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Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.

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Persönl. pron. Pluralis. Altbaktrisch.
§. 266.schwunden; als accusative z. b. wären also I. nas, II. vas als auß
I. ma-sma-ms, II. tva-sma-ms entstanden zu faßen, von welchen
formen nur der erstere teil *mas, *tvas in nas, vas erhalten ist.

Nomin. ved. I. asme, II. jusme, welche für fast alle casus
des plurals fungieren können, worin uns ein beweis dafür zu
ligen scheint, daß das i nur stammerweiterung, nicht casusen-
dung ist, die demnach hier überall geschwunden ist (als nomi-
native = *ma-sma-j-as, *tva-sma-jas, als dat. = *ma-sma-i-
bhjam
u. s. f.); die gewönlichen formen sind I. vajam, II. jaujam,
in welchen die endung am (§. 264, pg. 483) wol nicht zu ver-
kennen ist; man pflegt va = ma, und jau = tva, tu zu faßen,
j wäre dann die bekante stammerweiterung.

Accus. I. asman, II. jusman, ved. im fem. auch jusmas;
gewönliche accus. plur. der stämme asma, jusma.

Locat. I. asma-su, II. jusma-su, gewönliche locative des
plurals mit denung des stammaußlautes.

Dat. I. asma-bhjam, II. jusma-bhjam, mit dem selben dativ
suffixe wie tu-bhjam, ma-(b)hjam (s. d.) one pluralzeichen.

Ablat. I. asma-t, II. jusma-t, mit dem ablativsuffixe des
singulars.

Genit. I. asma-ka-m, vedisch as-ma-ka, II. jusma-ka-m,
vedisch jusma-ka; adjectivbildungen auf ka im neutr. sing., also
eigentl. 'nostrum, vestrum'. Die vedischen formen scheinen m
ein gebüßt zu haben, für dessen hohes alter das altbaktrische
zeugt und demnach nicht etwa reste eines andern casus zu sein.

Instr. I. asma-bhi-s, II. jusma-bhi-s, mit denung des stamm-
außlautes und dem suffixe des instr. plur.

Altbaktrisch. Fast durchauß wie im altindischen. Die
enklitische form für d. acc. dat. gen. I. no (ne ist nebenform
von no), II. vo ist = altind. I. nas, II. vas; nomin. I. vaem
= altind. vajam (s. o. das altind.); II. jauzem, jaus; jauzem scheint
auf den ersten blick genau = altind. jaujam mit wandlung von
j in z (für die es jedoch an weiteren beispilen felt); berück-
sichtigt man jedoch jaus, welches sich als eine abkürzung einer
dem vedischen jusme entsprechenden form ergibt, so bietet
sich die vermutung dar, daß juzem für *jausem stehe und auch

Persönl. pron. Pluralis. Altbaktrisch.
§. 266.schwunden; als accusative z. b. wären also I. nas, II. vas als auß
I. ma-sma-ms, II. tva-sma-ms entstanden zu faßen, von welchen
formen nur der erstere teil *mas, *tvas in nas, vas erhalten ist.

Nomin. vêd. I. asmế, II. juśmế, welche für fast alle casus
des plurals fungieren können, worin uns ein beweis dafür zu
ligen scheint, daß das i nur stammerweiterung, nicht casusen-
dung ist, die demnach hier überall geschwunden ist (als nomi-
native = *ma-sma-j-as, *tva-sma-jas, als dat. = *ma-sma-i-
bhjam
u. s. f.); die gewönlichen formen sind I. vajám, II. jûjám,
in welchen die endung am (§. 264, pg. 483) wol nicht zu ver-
kennen ist; man pflegt va = ma, und = tva, tu zu faßen,
j wäre dann die bekante stammerweiterung.

Accus. I. asmấn, II. juśmấn, vêd. im fem. auch juśmấs;
gewönliche accus. plur. der stämme asma, juśma.

Locat. I. asmấ-su, II. juśmấ-su, gewönliche locative des
plurals mit denung des stammaußlautes.

Dat. I. asmá-bhjam, II. juśmá-bhjam, mit dem selben dativ
suffixe wie tú-bhjam, má-(b)hjam (s. d.) one pluralzeichen.

Ablat. I. asmá-t, II. juśmá-t, mit dem ablativsuffixe des
singulars.

Genit. I. asmấ-ka-m, vêdisch as-mấ-ka, II. juśmấ-ka-m,
vêdisch juśmấ-ka; adjectivbildungen auf ka im neutr. sing., also
eigentl. ‘nostrum, vestrum’. Die vêdischen formen scheinen m
ein gebüßt zu haben, für dessen hohes alter das altbaktrische
zeugt und demnach nicht etwa reste eines andern casus zu sein.

Instr. I. asmấ-bhi-s, II. juśmấ-bhi-s, mit denung des stamm-
außlautes und dem suffixe des instr. plur.

Altbaktrisch. Fast durchauß wie im altindischen. Die
enklitische form für d. acc. dat. gen. I. nô (nè ist nebenform
von nô), II. ist = altind. I. nas, II. vas; nomin. I. vaêm
= altind. vajam (s. o. das altind.); II. jûźem, jûs; jûźem scheint
auf den ersten blick genau = altind. jûjám mit wandlung von
j in ź (für die es jedoch an weiteren beispilen felt); berück-
sichtigt man jedoch jûs, welches sich als eine abkürzung einer
dem vêdischen juśmê entsprechenden form ergibt, so bietet
sich die vermutung dar, daß juźem für *jûsem stehe und auch

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[498/0224] Persönl. pron. Pluralis. Altbaktrisch. schwunden; als accusative z. b. wären also I. nas, II. vas als auß I. ma-sma-ms, II. tva-sma-ms entstanden zu faßen, von welchen formen nur der erstere teil *mas, *tvas in nas, vas erhalten ist. §. 266. Nomin. vêd. I. asmế, II. juśmế, welche für fast alle casus des plurals fungieren können, worin uns ein beweis dafür zu ligen scheint, daß das i nur stammerweiterung, nicht casusen- dung ist, die demnach hier überall geschwunden ist (als nomi- native = *ma-sma-j-as, *tva-sma-jas, als dat. = *ma-sma-i- bhjam u. s. f.); die gewönlichen formen sind I. vajám, II. jûjám, in welchen die endung am (§. 264, pg. 483) wol nicht zu ver- kennen ist; man pflegt va = ma, und jû = tva, tu zu faßen, j wäre dann die bekante stammerweiterung. Accus. I. asmấn, II. juśmấn, vêd. im fem. auch juśmấs; gewönliche accus. plur. der stämme asma, juśma. Locat. I. asmấ-su, II. juśmấ-su, gewönliche locative des plurals mit denung des stammaußlautes. Dat. I. asmá-bhjam, II. juśmá-bhjam, mit dem selben dativ suffixe wie tú-bhjam, má-(b)hjam (s. d.) one pluralzeichen. Ablat. I. asmá-t, II. juśmá-t, mit dem ablativsuffixe des singulars. Genit. I. asmấ-ka-m, vêdisch as-mấ-ka, II. juśmấ-ka-m, vêdisch juśmấ-ka; adjectivbildungen auf ka im neutr. sing., also eigentl. ‘nostrum, vestrum’. Die vêdischen formen scheinen m ein gebüßt zu haben, für dessen hohes alter das altbaktrische zeugt und demnach nicht etwa reste eines andern casus zu sein. Instr. I. asmấ-bhi-s, II. juśmấ-bhi-s, mit denung des stamm- außlautes und dem suffixe des instr. plur. Altbaktrisch. Fast durchauß wie im altindischen. Die enklitische form für d. acc. dat. gen. I. nô (nè ist nebenform von nô), II. vô ist = altind. I. nas, II. vas; nomin. I. vaêm = altind. vajam (s. o. das altind.); II. jûźem, jûs; jûźem scheint auf den ersten blick genau = altind. jûjám mit wandlung von j in ź (für die es jedoch an weiteren beispilen felt); berück- sichtigt man jedoch jûs, welches sich als eine abkürzung einer dem vêdischen juśmê entsprechenden form ergibt, so bietet sich die vermutung dar, daß juźem für *jûsem stehe und auch

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Zitationshilfe: Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schleicher_indogermanische02_1862/224>, abgerufen am 06.05.2024.