Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

und in engen Raum zusammengehäuften histo-
rischen Anspielungen die Aufmerksamkeit nicht zu
sehr verwirren, setzen wir den Hauptfaden der
Geschichte voran, mit Weglassung aller Neben-
umstände.

Ramo geht in den Wald, wohin ihm sein
treuer Bruder Lokshmonno und seine geliebte
Sita folgt. Der alte Doshorotho stirbt vor
Gram; nach seinem Tode wird Bhoroto der ein-
mal gemachten Anordnung des Vaters gemäß
zum Königthum berufen. Er will es aber nicht
annehmen, sondern geht in den Wald zu Ramo
und bietet diesem das Reich an. Ramo ver-
weigert es und bewegt den Bhorot zurückzukeh-
ren, der dann die Regierung antritt und zu
Nondigramo seinen Hof hält.

Ramo irrt ferner in der Wildniß umher
und fängt nun an die Riesen zu bekämpfen,
wozu ihm Indro's Waffen verliehen werden.
Er tödtet viele derselben; Ravono, der Riesen-
könig zu Lonka, geräth darüber in Zorn und
sinnt auf Rache. Durch List entführt er die
schöne Sita, Ramo's Geliebte; wobei er den
wunderbaren Geier, den Wächter in Ramo's

und in engen Raum zuſammengehaͤuften hiſto-
riſchen Anſpielungen die Aufmerkſamkeit nicht zu
ſehr verwirren, ſetzen wir den Hauptfaden der
Geſchichte voran, mit Weglaſſung aller Neben-
umſtaͤnde.

Ramo geht in den Wald, wohin ihm ſein
treuer Bruder Lokſhmoño und ſeine geliebte
Sita folgt. Der alte Doſhorotho ſtirbt vor
Gram; nach ſeinem Tode wird Bhoroto der ein-
mal gemachten Anordnung des Vaters gemaͤß
zum Koͤnigthum berufen. Er will es aber nicht
annehmen, ſondern geht in den Wald zu Ramo
und bietet dieſem das Reich an. Ramo ver-
weigert es und bewegt den Bhorot zuruͤckzukeh-
ren, der dann die Regierung antritt und zu
Nondigramo ſeinen Hof haͤlt.

Ramo irrt ferner in der Wildniß umher
und faͤngt nun an die Rieſen zu bekaͤmpfen,
wozu ihm Indro’s Waffen verliehen werden.
Er toͤdtet viele derſelben; Ravono, der Rieſen-
koͤnig zu Lonka, geraͤth daruͤber in Zorn und
ſinnt auf Rache. Durch Liſt entfuͤhrt er die
ſchoͤne Sita, Ramo’s Geliebte; wobei er den
wunderbaren Geier, den Waͤchter in Ramo’s

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0261" n="242"/>
und in engen Raum zu&#x017F;ammengeha&#x0364;uften hi&#x017F;to-<lb/>
ri&#x017F;chen An&#x017F;pielungen die Aufmerk&#x017F;amkeit nicht zu<lb/>
&#x017F;ehr verwirren, &#x017F;etzen wir den Hauptfaden der<lb/>
Ge&#x017F;chichte voran, mit Wegla&#x017F;&#x017F;ung aller Neben-<lb/>
um&#x017F;ta&#x0364;nde.</p><lb/>
            <p>Ramo geht in den Wald, wohin ihm &#x017F;ein<lb/>
treuer Bruder Lok&#x017F;hmoño und &#x017F;eine geliebte<lb/>
Sita folgt. Der alte Do&#x017F;horotho &#x017F;tirbt vor<lb/>
Gram; nach &#x017F;einem Tode wird Bhoroto der ein-<lb/>
mal gemachten Anordnung des Vaters gema&#x0364;ß<lb/>
zum Ko&#x0364;nigthum berufen. Er will es aber nicht<lb/>
annehmen, &#x017F;ondern geht in den Wald zu Ramo<lb/>
und bietet die&#x017F;em das Reich an. Ramo ver-<lb/>
weigert es und bewegt den Bhorot zuru&#x0364;ckzukeh-<lb/>
ren, der dann die Regierung antritt und zu<lb/>
Nondigramo &#x017F;einen Hof ha&#x0364;lt.</p><lb/>
            <p>Ramo irrt ferner in der Wildniß umher<lb/>
und fa&#x0364;ngt nun an die Rie&#x017F;en zu beka&#x0364;mpfen,<lb/>
wozu ihm Indro&#x2019;s Waffen verliehen werden.<lb/>
Er to&#x0364;dtet viele der&#x017F;elben; Ravono, der Rie&#x017F;en-<lb/>
ko&#x0364;nig zu Lonka, gera&#x0364;th daru&#x0364;ber in Zorn und<lb/>
&#x017F;innt auf Rache. Durch Li&#x017F;t entfu&#x0364;hrt er die<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne Sita, Ramo&#x2019;s Geliebte; wobei er den<lb/>
wunderbaren Geier, den Wa&#x0364;chter in Ramo&#x2019;s<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[242/0261] und in engen Raum zuſammengehaͤuften hiſto- riſchen Anſpielungen die Aufmerkſamkeit nicht zu ſehr verwirren, ſetzen wir den Hauptfaden der Geſchichte voran, mit Weglaſſung aller Neben- umſtaͤnde. Ramo geht in den Wald, wohin ihm ſein treuer Bruder Lokſhmoño und ſeine geliebte Sita folgt. Der alte Doſhorotho ſtirbt vor Gram; nach ſeinem Tode wird Bhoroto der ein- mal gemachten Anordnung des Vaters gemaͤß zum Koͤnigthum berufen. Er will es aber nicht annehmen, ſondern geht in den Wald zu Ramo und bietet dieſem das Reich an. Ramo ver- weigert es und bewegt den Bhorot zuruͤckzukeh- ren, der dann die Regierung antritt und zu Nondigramo ſeinen Hof haͤlt. Ramo irrt ferner in der Wildniß umher und faͤngt nun an die Rieſen zu bekaͤmpfen, wozu ihm Indro’s Waffen verliehen werden. Er toͤdtet viele derſelben; Ravono, der Rieſen- koͤnig zu Lonka, geraͤth daruͤber in Zorn und ſinnt auf Rache. Durch Liſt entfuͤhrt er die ſchoͤne Sita, Ramo’s Geliebte; wobei er den wunderbaren Geier, den Waͤchter in Ramo’s

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/261
Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/261>, abgerufen am 26.05.2024.