Vishnu betrachtet. Sie ward durch die Klagen veranlaßt, welche vor dem Brohma kamen, über die Unthaten des Riesen Ravono, Königs zu Lonka und seiner Genossen, die sogar den Indro bekriegten. Um ihn zu bekämpfen, entschließt sich Vishnu, menschliche Gestalt anzunehmen, als Sohn des Doshorotho, Königs von Oyodhya.
Doshorotho hat von drei Gemahlinnen vier Söhne; von der Kausolya den Ramo, von der Koika den Bhoroto und von einer dritten, deren Nahme verschiedentlich angegeben wird, noch den Lokshmonno, den Freund und Begleiter des Ramo, und einen vierten, der Bhorots Begleiter war. Doshoroth will den erstgebohrnen Ramo feierlich zum Erben erklären und einsetzen. Aber Koika, die ihrem Gemahl große Dienste erzeigt hatte, benutzt sein ihr deshalb gegebnes Ver- sprechen, jede Bitte zu erfüllen, die sie an ihn thun würde. Sie begehrt, daß Ramo auf zwölf Jahre verbannt, Bhorot aber an seiner Stelle zum Erben erklärt werde.
Hier beginnt Narodo's Erzählung, die zu- gleich eine gedrängte Inhaltsanzeige des ganzen Gedichts ist. Damit die Menge der Nahmen
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Viſhnu betrachtet. Sie ward durch die Klagen veranlaßt, welche vor dem Brohma kamen, uͤber die Unthaten des Rieſen Ravono, Koͤnigs zu Lonka und ſeiner Genoſſen, die ſogar den Indro bekriegten. Um ihn zu bekaͤmpfen, entſchließt ſich Viſhnu, menſchliche Geſtalt anzunehmen, als Sohn des Doſhorotho, Koͤnigs von Oyōdhya.
Doſhorotho hat von drei Gemahlinnen vier Soͤhne; von der Kauſolya den Ramo, von der Koika den Bhoroto und von einer dritten, deren Nahme verſchiedentlich angegeben wird, noch den Lokſhmoño, den Freund und Begleiter des Ramo, und einen vierten, der Bhorots Begleiter war. Doſhoroth will den erſtgebohrnen Ramo feierlich zum Erben erklaͤren und einſetzen. Aber Koika, die ihrem Gemahl große Dienſte erzeigt hatte, benutzt ſein ihr deshalb gegebnes Ver- ſprechen, jede Bitte zu erfuͤllen, die ſie an ihn thun wuͤrde. Sie begehrt, daß Ramo auf zwoͤlf Jahre verbannt, Bhorot aber an ſeiner Stelle zum Erben erklaͤrt werde.
Hier beginnt Narodo’s Erzaͤhlung, die zu- gleich eine gedraͤngte Inhaltsanzeige des ganzen Gedichts iſt. Damit die Menge der Nahmen
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Viſhnu betrachtet. Sie ward durch die Klagen
veranlaßt, welche vor dem Brohma kamen, uͤber
die Unthaten des Rieſen Ravono, Koͤnigs zu
Lonka und ſeiner Genoſſen, die ſogar den Indro
bekriegten. Um ihn zu bekaͤmpfen, entſchließt
ſich Viſhnu, menſchliche Geſtalt anzunehmen,
als Sohn des Doſhorotho, Koͤnigs von Oyōdhya.
Doſhorotho hat von drei Gemahlinnen vier
Soͤhne; von der Kauſolya den Ramo, von der
Koika den Bhoroto und von einer dritten, deren
Nahme verſchiedentlich angegeben wird, noch den
Lokſhmoño, den Freund und Begleiter des
Ramo, und einen vierten, der Bhorots Begleiter
war. Doſhoroth will den erſtgebohrnen Ramo
feierlich zum Erben erklaͤren und einſetzen. Aber
Koika, die ihrem Gemahl große Dienſte erzeigt
hatte, benutzt ſein ihr deshalb gegebnes Ver-
ſprechen, jede Bitte zu erfuͤllen, die ſie an ihn
thun wuͤrde. Sie begehrt, daß Ramo auf zwoͤlf
Jahre verbannt, Bhorot aber an ſeiner Stelle
zum Erben erklaͤrt werde.
Hier beginnt Narodo’s Erzaͤhlung, die zu-
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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/260>, abgerufen am 16.02.2025.
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