24. Wie es in diesem Periodo biß 888. hier zu Land ausgesehen, ist sehr dunckel und unge- wiß.
25. Es fraget sich, ob Carolus M. mit seinen Waffen biß hieher eingedrungen.
26. Ums Jahr 888. kommet ein Hauffen Hunnen zum dritten mahl hier an, und bringen diese Gegenden unter sich.
27. Als sie ums Jahr 1001. in Pannonien ein Königreich aufrichten und Stephanum zum König machen, so hatte seines Vaters Bruder Gyula, den Strich unter sich, wo das heutige Siebenbürgen anzutreffen.
28. Weil er aber ein heydnischer Fürst, und Stephani Ländereyen feindlich incommodirte, so ward er übern Hauffen geschmissen, und Sie- benbürgen wurd ein Stücke von Hungarn.
29. Jn solchem Stand, ist es durch Gou- verneurs, so man Woywoden genennet, admi- nistriret worden, biß 1526.
30. Da der König Ludovicus 1526. im Krie- ge umkam, und Ferdinandus I. von einigen zum König in Ungarn beruffen wurde, so ward ihm Johannes Graf von Zips entgegen gesetzet.
31. Diese stritten um die Cron, und da Jo- hannes 1540. mit Todt abgieng, und einen Sohn hinterließ, Johannem Sigismundum, so verglich sich Ferdinandus I. endlich mit demsel- ben, und überließ ihm Siebenbürgen, unter dem Titul eines Fürstenthums.
32. Von
N 4
XIII. Von Ungarn.
24. Wie es in dieſem Periodo biß 888. hier zu Land ausgeſehen, iſt ſehr dunckel und unge- wiß.
25. Es fraget ſich, ob Carolus M. mit ſeinen Waffen biß hieher eingedrungen.
26. Ums Jahr 888. kommet ein Hauffen Hunnen zum dritten mahl hier an, und bringen dieſe Gegenden unter ſich.
27. Als ſie ums Jahr 1001. in Pannonien ein Koͤnigreich aufrichten und Stephanum zum Koͤnig machen, ſo hatte ſeines Vaters Bruder Gyula, den Strich unter ſich, wo das heutige Siebenbuͤrgen anzutreffen.
28. Weil er aber ein heydniſcher Fuͤrſt, und Stephani Laͤndereyen feindlich incommodirte, ſo ward er uͤbern Hauffen geſchmiſſen, und Sie- benbuͤrgen wurd ein Stuͤcke von Hungarn.
29. Jn ſolchem Stand, iſt es durch Gou- verneurs, ſo man Woywoden genennet, admi- niſtriret worden, biß 1526.
30. Da der Koͤnig Ludovicus 1526. im Krie- ge umkam, und Ferdinandus I. von einigen zum Koͤnig in Ungarn beruffen wurde, ſo ward ihm Johannes Graf von Zips entgegen geſetzet.
31. Dieſe ſtritten um die Cron, und da Jo- hannes 1540. mit Todt abgieng, und einen Sohn hinterließ, Johannem Sigismundum, ſo verglich ſich Ferdinandus I. endlich mit demſel- ben, und uͤberließ ihm Siebenbuͤrgen, unter dem Titul eines Fuͤrſtenthums.
32. Von
N 4
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XIII. Von Ungarn.
24. Wie es in dieſem Periodo biß 888. hier zu
Land ausgeſehen, iſt ſehr dunckel und unge-
wiß.
25. Es fraget ſich, ob Carolus M. mit ſeinen
Waffen biß hieher eingedrungen.
26. Ums Jahr 888. kommet ein Hauffen
Hunnen zum dritten mahl hier an, und bringen
dieſe Gegenden unter ſich.
27. Als ſie ums Jahr 1001. in Pannonien
ein Koͤnigreich aufrichten und Stephanum zum
Koͤnig machen, ſo hatte ſeines Vaters Bruder
Gyula, den Strich unter ſich, wo das heutige
Siebenbuͤrgen anzutreffen.
28. Weil er aber ein heydniſcher Fuͤrſt, und
Stephani Laͤndereyen feindlich incommodirte, ſo
ward er uͤbern Hauffen geſchmiſſen, und Sie-
benbuͤrgen wurd ein Stuͤcke von Hungarn.
29. Jn ſolchem Stand, iſt es durch Gou-
verneurs, ſo man Woywoden genennet, admi-
niſtriret worden, biß 1526.
30. Da der Koͤnig Ludovicus 1526. im Krie-
ge umkam, und Ferdinandus I. von einigen zum
Koͤnig in Ungarn beruffen wurde, ſo ward
ihm Johannes Graf von Zips entgegen geſetzet.
31. Dieſe ſtritten um die Cron, und da Jo-
hannes 1540. mit Todt abgieng, und einen
Sohn hinterließ, Johannem Sigismundum, ſo
verglich ſich Ferdinandus I. endlich mit demſel-
ben, und uͤberließ ihm Siebenbuͤrgen, unter dem
Titul eines Fuͤrſtenthums.
32. Von
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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/227>, abgerufen am 16.02.2025.
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