescherst.
4.
Du gehst auff einen Berg hinauff/
Und das ist auch der Christen Lauff/
Daß sie Berg an mit Bethen gehn/
Wenn sie vor ihrem Tische stehn.
Dein Reich muß erst gesuchet seyn/
Eh du wilt täglich Brodt verleyhn.
5.
Du hast die Augen auffgethan/
Und siehst das Volck mitleidend an.
Ach wirff auch deinen Blick auf mich/
Weil er dein Hertze zieht nach sich.
Gib/ daß dein Antlitz nimmermehr
Der Sünden wegen von mir kehr.
6.
Du fragst/ wo Brodt zu kauffen sey/
Doch prüfest du uns nur dabey.
Du
E
Lätare.
Wo man ſonſt nichts zu bꝛechen findt/
Und doch viel tauſend hungrig ſind.
2.
Dir JESU folgt viel Volckes nach/
Obs ihnen gleich an Brodt gebrach.
Wie mancher folgt dir nur allein/
So lange guthe Tage ſeyn.
Gib/ daß ich dir allzeit getreu
Auch in den boͤſen Tagen ſey.
3.
Die Leuthe wollen Zeichen ſehn/
Die ſonſt an Krancken ſind geſchehn.
Jch ſehe Zeichens gnug daran/
Wenn ich die Werck betrachten kan/
Wie du die gantze Welt ernaͤhrſt/
Und doch noch taͤglich mehr beſcherſt.
4.
Du gehſt auff einen Berg hinauff/
Und das iſt auch der Chriſten Lauff/
Daß ſie Berg an mit Bethen gehn/
Wenn ſie vor ihrem Tiſche ſtehn.
Dein Reich muß erſt geſuchet ſeyn/
Eh du wilt taͤglich Brodt verleyhn.
5.
Du haſt die Augen auffgethan/
Und ſiehſt das Volck mitleidend an.
Ach wirff auch deinen Blick auf mich/
Weil er dein Hertze zieht nach ſich.
Gib/ daß dein Antlitz nimmermehr
Der Suͤnden wegen von mir kehr.
6.
Du fragſt/ wo Brodt zu kauffen ſey/
Doch pruͤfeſt du uns nur dabey.
Du
E
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[73/0101] Lätare. Wo man ſonſt nichts zu bꝛechen findt/ Und doch viel tauſend hungrig ſind. 2. Dir JESU folgt viel Volckes nach/ Obs ihnen gleich an Brodt gebrach. Wie mancher folgt dir nur allein/ So lange guthe Tage ſeyn. Gib/ daß ich dir allzeit getreu Auch in den boͤſen Tagen ſey. 3. Die Leuthe wollen Zeichen ſehn/ Die ſonſt an Krancken ſind geſchehn. Jch ſehe Zeichens gnug daran/ Wenn ich die Werck betrachten kan/ Wie du die gantze Welt ernaͤhrſt/ Und doch noch taͤglich mehr beſcherſt. 4. Du gehſt auff einen Berg hinauff/ Und das iſt auch der Chriſten Lauff/ Daß ſie Berg an mit Bethen gehn/ Wenn ſie vor ihrem Tiſche ſtehn. Dein Reich muß erſt geſuchet ſeyn/ Eh du wilt taͤglich Brodt verleyhn. 5. Du haſt die Augen auffgethan/ Und ſiehſt das Volck mitleidend an. Ach wirff auch deinen Blick auf mich/ Weil er dein Hertze zieht nach ſich. Gib/ daß dein Antlitz nimmermehr Der Suͤnden wegen von mir kehr. 6. Du fragſt/ wo Brodt zu kauffen ſey/ Doch pruͤfeſt du uns nur dabey. Du E

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/101>, abgerufen am 03.05.2024.