seeinseln, auch scheint die Vegetation dieser Organismen vorzugsweise durch eine heiße mit Feuchtigkeit gesättigte Atmosphäre, wie wir sie für jene Epoche der Erde anzunehmen gezwungen sind, bedingt zu seyn. --
In der darauf folgenden Periode der secundären Gebirge schei- nen die vorher vorhandenen Inseln mit ihren Floren zum Theil wieder ins Meer versenkt worden zu seyn, während sich andere ausgedehntere Landstriche erhoben, deren Boden vorzüglich aus den Kalken und Sandsteinen der Steinkohlenperiode bestand. Zum Theil traten diese Landstrecken wohl mit den noch vorhandenen Inseln in Verbindung und so retteten sich einzelne Pflanzenformen der vorigen Epoche in die neue Ordnung der Dinge herüber, während die meisten eigenthüm- lichen Pflanzengeschlechter theils mit ihrem Boden versanken, theils wohl in Folge der allmälig wesentlich veränderten physicalischen Ver- hältnisse ausstarben. Die baumartigen Farnkräuter und die Calamiten sind zwar noch vorhanden, werden aber seltener, dagegen sind die Cycadeen und Nadelhölzer in größter Menge und in zahlreichen eigenthümlichen Formen entwickelt, dichte Wälder am Rande größerer Landseen bildend, in denen große schilf- und bin- senartige Gewächse vegetirten. Großartige Formen zu Bäumen sich erhebender Liliaceen, der Bucklandien und Clathrarien bildeten vielleicht auf höherem Boden eigenthümliche Gruppen. Da- zwischen wälzten sich die Riesenleiber vorweltlicher Gaviale, Leguane und Schildkröten, flatterten die seltsamen Ptero- dactylus arten, colossalen Fledermäusen vergleichbar, und auf den trocknen Plätzen spielten wunderliche Beutelratzen, während im Meere die Ungestalten der Plesiosauren und Ichthyosauren, halb Fische halb Eidechsen, sich von den zahlreichen kleinen Bewohnern des flüssigen Elementes ernährten, das außerdem durch Ammoniten und Nautilen, sonderbaren Krebsen und eigenthümlichen Seester- nen belebt wurde. In sehr kleinem Maaßstabe wiederholten sich hier die Verhältnisse der Steinkohlenperiode und die Reste jener Pflanzenwelt finden sich in der sogenannten Keuperformation als Letten-
ſeeinſeln, auch ſcheint die Vegetation dieſer Organismen vorzugsweiſe durch eine heiße mit Feuchtigkeit geſättigte Atmoſphäre, wie wir ſie für jene Epoche der Erde anzunehmen gezwungen ſind, bedingt zu ſeyn. —
In der darauf folgenden Periode der ſecundären Gebirge ſchei- nen die vorher vorhandenen Inſeln mit ihren Floren zum Theil wieder ins Meer verſenkt worden zu ſeyn, während ſich andere ausgedehntere Landſtriche erhoben, deren Boden vorzüglich aus den Kalken und Sandſteinen der Steinkohlenperiode beſtand. Zum Theil traten dieſe Landſtrecken wohl mit den noch vorhandenen Inſeln in Verbindung und ſo retteten ſich einzelne Pflanzenformen der vorigen Epoche in die neue Ordnung der Dinge herüber, während die meiſten eigenthüm- lichen Pflanzengeſchlechter theils mit ihrem Boden verſanken, theils wohl in Folge der allmälig weſentlich veränderten phyſicaliſchen Ver- hältniſſe ausſtarben. Die baumartigen Farnkräuter und die Calamiten ſind zwar noch vorhanden, werden aber ſeltener, dagegen ſind die Cycadeen und Nadelhölzer in größter Menge und in zahlreichen eigenthümlichen Formen entwickelt, dichte Wälder am Rande größerer Landſeen bildend, in denen große ſchilf- und bin- ſenartige Gewächſe vegetirten. Großartige Formen zu Bäumen ſich erhebender Liliaceen, der Bucklandien und Clathrarien bildeten vielleicht auf höherem Boden eigenthümliche Gruppen. Da- zwiſchen wälzten ſich die Rieſenleiber vorweltlicher Gaviale, Leguane und Schildkröten, flatterten die ſeltſamen Ptero- dactylus arten, coloſſalen Fledermäuſen vergleichbar, und auf den trocknen Plätzen ſpielten wunderliche Beutelratzen, während im Meere die Ungeſtalten der Pleſioſauren und Ichthyoſauren, halb Fiſche halb Eidechſen, ſich von den zahlreichen kleinen Bewohnern des flüſſigen Elementes ernährten, das außerdem durch Ammoniten und Nautilen, ſonderbaren Krebſen und eigenthümlichen Seeſter- nen belebt wurde. In ſehr kleinem Maaßſtabe wiederholten ſich hier die Verhältniſſe der Steinkohlenperiode und die Reſte jener Pflanzenwelt finden ſich in der ſogenannten Keuperformation als Letten-
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ſeeinſeln, auch ſcheint die Vegetation dieſer Organismen vorzugsweiſe
durch eine heiße mit Feuchtigkeit geſättigte Atmoſphäre, wie wir
ſie für jene Epoche der Erde anzunehmen gezwungen ſind, bedingt
zu ſeyn. —
In der darauf folgenden Periode der ſecundären Gebirge ſchei-
nen die vorher vorhandenen Inſeln mit ihren Floren zum Theil wieder
ins Meer verſenkt worden zu ſeyn, während ſich andere ausgedehntere
Landſtriche erhoben, deren Boden vorzüglich aus den Kalken und
Sandſteinen der Steinkohlenperiode beſtand. Zum Theil traten dieſe
Landſtrecken wohl mit den noch vorhandenen Inſeln in Verbindung
und ſo retteten ſich einzelne Pflanzenformen der vorigen Epoche in die
neue Ordnung der Dinge herüber, während die meiſten eigenthüm-
lichen Pflanzengeſchlechter theils mit ihrem Boden verſanken, theils
wohl in Folge der allmälig weſentlich veränderten phyſicaliſchen Ver-
hältniſſe ausſtarben. Die baumartigen Farnkräuter und die
Calamiten ſind zwar noch vorhanden, werden aber ſeltener, dagegen
ſind die Cycadeen und Nadelhölzer in größter Menge und in
zahlreichen eigenthümlichen Formen entwickelt, dichte Wälder am
Rande größerer Landſeen bildend, in denen große ſchilf- und bin-
ſenartige Gewächſe vegetirten. Großartige Formen zu Bäumen
ſich erhebender Liliaceen, der Bucklandien und Clathrarien
bildeten vielleicht auf höherem Boden eigenthümliche Gruppen. Da-
zwiſchen wälzten ſich die Rieſenleiber vorweltlicher Gaviale,
Leguane und Schildkröten, flatterten die ſeltſamen Ptero-
dactylus arten, coloſſalen Fledermäuſen vergleichbar, und auf den
trocknen Plätzen ſpielten wunderliche Beutelratzen, während im
Meere die Ungeſtalten der Pleſioſauren und Ichthyoſauren,
halb Fiſche halb Eidechſen, ſich von den zahlreichen kleinen Bewohnern
des flüſſigen Elementes ernährten, das außerdem durch Ammoniten
und Nautilen, ſonderbaren Krebſen und eigenthümlichen Seeſter-
nen belebt wurde. In ſehr kleinem Maaßſtabe wiederholten ſich hier die
Verhältniſſe der Steinkohlenperiode und die Reſte jener Pflanzenwelt
finden ſich in der ſogenannten Keuperformation als Letten-
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Schleiden, Matthias Jacob: Die Pflanze und ihr Leben. Leipzig, 1848, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schleiden_pflanze_1848/278>, abgerufen am 27.07.2024.
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