7. Die unterschiedliche Reiche und Lande, auch derselben Einwohner, mehr und mehr zur Cultur zu bringen, mithin sie besser brauchen zu können, als bißhero geschehen.
8. Die Persische Conqueten nach allem Fleiß zu unterhalten, und das warum?
9. Was gegen auswärtige zu beobachten, ist viel und mancherley, nach der Vielheit der Nachbahrn, und Verbindung mit andern Po- tentzen.
10. Und weil die Türcken der gefährlichste Nachbahr, sowohl in Europa, als in Ansehen derer Persischen Conqueten, so hat man auf diesen vor allen ein wachsames Auge zu haben; mithin lieber in guten als schlimmen Verneh- men mit ihm zu stehen.
11. Die Tatarn und Cosacken, durch die Fochtel, auch nach bewandten Umständen, durch Geschencke, in Furcht und Gehorsam zu halten.
12. Pohlen, in seiner jetzigen Consistentz und Confusion zu erhalten, und wenn die Republic wegen Curland anfängt sich zu regen, sie mit der grossen Prätension zu schrecken.
13. Ob man gegenwärtig auf Schweden und Dänemarck, groß zu reflectiren habe?
14. Was doch die Ursach seyn möchte, daß das gute Vernehmen mit Engelland, zur Zeit noch nicht kan hergestellet werden? und, ob
man
VII. Von Rußland.
7. Die unterſchiedliche Reiche und Lande, auch derſelben Einwohner, mehr und mehr zur Cultur zu bringen, mithin ſie beſſer brauchen zu koͤnnen, als bißhero geſchehen.
8. Die Perſiſche Conqueten nach allem Fleiß zu unterhalten, und das warum?
9. Was gegen auswaͤrtige zu beobachten, iſt viel und mancherley, nach der Vielheit der Nachbahrn, und Verbindung mit andern Po- tentzen.
10. Und weil die Tuͤrcken der gefaͤhrlichſte Nachbahr, ſowohl in Europa, als in Anſehen derer Perſiſchen Conqueten, ſo hat man auf dieſen vor allen ein wachſames Auge zu haben; mithin lieber in guten als ſchlimmen Verneh- men mit ihm zu ſtehen.
11. Die Tatarn und Coſacken, durch die Fochtel, auch nach bewandten Umſtaͤnden, durch Geſchencke, in Furcht und Gehorſam zu halten.
12. Pohlen, in ſeiner jetzigen Conſiſtentz und Confuſion zu erhalten, und wenn die Republic wegen Curland anfaͤngt ſich zu regen, ſie mit der groſſen Praͤtenſion zu ſchrecken.
13. Ob man gegenwaͤrtig auf Schweden und Daͤnemarck, groß zu reflectiren habe?
14. Was doch die Urſach ſeyn moͤchte, daß das gute Vernehmen mit Engelland, zur Zeit noch nicht kan hergeſtellet werden? und, ob
man
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VII. Von Rußland.
7. Die unterſchiedliche Reiche und Lande,
auch derſelben Einwohner, mehr und mehr zur
Cultur zu bringen, mithin ſie beſſer brauchen
zu koͤnnen, als bißhero geſchehen.
8. Die Perſiſche Conqueten nach allem Fleiß
zu unterhalten, und das warum?
9. Was gegen auswaͤrtige zu beobachten,
iſt viel und mancherley, nach der Vielheit der
Nachbahrn, und Verbindung mit andern Po-
tentzen.
10. Und weil die Tuͤrcken der gefaͤhrlichſte
Nachbahr, ſowohl in Europa, als in Anſehen
derer Perſiſchen Conqueten, ſo hat man auf
dieſen vor allen ein wachſames Auge zu haben;
mithin lieber in guten als ſchlimmen Verneh-
men mit ihm zu ſtehen.
11. Die Tatarn und Coſacken, durch die
Fochtel, auch nach bewandten Umſtaͤnden,
durch Geſchencke, in Furcht und Gehorſam zu
halten.
12. Pohlen, in ſeiner jetzigen Conſiſtentz und
Confuſion zu erhalten, und wenn die Republic
wegen Curland anfaͤngt ſich zu regen, ſie mit der
groſſen Praͤtenſion zu ſchrecken.
13. Ob man gegenwaͤrtig auf Schweden
und Daͤnemarck, groß zu reflectiren habe?
14. Was doch die Urſach ſeyn moͤchte, daß
das gute Vernehmen mit Engelland, zur Zeit
noch nicht kan hergeſtellet werden? und, ob
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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/146>, abgerufen am 16.07.2024.
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