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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

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XV. Von Jtalien
Rom in der Päpstlichen Capelle, auch sonsten
zu geniessen hat.

3. So dienet auch diesem Hauß zu keinem
geringen Ansehen, daß es ziemlich alt, und mit
den ehemahligen orientalischen und occidentali-
schen Kaysern, mit verschiedenen Königlichen
Häusern, durch getroffene Vermählungen ver-
bunden gewesen.

4. Ferner, daß aus demselben ein Papst
und etliche Könige und Königinnen, und in-
sonderheit der grosse Held Printz Eugenius,
entsprossen sind.

5. Daß die Succeßion wie in Franckreich,
niemahls an das weibliche Geschlecht fallen kan,
ob wohl die meisten Länder durch Heyrathen
zusammen geflossen.

6. Ob auch hier von Ritter-Orden etwas
zu hören sey?

V. Die Staats-Maximen und Jnteresse.

1. Diese richten sich hier insonderheit, auf
die zeitige Conjuncturen.

2. Dahin gehöret gegenwärtig, auf die ge-
heimen Absichten des alten Königs, ein sehr
wachsames Auge zu haben.

3. Uberhaupt aber mit allen Nachbahrn gu-
tes Vernehmen zu unterhalten; insonderheit
aber, welche diesem Staat am meisten schaden
können.

4. Wenn

XV. Von Jtalien
Rom in der Paͤpſtlichen Capelle, auch ſonſten
zu genieſſen hat.

3. So dienet auch dieſem Hauß zu keinem
geringen Anſehen, daß es ziemlich alt, und mit
den ehemahligen orientaliſchen und occidentali-
ſchen Kayſern, mit verſchiedenen Koͤniglichen
Haͤuſern, durch getroffene Vermaͤhlungen ver-
bunden geweſen.

4. Ferner, daß aus demſelben ein Papſt
und etliche Koͤnige und Koͤniginnen, und in-
ſonderheit der groſſe Held Printz Eugenius,
entſproſſen ſind.

5. Daß die Succeßion wie in Franckreich,
niemahls an das weibliche Geſchlecht fallen kan,
ob wohl die meiſten Laͤnder durch Heyrathen
zuſammen gefloſſen.

6. Ob auch hier von Ritter-Orden etwas
zu hoͤren ſey?

V. Die Staats-Maximen und Jntereſſe.

1. Dieſe richten ſich hier inſonderheit, auf
die zeitige Conjuncturen.

2. Dahin gehoͤret gegenwaͤrtig, auf die ge-
heimen Abſichten des alten Koͤnigs, ein ſehr
wachſames Auge zu haben.

3. Uberhaupt aber mit allen Nachbahrn gu-
tes Vernehmen zu unterhalten; inſonderheit
aber, welche dieſem Staat am meiſten ſchaden
koͤnnen.

4. Wenn
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[260/0288] XV. Von Jtalien Rom in der Paͤpſtlichen Capelle, auch ſonſten zu genieſſen hat. 3. So dienet auch dieſem Hauß zu keinem geringen Anſehen, daß es ziemlich alt, und mit den ehemahligen orientaliſchen und occidentali- ſchen Kayſern, mit verſchiedenen Koͤniglichen Haͤuſern, durch getroffene Vermaͤhlungen ver- bunden geweſen. 4. Ferner, daß aus demſelben ein Papſt und etliche Koͤnige und Koͤniginnen, und in- ſonderheit der groſſe Held Printz Eugenius, entſproſſen ſind. 5. Daß die Succeßion wie in Franckreich, niemahls an das weibliche Geſchlecht fallen kan, ob wohl die meiſten Laͤnder durch Heyrathen zuſammen gefloſſen. 6. Ob auch hier von Ritter-Orden etwas zu hoͤren ſey? V. Die Staats-Maximen und Jntereſſe. 1. Dieſe richten ſich hier inſonderheit, auf die zeitige Conjuncturen. 2. Dahin gehoͤret gegenwaͤrtig, auf die ge- heimen Abſichten des alten Koͤnigs, ein ſehr wachſames Auge zu haben. 3. Uberhaupt aber mit allen Nachbahrn gu- tes Vernehmen zu unterhalten; inſonderheit aber, welche dieſem Staat am meiſten ſchaden koͤnnen. 4. Wenn

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Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/288>, abgerufen am 10.06.2024.