Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Lateinisch. Consonantische lautgesetze. Assimilation. vicensumus, vicesimus auß *vicent-tumu-s, *vicens-tumu-s (wärehier, wie in deci-mu-s, nur -mo an getreten, so würde die form *viginti-mu-s lauten) u. s. f. c. Anänlichung des vorher gehenden lautes an Bekantlich gehen tönende momentane consonanten vor stum- Labiale momentane consonanten gehen vor n in den labia- Die ältere sprache zeigt noch s vor nasalen auß t erweicht, Vereinzelt ist quadra-ginta neben quatri-duo; t ist vor dem d. Anänlichung des folgenden lautes an den vor- Niemals geht t nach n in s über, wenn nt zu einem und Lateinisch. Consonantische lautgesetze. Assimilation. vicensumus, vicêsimus auß *vicent-tumu-s, *vicens-tumu-s (wärehier, wie in deci-mu-s, nur -mo an getreten, so würde die form *viginti-mu-s lauten) u. s. f. c. Anänlichung des vorher gehenden lautes an Bekantlich gehen tönende momentane consonanten vor stum- Labiale momentane consonanten gehen vor n in den labia- Die ältere sprache zeigt noch s vor nasalen auß t erweicht, Vereinzelt ist quadra-ginta neben quatri-duo; t ist vor dem d. Anänlichung des folgenden lautes an den vor- Niemals geht t nach n in s über, wenn nt zu einem und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0226" n="212"/><fw place="top" type="header">Lateinisch. Consonantische lautgesetze. Assimilation.</fw><lb/><hi rendition="#i">vicensumus</hi>, <hi rendition="#i">vicêsimus</hi> auß *<hi rendition="#i">vicent-tumu-s</hi>, *<hi rendition="#i">vicens-tumu-s</hi> (wäre<lb/> hier, wie in <hi rendition="#i">deci-mu-s</hi>, nur <hi rendition="#i">-mo</hi> an getreten, so würde die form<lb/> *<hi rendition="#i">viginti-mu-s</hi> lauten) u. s. f.</p><lb/> <p>c. <hi rendition="#g">Anänlichung des vorher gehenden lautes an<lb/> den folgenden</hi>.</p><lb/> <p>Bekantlich gehen tönende momentane consonanten vor stum-<lb/> men consonanten in stumme über, z. b. <hi rendition="#i">ac-tus</hi>, <hi rendition="#i">scrip-tus</hi>, <hi rendition="#i">scrip-<lb/> si</hi> u. s. f. für *<hi rendition="#i">ag-tus,</hi> vgl. <hi rendition="#i">ag-o;</hi> *<hi rendition="#i">scrib-tus</hi>, *<hi rendition="#i">scrib-si</hi>, vgl. <hi rendition="#i">scrib-o</hi><lb/> u. s. f. 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Lateinisch. Consonantische lautgesetze. Assimilation.
vicensumus, vicêsimus auß *vicent-tumu-s, *vicens-tumu-s (wäre
hier, wie in deci-mu-s, nur -mo an getreten, so würde die form
*viginti-mu-s lauten) u. s. f.
c. Anänlichung des vorher gehenden lautes an
den folgenden.
Bekantlich gehen tönende momentane consonanten vor stum-
men consonanten in stumme über, z. b. ac-tus, scrip-tus, scrip-
si u. s. f. für *ag-tus, vgl. ag-o; *scrib-tus, *scrib-si, vgl. scrib-o
u. s. f. Dagegen steht neben sec-are seg-mentum, neben salic-
em, salig-nus u. s. f.; die tönenden laute m, n wandelten hier
c in das tönende g.
Labiale momentane consonanten gehen vor n in den labia-
len nasal über; som-nus, Sam-nium für *sop-nus (vgl. sop-ire),
*Sab-nium (vgl. Sab-ini, Sab-elli).
Die ältere sprache zeigt noch s vor nasalen auß t erweicht,
wie res-mu-s (rêmus) auß *ret-mu-s (ἐϱετ-μός); pes-na (penna)
auß *pet-na (wurz. pet volare, s. oben unter a).
Vereinzelt ist quadra-ginta neben quatri-duo; t ist vor dem
tönenden r zu d gewandelt.
d. Anänlichung des folgenden lautes an den vor-
her gehenden. Sie findet vor allem bei t statt, welches nach
nasalen und liquiden (also nach consonantischen dauerlauten)
gerne in die spirans s über geht; die selbe neigung zeigt es
nach gutturalen (nach c), lezteres findet sich auch im altindi-
schen, s. oben §. 123, 2, anm. 2); z. b. man-sum für *man-
tu-m (man-eo), pul-su-s für *pul-tu-s (pel-lo, pe-pul-i), spar-sus
für *spar-g-tu-s (sparg-o), u. s. f.; darneben aber findet sich
ten-tu-s (und ten-sus), sepul-tu-s (sepel-io), tor-tu-s für *tor-c-tus
(torqv-eo) u. s. f.; mac-simu-s steht so für *mag-timu-s (mag-
nus; vgl. op-timu-s); fixus, d. i. fic-su-s für *fig-tu-s (fig-o) u.
s. f. neben ac-tu-s (ag-o), fic-tu-s (wurz. fig in fi-n-go) und ser
vilen andern mit erhaltenem t.
Niemals geht t nach n in s über, wenn nt zu einem und
dem selben wortbildungselemente gehört, z. b. feru-nt, fere-nt-em
u. s. f.
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