Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821.
Vieh holen, dasselbe füttern, tränken, die §. 14. Diese Arbeiten beschäftigen beyde Geschlechter,
Vieh holen, daſſelbe fuͤttern, traͤnken, die §. 14. Dieſe Arbeiten beſchaͤftigen beyde Geſchlechter, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><hi rendition="#g"><pb facs="#f0024" n="14"/> Vieh holen,</hi> daſſelbe <hi rendition="#g">fuͤttern, traͤnken</hi>, die<lb/><hi rendition="#g">Staͤlle reinigen</hi>, das <hi rendition="#g">Gefluͤgel und Vieh</hi><lb/> (beſonders wo die Markungen aus einzelnen Hoͤfen<lb/> beſtehen) in Feldern und Waͤldern <hi rendition="#g">huͤten</hi>, das <hi rendition="#g">Holz</hi><lb/> im Walde <hi rendition="#g">aufmachen</hi> und <hi rendition="#g">herbeyſchaffen</hi> helfen,<lb/> Holz <hi rendition="#g">tragen, Wacht- Jagd- und andere<lb/> Frohnen und Botengaͤnge</hi> verrichten, und waͤh-<lb/> rend die aͤlteren Perſonen dem Feldgeſchaͤfte nachgehen,<lb/> juͤngere <hi rendition="#g">Kinder huͤten</hi>, und ihnen <hi rendition="#g">warten und<lb/> pflegen</hi>. — Kinder aͤrmerer Eltern muͤſſen, beſonders<lb/> in holzarmen Gegenden, <hi rendition="#g">Dornbuͤſchel</hi> und anderes<lb/><hi rendition="#g">duͤrres Holz (Doͤrrhoͤlzer, Brockholz)</hi> in den<lb/> Waͤldern <hi rendition="#g">ſammeln</hi> und <hi rendition="#g">einbringen</hi>, auf den bey<lb/> der Ernte abgeleerten Feldern die <hi rendition="#g">zuruͤckgebliebe-<lb/> nen Aehren, Kartoffeln ꝛc. ableſen, Heidel-<lb/> beere, Himbeere, Wachholder- und andere<lb/> Beere, Kraͤuter fuͤr die Apotheker, Acker-<lb/> ſalat, und andere Gewaͤchſe auf den Ver-<lb/> kauf ſammeln, Sand graben,</hi> und dergl. —<lb/> Manche werden wohl auch von ihren Eltern bey ihren<lb/><hi rendition="#g">Handwerks- und Profeſſions-Arbeiten</hi> be-<lb/> ſchaͤftigt, und zum <hi rendition="#g">Flachs- Hanf- Wolle- Baum-<lb/> wolle- und Seide-Spinnen, Spulen, Stri-<lb/> cken, Naͤhen, Sticken</hi> ꝛc. angehalten. — An eini-<lb/> gen Orten muͤſſen ſie auch <hi rendition="#g">Beſen, Schindeln,<lb/> Rechen, Strohgabeln</hi> und andere dergleichen<lb/><hi rendition="#g">Holzwaaren verfertigen</hi>.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>§. 14.</head><lb/> <p>Dieſe Arbeiten beſchaͤftigen <hi rendition="#g">beyde Geſchlechter,<lb/> ſowohl Knaben als Maͤdchen,</hi> denn zu den<lb/> Feldgeſchaͤften, zum Viehhuͤten, zum Holzſammeln<lb/> und Tragen, zum Dungfuͤhren, zum Treſchen, und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0024]
Vieh holen, daſſelbe fuͤttern, traͤnken, die
Staͤlle reinigen, das Gefluͤgel und Vieh
(beſonders wo die Markungen aus einzelnen Hoͤfen
beſtehen) in Feldern und Waͤldern huͤten, das Holz
im Walde aufmachen und herbeyſchaffen helfen,
Holz tragen, Wacht- Jagd- und andere
Frohnen und Botengaͤnge verrichten, und waͤh-
rend die aͤlteren Perſonen dem Feldgeſchaͤfte nachgehen,
juͤngere Kinder huͤten, und ihnen warten und
pflegen. — Kinder aͤrmerer Eltern muͤſſen, beſonders
in holzarmen Gegenden, Dornbuͤſchel und anderes
duͤrres Holz (Doͤrrhoͤlzer, Brockholz) in den
Waͤldern ſammeln und einbringen, auf den bey
der Ernte abgeleerten Feldern die zuruͤckgebliebe-
nen Aehren, Kartoffeln ꝛc. ableſen, Heidel-
beere, Himbeere, Wachholder- und andere
Beere, Kraͤuter fuͤr die Apotheker, Acker-
ſalat, und andere Gewaͤchſe auf den Ver-
kauf ſammeln, Sand graben, und dergl. —
Manche werden wohl auch von ihren Eltern bey ihren
Handwerks- und Profeſſions-Arbeiten be-
ſchaͤftigt, und zum Flachs- Hanf- Wolle- Baum-
wolle- und Seide-Spinnen, Spulen, Stri-
cken, Naͤhen, Sticken ꝛc. angehalten. — An eini-
gen Orten muͤſſen ſie auch Beſen, Schindeln,
Rechen, Strohgabeln und andere dergleichen
Holzwaaren verfertigen.
§. 14.
Dieſe Arbeiten beſchaͤftigen beyde Geſchlechter,
ſowohl Knaben als Maͤdchen, denn zu den
Feldgeſchaͤften, zum Viehhuͤten, zum Holzſammeln
und Tragen, zum Dungfuͤhren, zum Treſchen, und
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