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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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das verfahren beim ausgraben.
oder mit Menschengesichtern und den Kennzeichen der
Eule zwei hoch emporstehende Arme haben, die als
Griffe dienen, und dies bringt mich zu der Vermuthung,
dass dies Nachahmungen des im uralten Tempel der
ilischen Schutzgöttin aufgestellt gewesenen grossen
Idols sind, welches also Eulengesicht, im übrigen Frauen-
gestalt, und zwei neben dem Kopf hoch emporgehobene
Arme gehabt haben muss. Sehr bemerkenswerth ist es,
dass die meisten Töpfe und Vasen, die ich finde, zum
Aufhängen an Schnüren dienten, wie es die beiden
Löcher im Munde und die beiden Röhrchen oder Löcher
in den Griffen an den Seiten der Gefässe beweisen.

Leider zerbrechen mir viele Terracottas beim Ab-
brechen oder Herunterfallen des Schuttes; denn es gibt
nur eine Weise, auf welche ich meine Arbeiter und
mich selbst dagegen schützen kann, von den herunter-
rollenden Steinen zermalmt oder verstümmelt zu werden,
und die ist, dass ich die untersten 5 Meter (nicht 21/2 Meter
wie in den ersten fünf Tagen) senkrecht, den ganzen
obern Theil der mächtigen Erdwand unter einem Winkel
von 50 Grad halte und den senkrechten Theil immer
durch Anlegen von Schornsteinen und Losbrechen mit
grossen eisernen Hebeln in Stücken von 15 bis 30 Kubik-
meter ablöse. Wenn ich dann den Schutt und die
Steine auf dem obern Theil mit den Hackeisen losbrechen
lasse, so fallen die Steine fast perpendikulär über die
unterste senkrechte, 5 Meter hohe Wand weg, rollen
daher höchstens einige Schritt, und es ist weniger Ge-
fahr, dass jemand verletzt werden könnte. Auch habe
ich auf diese Weise den Vortheil, dass der grösste Theil
des Schuttes schon von selbst hinunterfällt und das, was

das verfahren beim ausgraben.
oder mit Menschengesichtern und den Kennzeichen der
Eule zwei hoch emporstehende Arme haben, die als
Griffe dienen, und dies bringt mich zu der Vermuthung,
dass dies Nachahmungen des im uralten Tempel der
ilischen Schutzgöttin aufgestellt gewesenen grossen
Idols sind, welches also Eulengesicht, im übrigen Frauen-
gestalt, und zwei neben dem Kopf hoch emporgehobene
Arme gehabt haben muss. Sehr bemerkenswerth ist es,
dass die meisten Töpfe und Vasen, die ich finde, zum
Aufhängen an Schnüren dienten, wie es die beiden
Löcher im Munde und die beiden Röhrchen oder Löcher
in den Griffen an den Seiten der Gefässe beweisen.

Leider zerbrechen mir viele Terracottas beim Ab-
brechen oder Herunterfallen des Schuttes; denn es gibt
nur eine Weise, auf welche ich meine Arbeiter und
mich selbst dagegen schützen kann, von den herunter-
rollenden Steinen zermalmt oder verstümmelt zu werden,
und die ist, dass ich die untersten 5 Meter (nicht 2½ Meter
wie in den ersten fünf Tagen) senkrecht, den ganzen
obern Theil der mächtigen Erdwand unter einem Winkel
von 50 Grad halte und den senkrechten Theil immer
durch Anlegen von Schornsteinen und Losbrechen mit
grossen eisernen Hebeln in Stücken von 15 bis 30 Kubik-
meter ablöse. Wenn ich dann den Schutt und die
Steine auf dem obern Theil mit den Hackeisen losbrechen
lasse, so fallen die Steine fast perpendikulär über die
unterste senkrechte, 5 Meter hohe Wand weg, rollen
daher höchstens einige Schritt, und es ist weniger Ge-
fahr, dass jemand verletzt werden könnte. Auch habe
ich auf diese Weise den Vortheil, dass der grösste Theil
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[68/0134] das verfahren beim ausgraben. oder mit Menschengesichtern und den Kennzeichen der Eule zwei hoch emporstehende Arme haben, die als Griffe dienen, und dies bringt mich zu der Vermuthung, dass dies Nachahmungen des im uralten Tempel der ilischen Schutzgöttin aufgestellt gewesenen grossen Idols sind, welches also Eulengesicht, im übrigen Frauen- gestalt, und zwei neben dem Kopf hoch emporgehobene Arme gehabt haben muss. Sehr bemerkenswerth ist es, dass die meisten Töpfe und Vasen, die ich finde, zum Aufhängen an Schnüren dienten, wie es die beiden Löcher im Munde und die beiden Röhrchen oder Löcher in den Griffen an den Seiten der Gefässe beweisen. Leider zerbrechen mir viele Terracottas beim Ab- brechen oder Herunterfallen des Schuttes; denn es gibt nur eine Weise, auf welche ich meine Arbeiter und mich selbst dagegen schützen kann, von den herunter- rollenden Steinen zermalmt oder verstümmelt zu werden, und die ist, dass ich die untersten 5 Meter (nicht 2½ Meter wie in den ersten fünf Tagen) senkrecht, den ganzen obern Theil der mächtigen Erdwand unter einem Winkel von 50 Grad halte und den senkrechten Theil immer durch Anlegen von Schornsteinen und Losbrechen mit grossen eisernen Hebeln in Stücken von 15 bis 30 Kubik- meter ablöse. Wenn ich dann den Schutt und die Steine auf dem obern Theil mit den Hackeisen losbrechen lasse, so fallen die Steine fast perpendikulär über die unterste senkrechte, 5 Meter hohe Wand weg, rollen daher höchstens einige Schritt, und es ist weniger Ge- fahr, dass jemand verletzt werden könnte. Auch habe ich auf diese Weise den Vortheil, dass der grösste Theil des Schuttes schon von selbst hinunterfällt und das, was

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/134>, abgerufen am 22.11.2024.