Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

Bild:
<< vorherige Seite
XII. Von Böhmen.

2. Heraldische Beschreibung des Wappens
von Böhmen, Schlesien und Mähren.

3. Ferner wird gefraget, warum Böhmen
als Chur-Fürst und Ertz-Schencke, keine Figur
in seinem Wappen führe?

III. Die Staats-Historie von Böhmen.
I. Der alte Zustand gehet von der Zeit
an, da man von diesem Land etwas
zu sagen weiß, biß auf das VI. Secul.

1. Etliche hundert Jahr vor Christo, scheinet,
daß die Schwaben und Wandalen in diesen
Gegenden gewohnet.

2. Hernach findet man die Lygier in Schle-
sien, die Hermanduren in Ober-Böhmen,
ferner die Bojen, und diese wurden von den
Quaden und Marcmännern verjaget, wel-
che noch im andern Seculo hier gewesen.

3. Des Vannini Regnum, wird auch von ei-
nigen in diese Gegenden gesetzet.

II. Der mittlere Zustand erstrecket sich
vom VI. biß auf das XVI. Seculum.

1. Zur Helffte des VI. fallen die Slaven
ein, und ein Hauffen unter ihrem Anführer
Czecho, bringen diese Länder unter sich.

2. Denen alten Deutschen Einwohnern in
Schlesien den Lygiis, bleibet der Nahme Silesii,
die Slaven in Böhmen werden Bohemi, und
die in Mähren Moravi genennet.

3. Hier
M 5
XII. Von Boͤhmen.

2. Heraldiſche Beſchreibung des Wappens
von Boͤhmen, Schleſien und Maͤhren.

3. Ferner wird gefraget, warum Boͤhmen
als Chur-Fuͤrſt und Ertz-Schencke, keine Figur
in ſeinem Wappen fuͤhre?

III. Die Staats-Hiſtorie von Boͤhmen.
I. Der alte Zuſtand gehet von der Zeit
an, da man von dieſem Land etwas
zu ſagen weiß, biß auf das VI. Secul.

1. Etliche hundert Jahr vor Chriſto, ſcheinet,
daß die Schwaben und Wandalen in dieſen
Gegenden gewohnet.

2. Hernach findet man die Lygier in Schle-
ſien, die Hermanduren in Ober-Boͤhmen,
ferner die Bojen, und dieſe wurden von den
Quaden und Marcmaͤnnern verjaget, wel-
che noch im andern Seculo hier geweſen.

3. Des Vannini Regnum, wird auch von ei-
nigen in dieſe Gegenden geſetzet.

II. Der mittlere Zuſtand erſtrecket ſich
vom VI. biß auf das XVI. Seculum.

1. Zur Helffte des VI. fallen die Slaven
ein, und ein Hauffen unter ihrem Anfuͤhrer
Czecho, bringen dieſe Laͤnder unter ſich.

2. Denen alten Deutſchen Einwohnern in
Schleſien den Lygiis, bleibet der Nahme Sileſii,
die Slaven in Boͤhmen werden Bohemi, und
die in Maͤhren Moravi genennet.

3. Hier
M 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0213" n="185"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">XII.</hi> Von Bo&#x0364;hmen.</fw><lb/>
              <p>2. Heraldi&#x017F;che Be&#x017F;chreibung des Wappens<lb/>
von Bo&#x0364;hmen, Schle&#x017F;ien und Ma&#x0364;hren.</p><lb/>
              <p>3. Ferner wird gefraget, warum Bo&#x0364;hmen<lb/>
als Chur-Fu&#x0364;r&#x017F;t und Ertz-Schencke, keine Figur<lb/>
in &#x017F;einem Wappen fu&#x0364;hre?</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Die Staats-Hi&#x017F;torie von Bo&#x0364;hmen.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#aq">I.</hi> Der <hi rendition="#fr">alte Zu&#x017F;tand</hi> gehet von der Zeit<lb/>
an, da man von die&#x017F;em Land etwas<lb/>
zu &#x017F;agen weiß, biß auf das <hi rendition="#aq">VI.</hi> Secul.</head><lb/>
              <p>1. Etliche hundert Jahr vor Chri&#x017F;to, &#x017F;cheinet,<lb/>
daß die <hi rendition="#fr">Schwaben</hi> und <hi rendition="#fr">Wandalen</hi> in die&#x017F;en<lb/>
Gegenden gewohnet.</p><lb/>
              <p>2. Hernach findet man die <hi rendition="#fr">Lygier</hi> in Schle-<lb/>
&#x017F;ien, die <hi rendition="#fr">Hermanduren</hi> in Ober-Bo&#x0364;hmen,<lb/>
ferner die <hi rendition="#fr">Bojen,</hi> und die&#x017F;e wurden von den<lb/><hi rendition="#fr">Quaden</hi> und <hi rendition="#fr">Marcma&#x0364;nnern</hi> verjaget, wel-<lb/>
che noch im andern Seculo hier gewe&#x017F;en.</p><lb/>
              <p>3. Des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vannini Regnum,</hi></hi> wird auch von ei-<lb/>
nigen in die&#x017F;e Gegenden ge&#x017F;etzet.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#aq">II.</hi> Der <hi rendition="#fr">mittlere Zu&#x017F;tand</hi> er&#x017F;trecket &#x017F;ich<lb/>
vom <hi rendition="#aq">VI.</hi> biß auf das <hi rendition="#aq">XVI.</hi> Seculum.</head><lb/>
              <p>1. Zur Helffte des <hi rendition="#aq">VI.</hi> fallen die <hi rendition="#fr">Slaven</hi><lb/>
ein, und ein Hauffen unter ihrem Anfu&#x0364;hrer<lb/><hi rendition="#aq">Czecho,</hi> bringen die&#x017F;e La&#x0364;nder unter &#x017F;ich.</p><lb/>
              <p>2. Denen alten Deut&#x017F;chen Einwohnern in<lb/>
Schle&#x017F;ien den <hi rendition="#aq">Lygiis,</hi> bleibet der Nahme <hi rendition="#aq">Sile&#x017F;ii,</hi><lb/>
die Slaven in Bo&#x0364;hmen werden <hi rendition="#aq">Bohemi,</hi> und<lb/>
die in Ma&#x0364;hren <hi rendition="#aq">Moravi</hi> genennet.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">M 5</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">3. Hier</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[185/0213] XII. Von Boͤhmen. 2. Heraldiſche Beſchreibung des Wappens von Boͤhmen, Schleſien und Maͤhren. 3. Ferner wird gefraget, warum Boͤhmen als Chur-Fuͤrſt und Ertz-Schencke, keine Figur in ſeinem Wappen fuͤhre? III. Die Staats-Hiſtorie von Boͤhmen. I. Der alte Zuſtand gehet von der Zeit an, da man von dieſem Land etwas zu ſagen weiß, biß auf das VI. Secul. 1. Etliche hundert Jahr vor Chriſto, ſcheinet, daß die Schwaben und Wandalen in dieſen Gegenden gewohnet. 2. Hernach findet man die Lygier in Schle- ſien, die Hermanduren in Ober-Boͤhmen, ferner die Bojen, und dieſe wurden von den Quaden und Marcmaͤnnern verjaget, wel- che noch im andern Seculo hier geweſen. 3. Des Vannini Regnum, wird auch von ei- nigen in dieſe Gegenden geſetzet. II. Der mittlere Zuſtand erſtrecket ſich vom VI. biß auf das XVI. Seculum. 1. Zur Helffte des VI. fallen die Slaven ein, und ein Hauffen unter ihrem Anfuͤhrer Czecho, bringen dieſe Laͤnder unter ſich. 2. Denen alten Deutſchen Einwohnern in Schleſien den Lygiis, bleibet der Nahme Sileſii, die Slaven in Boͤhmen werden Bohemi, und die in Maͤhren Moravi genennet. 3. Hier M 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/213
Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/213>, abgerufen am 27.05.2024.