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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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D. S. ander
wird mit ehsten bey dir seyn.
Spare doch die heissen Thränen/
die sich nach den besten Freund
auß den bittern Quellen sehnen/
wer/ wie auß Gewohnheit/ weint/
sagt mit stillescheigen an/
daß er nicht recht trauren kan.
Laß nur deine Rosen stehen/
Philorhed ist schon bereit/
deinen Dörnern zuzugehen
bey der spaten Vesper-Zeit/
welche nicht/ O Rosen-Zier/
Philorhed ist fast bey dir.
Er wird deiner nicht vergessen/
du bist in sein Hertz geprägt/
schönste Nymfe/ schweig indessen/
dich hat schon sein Thau belegt/
Philorhed der weis ja wol/
wie und wenn er kommen sol.
Philorhed wird wieder kommen/
eh die Rosenblüthe bleicht!
und der Cauren laute Brommen
das begrünte Feld bestreicht/
wird bereit sein Glantz und schein
dir in deinen Armen seyn.
Laß nur deinen stock nicht schwächen/
diev erliebte Rosen-Kost/
roth und weisse wil Er brechen/
Rosemund/ auf deiner Brust.
Es
D. S. ander
wird mit ehſten bey dir ſeyn.
Spare doch die heiſſen Thraͤnen/
die ſich nach den beſten Freund
auß den bittern Quellen ſehnen/
wer/ wie auß Gewohnheit/ weint/
ſagt mit ſtilleſcheigen an/
daß er nicht recht trauren kan.
Laß nur deine Roſen ſtehen/
Philorhed iſt ſchon bereit/
deinen Doͤrnern zuzugehen
bey der ſpaten Veſper-Zeit/
welche nicht/ O Roſen-Zier/
Philorhed iſt faſt bey dir.
Er wird deiner nicht vergeſſen/
du biſt in ſein Hertz gepraͤgt/
ſchoͤnſte Nymfe/ ſchweig indeſſen/
dich hat ſchon ſein Thau belegt/
Philorhed der weis ja wol/
wie und wenn er kommen ſol.
Philorhed wird wieder kommen/
eh die Roſenbluͤthe bleicht!
und der Cauren laute Brommen
das begruͤnte Feld beſtreicht/
wird bereit ſein Glantz und ſchein
dir in deinen Armen ſeyn.
Laß nur deinen ſtock nicht ſchwaͤchen/
diev erliebte Roſen-Koſt/
roth und weiſſe wil Er brechen/
Roſemund/ auf deiner Bruſt.
Es
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[90/0110] D. S. ander wird mit ehſten bey dir ſeyn. Spare doch die heiſſen Thraͤnen/ die ſich nach den beſten Freund auß den bittern Quellen ſehnen/ wer/ wie auß Gewohnheit/ weint/ ſagt mit ſtilleſcheigen an/ daß er nicht recht trauren kan. Laß nur deine Roſen ſtehen/ Philorhed iſt ſchon bereit/ deinen Doͤrnern zuzugehen bey der ſpaten Veſper-Zeit/ welche nicht/ O Roſen-Zier/ Philorhed iſt faſt bey dir. Er wird deiner nicht vergeſſen/ du biſt in ſein Hertz gepraͤgt/ ſchoͤnſte Nymfe/ ſchweig indeſſen/ dich hat ſchon ſein Thau belegt/ Philorhed der weis ja wol/ wie und wenn er kommen ſol. Philorhed wird wieder kommen/ eh die Roſenbluͤthe bleicht! und der Cauren laute Brommen das begruͤnte Feld beſtreicht/ wird bereit ſein Glantz und ſchein dir in deinen Armen ſeyn. Laß nur deinen ſtock nicht ſchwaͤchen/ diev erliebte Roſen-Koſt/ roth und weiſſe wil Er brechen/ Roſemund/ auf deiner Bruſt. Es

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/110>, abgerufen am 28.04.2024.