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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 1. Berlin, 1798.

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seine Verwandtschaft mit der Elegie und allem, was transcendental ist; daher aber auch sein Hochmuth und sein Hang zur Mystik des Witzes. Wie Genialität dem Naiven, so ist ernste reine Schönheit dem Humor nothwendig. Er schwebt am liebsten über leicht und klar strömenden Rhapsodien der Philosophie oder der Poesie und flieht schwerfällige Massen, und abgerißne Bruchstücke.



Die Geschichte von den Gergesener Säuen ist wohl eine sinnbildliche Prophezeyung von der Periode der Kraftgenie's, die sich nun glücklich in das Meer der Vergessenheit gestürzt haben.



Wenn ich meine Antipathie gegen das Katzengeschlecht erkläre, so nehme ich Peter Leberechts gestiefelten Kater aus. Krallen hat er, und wer davon geritzt worden ist, schreyt, wie billig, über ihn; Andre aber kann es belustigen, wie er gleichsam auf dem Dache der dramatischen Kunst herumspaziert.



Der Denker braucht grade ein solches Licht wie der Mahler: hell, ohne unmittelbaren Sonnenschein oder blendende Reflexe, und, wo möglich, von oben herab.



Welche Vorstellungen müssen die Theoristen gehabt haben, die das Porträt vom Gebiet der eigentlich schönen, freyen und schaffenden Kunst ausschließen. Es ist grade, als wollte man es nicht für Poesie

seine Verwandtschaft mit der Elegie und allem, was transcendental ist; daher aber auch sein Hochmuth und sein Hang zur Mystik des Witzes. Wie Genialitaͤt dem Naiven, so ist ernste reine Schoͤnheit dem Humor nothwendig. Er schwebt am liebsten uͤber leicht und klar stroͤmenden Rhapsodien der Philosophie oder der Poesie und flieht schwerfaͤllige Massen, und abgerißne Bruchstuͤcke.



Die Geschichte von den Gergesener Saͤuen ist wohl eine sinnbildliche Prophezeyung von der Periode der Kraftgenie's, die sich nun gluͤcklich in das Meer der Vergessenheit gestuͤrzt haben.



Wenn ich meine Antipathie gegen das Katzengeschlecht erklaͤre, so nehme ich Peter Leberechts gestiefelten Kater aus. Krallen hat er, und wer davon geritzt worden ist, schreyt, wie billig, uͤber ihn; Andre aber kann es belustigen, wie er gleichsam auf dem Dache der dramatischen Kunst herumspaziert.



Der Denker braucht grade ein solches Licht wie der Mahler: hell, ohne unmittelbaren Sonnenschein oder blendende Reflexe, und, wo moͤglich, von oben herab.



Welche Vorstellungen muͤssen die Theoristen gehabt haben, die das Portraͤt vom Gebiet der eigentlich schoͤnen, freyen und schaffenden Kunst ausschließen. Es ist grade, als wollte man es nicht fuͤr Poesie

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[84/0273] seine Verwandtschaft mit der Elegie und allem, was transcendental ist; daher aber auch sein Hochmuth und sein Hang zur Mystik des Witzes. Wie Genialitaͤt dem Naiven, so ist ernste reine Schoͤnheit dem Humor nothwendig. Er schwebt am liebsten uͤber leicht und klar stroͤmenden Rhapsodien der Philosophie oder der Poesie und flieht schwerfaͤllige Massen, und abgerißne Bruchstuͤcke. Die Geschichte von den Gergesener Saͤuen ist wohl eine sinnbildliche Prophezeyung von der Periode der Kraftgenie's, die sich nun gluͤcklich in das Meer der Vergessenheit gestuͤrzt haben. Wenn ich meine Antipathie gegen das Katzengeschlecht erklaͤre, so nehme ich Peter Leberechts gestiefelten Kater aus. Krallen hat er, und wer davon geritzt worden ist, schreyt, wie billig, uͤber ihn; Andre aber kann es belustigen, wie er gleichsam auf dem Dache der dramatischen Kunst herumspaziert. Der Denker braucht grade ein solches Licht wie der Mahler: hell, ohne unmittelbaren Sonnenschein oder blendende Reflexe, und, wo moͤglich, von oben herab. Welche Vorstellungen muͤssen die Theoristen gehabt haben, die das Portraͤt vom Gebiet der eigentlich schoͤnen, freyen und schaffenden Kunst ausschließen. Es ist grade, als wollte man es nicht fuͤr Poesie

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1798/273>, abgerufen am 25.11.2024.