Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821.der allzuvieler Zwang angethan werde, wenn man sie der allzuvieler Zwang angethan werde, wenn man ſie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0085" n="75"/> der allzuvieler Zwang angethan werde, wenn man ſie<lb/> die bisher gewoͤhnliche Zeit <hi rendition="#g">ununterbrochen mit<lb/> dem gewoͤhnlichen Elementar-Unterrichte</hi><lb/> beſchaͤftigt, und ob es nicht angemeſſener waͤre, ver-<lb/> mittelſt des Jnduſtrie-Unterrichts mehr <hi rendition="#g">Jntereſſe<lb/> und Abwechslung</hi> in den erſteren zu bringen.<lb/> Verſchiedene der oben aufgezaͤhlten Beſchaͤftignngs-<lb/> Gegenſtaͤnde der Elementar- und Jnduſtrie-Schulen,<lb/> und zwar nahmentlich Hand- und Kopf-Arbeiten, laſ-<lb/> ſen ſich fuͤglich, und oft ſehr zweckmaͤßig, <hi rendition="#g">mit ein-<lb/> ander verbinden,</hi> ohne daß bey einer ſolchen Ver-<lb/> bindung die fuͤr die eine Beſchaͤftigung in Anſpruch<lb/> genommenen Kraͤfte durch die andere zerſtreut werden,<lb/> vielmehr wird durch die <hi rendition="#g">Verbindung der Hand-<lb/> arbeiten mit dem Elementar-Unterrichte</hi><lb/> und die hiemit verknuͤpfte <hi rendition="#g">Abwechslung</hi> der leztere<lb/> fuͤr die jugendliche Lebhaftigkeit unterhaltender und an-<lb/> genehmer, und da hiedurch die Aufmerkſamkeit der<lb/> Kinder mehr feſtgehalten wird, zugleich fruchtbarer,<lb/> waͤhrend durch die <hi rendition="#g">Verbindung geiſtiger Uebun-<lb/> gen mit den mechaniſchen</hi> verhindert wird, daß<lb/> die Kinder nicht durch allzu-einfoͤrmige Beſchaͤftigung<lb/> der Haͤnde ſelbſt zu Maſchinen werden. — Es duͤrfte<lb/> daher durchaus nicht unangemeſſen ſeyn, wenn <hi rendition="#g">die<lb/> Jnduſtrie-Schulen in naͤhere Verbindung<lb/> mit den bisherigen Elementar-Schulen ge-<lb/> ſezt</hi> wuͤrden, wie dieß auch durch ein Reſcript des<lb/> evangeliſchen Conſiſtoriums vom 31. Maͤrz 1818. aus-<lb/> druͤcklich befohlen, und in mehreren wuͤrttembergiſchen<lb/> Orten, und zwar ſelbſt in Orten, wo man ſich auf<lb/> ein einziges durchaus nicht geraͤumiges Schulzimmer<lb/> beſchraͤnken muß, bereits geſchehen iſt.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [75/0085]
der allzuvieler Zwang angethan werde, wenn man ſie
die bisher gewoͤhnliche Zeit ununterbrochen mit
dem gewoͤhnlichen Elementar-Unterrichte
beſchaͤftigt, und ob es nicht angemeſſener waͤre, ver-
mittelſt des Jnduſtrie-Unterrichts mehr Jntereſſe
und Abwechslung in den erſteren zu bringen.
Verſchiedene der oben aufgezaͤhlten Beſchaͤftignngs-
Gegenſtaͤnde der Elementar- und Jnduſtrie-Schulen,
und zwar nahmentlich Hand- und Kopf-Arbeiten, laſ-
ſen ſich fuͤglich, und oft ſehr zweckmaͤßig, mit ein-
ander verbinden, ohne daß bey einer ſolchen Ver-
bindung die fuͤr die eine Beſchaͤftigung in Anſpruch
genommenen Kraͤfte durch die andere zerſtreut werden,
vielmehr wird durch die Verbindung der Hand-
arbeiten mit dem Elementar-Unterrichte
und die hiemit verknuͤpfte Abwechslung der leztere
fuͤr die jugendliche Lebhaftigkeit unterhaltender und an-
genehmer, und da hiedurch die Aufmerkſamkeit der
Kinder mehr feſtgehalten wird, zugleich fruchtbarer,
waͤhrend durch die Verbindung geiſtiger Uebun-
gen mit den mechaniſchen verhindert wird, daß
die Kinder nicht durch allzu-einfoͤrmige Beſchaͤftigung
der Haͤnde ſelbſt zu Maſchinen werden. — Es duͤrfte
daher durchaus nicht unangemeſſen ſeyn, wenn die
Jnduſtrie-Schulen in naͤhere Verbindung
mit den bisherigen Elementar-Schulen ge-
ſezt wuͤrden, wie dieß auch durch ein Reſcript des
evangeliſchen Conſiſtoriums vom 31. Maͤrz 1818. aus-
druͤcklich befohlen, und in mehreren wuͤrttembergiſchen
Orten, und zwar ſelbſt in Orten, wo man ſich auf
ein einziges durchaus nicht geraͤumiges Schulzimmer
beſchraͤnken muß, bereits geſchehen iſt.
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