Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Grundzalen, 20--90. tritt hier klar hervor. Es ist wol kaum vorauß zu setzen, daߧ. 239.in der indogerm. ursprache bereits zusammensetzung ein getreten war, warscheinlich waren hier einer und zehner noch getrente worte. Altindisch. Die decade ward ursprünglich durch daca-ti, 20. vim-cati für *dvim-dacati, der nasal von vim = dvim Altbaktrisch. Dem altindischen entsprechend, jedoch Griechisch. Außer in 20, wo ebenfals ein daka-ti er- Grundzalen, 20—90. tritt hier klar hervor. Es ist wol kaum vorauß zu setzen, daߧ. 239.in der indogerm. ursprache bereits zusammensetzung ein getreten war, warscheinlich waren hier einer und zehner noch getrente worte. Altindisch. Die decade ward ursprünglich durch daça-ti, 20. viṁ-çáti für *dviṁ-daçati, der nasal von viṁ = dviṁ Altbaktrisch. Dem altindischen entsprechend, jedoch Griechisch. Außer in 20, wo ebenfals ein daka-ti er- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0129" n="403"/><fw place="top" type="header">Grundzalen, 20—90.</fw><lb/> tritt hier klar hervor. Es ist wol kaum vorauß zu setzen, daß<note place="right">§. 239.</note><lb/> in der <hi rendition="#g">indogerm. ursprache</hi> bereits zusammensetzung ein<lb/> getreten war, warscheinlich waren hier einer und zehner noch<lb/> getrente worte.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altindisch</hi>. Die decade ward ursprünglich durch <hi rendition="#i">daça-ti,<lb/> daça-ta</hi> auß gedrükt, vor welches die einer traten. 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Grundzalen, 20—90.
tritt hier klar hervor. Es ist wol kaum vorauß zu setzen, daß
in der indogerm. ursprache bereits zusammensetzung ein
getreten war, warscheinlich waren hier einer und zehner noch
getrente worte.
§. 239.
Altindisch. Die decade ward ursprünglich durch daça-ti,
daça-ta auß gedrükt, vor welches die einer traten. Von disem
daça-ti ist aber nur -çati, ja sogar nur -ti gebliben, von daça-ta
nur -çat; dise starke verflüchtigung begreift sich bei so vil ge-
brauchten worten.
20. viṁ-çáti für *dviṁ-daçati, der nasal von viṁ = dviṁ
und der entsprechende der beiden folgenden zalen ist dunkel;
villeicht ist in im der rest einer casusendung zu sehen. Durch
das altbaktrische wird er als späte bildung erwisen. 30. triṁ-çát,
warscheinlich für *trîni daçatâ und von hier ist wol der nasal
in 20 und 40 durch analogie gedrungen; 40. ḱatvâriṁ-çát; 50.
panḱâ-çát; 60. śaś-t́í; 70. sapta-tí; 80. açî-tí eine ser unur-
sprüngliche form; 90. nava-tí sämtlich mit -ti für *daçati.
Altbaktrisch. Dem altindischen entsprechend, jedoch
noch mit çata neutr. (nom. acc. sing. -çate-m) anstatt des alt-
indischen çat, so daß hier also eine form *daça-ta vorauß zu
setzen ist, von welcher altbaktrisch noch -çata, altindisch aber,
mit stärkerer verkürzung, nur -çat gebliben ist. 20. vî-çaiti
für *dvi-(da)çati; 30. thri-çata für *tri-daca-ta; 40. ḱathware-çata;
50. panḱâ-çata; 60. khsvas-ti; 70. haptâ-iti; 80. ? 90. nava-iti.
Griechisch. Außer in 20, wo ebenfals ein daka-ti er-
scheint, ligt hier als zweiter teil der zusammensetzung -ϰοντα
vor, warscheinlich ein neutr. plur, grundf. dakan-tâ, von einem
singular *dakan-ta-m. 20. εἴ-ϰοσι = *εἴ-ϰοτι (§. 148, 1, c),
Hom. ἐείϰοσι, älteste form dor. ϝ03B5;ίϰατι, ϝῑ΄ϰατι; ϝί-ϰατι steht
für *dvî-daka-ti, die länge des î mag in früherer casusendung
iren grund haben und eben daher auch ει stammen; ἐείϰοσι,
d. i. ἐϝείϰοσι, mit dem häufigen vocalvorschlag vor consonan-
tischem anlaute (§. 43). 30. τριᾱ΄-ϰοντα, d. i. *triâ dakan-tâ,
änlich bei den folgenden. 40. τεσσαρά-ϰοντα; 50. πεντή-ϰοντα;
60. ἑξή-ϰοντα; 70. ἑβδομή-ϰοντα, mit der ordnungszal gebildet,
wie 80. ὀγδοή-ϰοντα; 90. ἐνενή-ϰοντα, Hom. auch ἐννή-ϰοντα,
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