Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.Salihes begehr' ich zu hören in Wahrheit, Narodo, von dir! Gott und Weiser, wohl kannst du ja selbst be- lehren den kundgen Mann. Als dieß, der die drei Zeiten kennt, Narodo hört, Valmiki's Wort, 16. "Merk' auf!" also ihn anrufend, spricht er dann zu dem Heiligen: Narodo. O wohl schwer mag man die finden, die dein Lob preißt, die Tugend all; Einmal auf dieser Erdwelt hier wird Vollkommen- heit schwer erlangt. Seh ich doch selbst bei den Göttern keinen, der solches Ziel erreicht; 20. Hör' denn, wer solcher Tugend voll, wie ein Mond vor den Menschen strahlt. Ikshvaku's 4) Stamm hat ihn gezeugt, Ramo heißt er, der Tugend übt; Mit jenen und noch weit größern Gaben begabt, der herrlich glänzt. 4) Ikshvaku, einer der königlichen Ahuherren des Stamms
der Sonnenkinder; Sohn des Vivosvan, der ein Sohn des Suryo, des Sonnengottes ist. Salihes begehr’ ich zu hören in Wahrheit, Narodo, von dir! Gott und Weiſer, wohl kannſt du ja ſelbſt be- lehren den kundgen Mann. Als dieß, der die drei Zeiten kennt, Narodo hört, Valmīki’s Wort, 16. „Merk’ auf!“ alſo ihn anrufend, ſpricht er dann zu dem Heiligen: Narodo. O wohl ſchwer mag man die finden, die dein Lob preißt, die Tugend all; Einmal auf dieſer Erdwelt hier wird Vollkommen- heit ſchwer erlangt. Seh ich doch ſelbſt bei den Göttern keinen, der ſolches Ziel erreicht; 20. Hör’ denn, wer ſolcher Tugend voll, wie ein Mond vor den Menſchen ſtrahlt. Ikſhvaku’s 4) Stamm hat ihn gezeugt, Ramo heißt er, der Tugend übt; Mit jenen und noch weit größern Gaben begabt, der herrlich glänzt. 4) Ikſhvaku, einer der königlichen Ahuherren des Stamms
der Sonnenkinder; Sohn des Vivoſvan, der ein Sohn des Suryo, des Sonnengottes iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0257" n="238"/> <l>Salihes begehr’ ich zu hören in Wahrheit,</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Narodo</hi>, von dir!</l><lb/> <l>Gott und Weiſer, wohl kannſt du ja ſelbſt be-</l><lb/> <l>lehren den kundgen Mann.</l><lb/> <l>Als dieß, der die drei Zeiten kennt, <hi rendition="#g">Narodo</hi></l><lb/> <l>hört, <hi rendition="#g">Valmīki’s</hi> Wort,</l><lb/> <l>16. „Merk’ auf!“ alſo ihn anrufend, ſpricht er dann</l><lb/> <l>zu dem Heiligen:</l> </lg><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Narodo</hi>.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <l>O wohl ſchwer mag man die finden, die dein Lob</l><lb/> <l>preißt, die Tugend all;</l><lb/> <l>Einmal auf dieſer Erdwelt hier wird Vollkommen-</l><lb/> <l>heit ſchwer erlangt.</l><lb/> <l>Seh ich doch ſelbſt bei den Göttern keinen, der</l><lb/> <l>ſolches Ziel erreicht;</l><lb/> <l>20. Hör’ denn, wer ſolcher Tugend voll, wie ein Mond</l><lb/> <l>vor den Menſchen ſtrahlt.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#g">Ikſhvaku’s</hi><note place="foot" n="4)">Ikſhvaku, einer der königlichen Ahuherren des Stamms<lb/> der Sonnenkinder; Sohn des Vivoſvan, der ein Sohn<lb/> des Suryo, des Sonnengottes iſt.</note> Stamm hat ihn gezeugt, <hi rendition="#g">Ramo</hi></l><lb/> <l>heißt er, der Tugend übt;</l><lb/> <l>Mit jenen und noch weit größern Gaben begabt,</l><lb/> <l>der herrlich glänzt.</l> </lg><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [238/0257]
Salihes begehr’ ich zu hören in Wahrheit,
Narodo, von dir!
Gott und Weiſer, wohl kannſt du ja ſelbſt be-
lehren den kundgen Mann.
Als dieß, der die drei Zeiten kennt, Narodo
hört, Valmīki’s Wort,
16. „Merk’ auf!“ alſo ihn anrufend, ſpricht er dann
zu dem Heiligen:
Narodo.
O wohl ſchwer mag man die finden, die dein Lob
preißt, die Tugend all;
Einmal auf dieſer Erdwelt hier wird Vollkommen-
heit ſchwer erlangt.
Seh ich doch ſelbſt bei den Göttern keinen, der
ſolches Ziel erreicht;
20. Hör’ denn, wer ſolcher Tugend voll, wie ein Mond
vor den Menſchen ſtrahlt.
Ikſhvaku’s 4) Stamm hat ihn gezeugt, Ramo
heißt er, der Tugend übt;
Mit jenen und noch weit größern Gaben begabt,
der herrlich glänzt.
4) Ikſhvaku, einer der königlichen Ahuherren des Stamms
der Sonnenkinder; Sohn des Vivoſvan, der ein Sohn
des Suryo, des Sonnengottes iſt.
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Zitationshilfe: | Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/257>, abgerufen am 16.02.2025. |