Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821.Jahre lang hinreichend wäre; besonders stehe der Auf- Jahre lang hinreichend waͤre; beſonders ſtehe der Auf- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0136" n="126"/> Jahre lang hinreichend waͤre; beſonders ſtehe der Auf-<lb/> wand an ſolchen Orten in keinem Verhaͤltniſſe mit dem<lb/> dadurch bezweckten Nutzen, wo, wie es in ſo vielen<lb/> Orten der Fall ſey, die Zahl der zur Theilnahme an<lb/> einer ſolchen Anſtalt geeigneten Kinder nur gering ſey.“<lb/> — „Abgeſehen jedoch auch von dem Mißverhaͤltniſſe des<lb/> Koſtens zu dem Nutzen, ſey es wenigſtens <hi rendition="#g">nicht Sa-<lb/> che der Gemeinde</hi>, ſondern Sache derjenigen, wel-<lb/> che die Kinder gezeugt haben, fuͤr den Unterricht und<lb/> die Erziehung derſelben zu ſorgen, — und uͤberdieß<lb/> ſeyen <hi rendition="#g">manche Dorf- und ſelbſt Stadtgemein-<lb/> den,</hi> beſonders ſolche, welche wenige bemittelte Mit-<lb/> glieder oder wenige oder rauhe Felder haben, <hi rendition="#g">viel zu<lb/> arm, es fehle ihnen viel zu ſehr an Fonds,</hi><lb/> wenigſtens an diſponibeln und fluͤſſigen Fonds, <hi rendition="#g">an<lb/> Vermoͤgen, an Geld,</hi> und anderen <hi rendition="#g">Huͤlfs-Quel-<lb/> len, Mitteln, und Kraͤften,</hi> um einen ſolchen<lb/> Aufwand beſtreiten zu koͤnnen. Es gebe ja ſo viele<lb/> Gemeinden, welche bereits ſo ſchwer belaſtet ſeyen, daß<lb/> ſie ſchon ihre bisherigen Ausgaben nicht zu beſtreiten<lb/> vermoͤgen, daß ſie nicht einmal zu Haltung der Ele-<lb/> mentar-Schule ein angemeſſenes Local auszumitteln,<lb/> oder dem Elementar-Schullehrer eine ſchickliche Woh-<lb/> nung anzuweiſen, und ihn gehoͤrig zu beſolden, ja den<lb/> Kirchenthurm, der ihnen eingeſtuͤrzt ſey, wieder herzu-<lb/> ſtellen im Stande ſeyen.“ — „Solche Gemeinden koͤn-<lb/> nen ſich in vielen Jahren nicht wieder erhohleu, und<lb/> wenn man ihnen daher die Erweiterung einer bey ihnen<lb/> bereits beſtehenden Jnduſtrie Schule zumuthen wollte,<lb/> ſo koͤnnte gerade die Aufloͤßung der ganzen bisherigen<lb/> Anſtalt dadurch bewirkt werden.“ — „Geſetzt jedoch auch,<lb/> eine ſolche Gemeinde wuͤrde die Erweiterung einer be-<lb/> reits beſtehenden- oder die Errichtung einer neuen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [126/0136]
Jahre lang hinreichend waͤre; beſonders ſtehe der Auf-
wand an ſolchen Orten in keinem Verhaͤltniſſe mit dem
dadurch bezweckten Nutzen, wo, wie es in ſo vielen
Orten der Fall ſey, die Zahl der zur Theilnahme an
einer ſolchen Anſtalt geeigneten Kinder nur gering ſey.“
— „Abgeſehen jedoch auch von dem Mißverhaͤltniſſe des
Koſtens zu dem Nutzen, ſey es wenigſtens nicht Sa-
che der Gemeinde, ſondern Sache derjenigen, wel-
che die Kinder gezeugt haben, fuͤr den Unterricht und
die Erziehung derſelben zu ſorgen, — und uͤberdieß
ſeyen manche Dorf- und ſelbſt Stadtgemein-
den, beſonders ſolche, welche wenige bemittelte Mit-
glieder oder wenige oder rauhe Felder haben, viel zu
arm, es fehle ihnen viel zu ſehr an Fonds,
wenigſtens an diſponibeln und fluͤſſigen Fonds, an
Vermoͤgen, an Geld, und anderen Huͤlfs-Quel-
len, Mitteln, und Kraͤften, um einen ſolchen
Aufwand beſtreiten zu koͤnnen. Es gebe ja ſo viele
Gemeinden, welche bereits ſo ſchwer belaſtet ſeyen, daß
ſie ſchon ihre bisherigen Ausgaben nicht zu beſtreiten
vermoͤgen, daß ſie nicht einmal zu Haltung der Ele-
mentar-Schule ein angemeſſenes Local auszumitteln,
oder dem Elementar-Schullehrer eine ſchickliche Woh-
nung anzuweiſen, und ihn gehoͤrig zu beſolden, ja den
Kirchenthurm, der ihnen eingeſtuͤrzt ſey, wieder herzu-
ſtellen im Stande ſeyen.“ — „Solche Gemeinden koͤn-
nen ſich in vielen Jahren nicht wieder erhohleu, und
wenn man ihnen daher die Erweiterung einer bey ihnen
bereits beſtehenden Jnduſtrie Schule zumuthen wollte,
ſo koͤnnte gerade die Aufloͤßung der ganzen bisherigen
Anſtalt dadurch bewirkt werden.“ — „Geſetzt jedoch auch,
eine ſolche Gemeinde wuͤrde die Erweiterung einer be-
reits beſtehenden- oder die Errichtung einer neuen
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