Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821.wird, es bleibt besonders im Sommer, wo die Täge §. 58. Jndessen ist in einer gewöhnlichen Elementar- wird, es bleibt beſonders im Sommer, wo die Taͤge §. 58. Jndeſſen iſt in einer gewoͤhnlichen Elementar- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0084" n="74"/> wird, es bleibt beſonders im Sommer, wo die Taͤge<lb/> laͤnger ſind, und jedes Kind nur 2 Stunden taͤglich<lb/> die Elementar-Schule zu beſuchen hat, jeden Tag noch<lb/> ſo manche Stunde uͤbrig. — Wirklich wird auch in<lb/> manchem Orte in Wuͤrttemberg die Jnduſtrie-Schule<lb/><hi rendition="#g">nur an gedachten beyden Vacanztaͤgen</hi>,<lb/> nehmlich Mittwoch und Samſtag Nachmittags, gehal-<lb/> ten, und in anderen Orten wird zwar auch an den<lb/> uͤbrigen Taͤgen, aber jedesmal <hi rendition="#g">nur nach geendig-<lb/> ter Elementar-Schule,</hi> Jnduſtrie-Unterricht er-<lb/> theilt. Auf dieſe Art koͤnnen die Jnduſtrie-Schulen,<lb/> ob ſie gleich vielleicht in einem und ebendemſelben Ge-<lb/> baͤude und Zimmer mit den Elementar-Schulen ge-<lb/> halten werden, doch <hi rendition="#g">ganz von den lezteren ge-<lb/> trennt</hi>, und deſſen ungeachtet ſo eingetheilt ſeyn,<lb/> daß jedes Kind beyde beſuchen kann, ohne daß der<lb/> bisherige Elementar-Unterricht die mindeſte Aenderung<lb/> dadurch erleidet.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>§. 58.</head><lb/> <p>Jndeſſen iſt in einer gewoͤhnlichen Elementar-<lb/> Schule der Lehrer nicht immer im Stande, <hi rendition="#g">alle<lb/> Schuͤler zugleich zu beſchaͤftigen</hi>, beſonders<lb/> die kleineren; waͤhrend eine Claſſe unterrichtet wird,<lb/> ſizt indeſſen die andern muͤſſig da; wer kann es hin-<lb/> dern, daß ſie nicht durch Plaudern, Lachen, und<lb/> Muthwillen den Lehrer alle Augenblicke ſtoͤren; entwe-<lb/> weder verliert dann der Lehrer durch das unaufhoͤrliche<lb/> Abwehren und Beſtrafen ſeine Zeit, und der Unterricht<lb/> wird beſtaͤndig unterbrochen, oder er gewoͤhnt ſich an<lb/> den Laͤrmen, und laͤſſt ſeine muͤßige Schuljugend trei-<lb/> ben, was ſie will. — Ueberhaupt moͤchte es ſich fra-<lb/> gen, ob nicht dem lebhaften thaͤtigen Geiſte der Kin-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [74/0084]
wird, es bleibt beſonders im Sommer, wo die Taͤge
laͤnger ſind, und jedes Kind nur 2 Stunden taͤglich
die Elementar-Schule zu beſuchen hat, jeden Tag noch
ſo manche Stunde uͤbrig. — Wirklich wird auch in
manchem Orte in Wuͤrttemberg die Jnduſtrie-Schule
nur an gedachten beyden Vacanztaͤgen,
nehmlich Mittwoch und Samſtag Nachmittags, gehal-
ten, und in anderen Orten wird zwar auch an den
uͤbrigen Taͤgen, aber jedesmal nur nach geendig-
ter Elementar-Schule, Jnduſtrie-Unterricht er-
theilt. Auf dieſe Art koͤnnen die Jnduſtrie-Schulen,
ob ſie gleich vielleicht in einem und ebendemſelben Ge-
baͤude und Zimmer mit den Elementar-Schulen ge-
halten werden, doch ganz von den lezteren ge-
trennt, und deſſen ungeachtet ſo eingetheilt ſeyn,
daß jedes Kind beyde beſuchen kann, ohne daß der
bisherige Elementar-Unterricht die mindeſte Aenderung
dadurch erleidet.
§. 58.
Jndeſſen iſt in einer gewoͤhnlichen Elementar-
Schule der Lehrer nicht immer im Stande, alle
Schuͤler zugleich zu beſchaͤftigen, beſonders
die kleineren; waͤhrend eine Claſſe unterrichtet wird,
ſizt indeſſen die andern muͤſſig da; wer kann es hin-
dern, daß ſie nicht durch Plaudern, Lachen, und
Muthwillen den Lehrer alle Augenblicke ſtoͤren; entwe-
weder verliert dann der Lehrer durch das unaufhoͤrliche
Abwehren und Beſtrafen ſeine Zeit, und der Unterricht
wird beſtaͤndig unterbrochen, oder er gewoͤhnt ſich an
den Laͤrmen, und laͤſſt ſeine muͤßige Schuljugend trei-
ben, was ſie will. — Ueberhaupt moͤchte es ſich fra-
gen, ob nicht dem lebhaften thaͤtigen Geiſte der Kin-
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