Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.Rosen-Gepüsche es ist eine grosse Pein/bey berochnen Rosen seyn. Also tröst er Rosemunden/ bis er zu der Myrte lief/ da sie wiederüm von Stunden ihm in seinen Arm entschlief/ daß er kaum noch vor der Nacht selber sich nach Hause bracht. VII. Der scheidende Seladon/ an der Neisse. SEladon lag auf den Wieseu an der schnellen Neissen Strand/ klagte seiner Liebe Pfand/ das er vormal oft gepriesen/ das er/ eh der Abschied kam/ in die weissen Arme nam. Vnd ich/ sang er/ sol dich lassen/ meiner Sinnen Glantz und Port/ hier allein an diesen Ort/ hier in diesen Krieges-Gassen/ da des wilden Mavors Schein und Apollo Feinde seyn. Seit das ich bey dir gewesen/ hat die Heerde nichts gewust/ als von grüner Felder-Lust besser könte sie genesen/ als ich hier so mannigfalt suchte meinen Aufenthalt. Aber
Roſen-Gepuͤſche es iſt eine groſſe Pein/bey berochnen Roſen ſeyn. Alſo troͤſt er Roſemunden/ bis er zu der Myrte lief/ da ſie wiederuͤm von Stunden ihm in ſeinen Arm entſchlief/ daß er kaum noch vor der Nacht ſelber ſich nach Hauſe bracht. VII. Der ſcheidende Seladon/ an der Neiſſe. SEladon lag auf den Wieſeu an der ſchnellen Neiſſen Strand/ klagte ſeiner Liebe Pfand/ das er vormal oft geprieſen/ das er/ eh der Abſchied kam/ in die weiſſen Arme nam. Vnd ich/ ſang er/ ſol dich laſſen/ meiner Sinnen Glantz und Port/ hier allein an dieſen Ort/ hier in dieſen Krieges-Gaſſen/ da des wilden Mavors Schein und Apollo Feinde ſeyn. Seit das ich bey dir geweſen/ hat die Heerde nichts gewuſt/ als von gruͤner Felder-Luſt beſſer koͤnte ſie geneſen/ als ich hier ſo mannigfalt ſuchte meinen Aufenthalt. Aber
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Roſen-Gepuͤſche
es iſt eine groſſe Pein/
bey berochnen Roſen ſeyn.
Alſo troͤſt er Roſemunden/
bis er zu der Myrte lief/
da ſie wiederuͤm von Stunden
ihm in ſeinen Arm entſchlief/
daß er kaum noch vor der Nacht
ſelber ſich nach Hauſe bracht.
VII.
Der ſcheidende Seladon/ an
der Neiſſe.
SEladon lag auf den Wieſeu
an der ſchnellen Neiſſen Strand/
klagte ſeiner Liebe Pfand/
das er vormal oft geprieſen/
das er/ eh der Abſchied kam/
in die weiſſen Arme nam.
Vnd ich/ ſang er/ ſol dich laſſen/
meiner Sinnen Glantz und Port/
hier allein an dieſen Ort/
hier in dieſen Krieges-Gaſſen/
da des wilden Mavors Schein
und Apollo Feinde ſeyn.
Seit das ich bey dir geweſen/
hat die Heerde nichts gewuſt/
als von gruͤner Felder-Luſt
beſſer koͤnte ſie geneſen/
als ich hier ſo mannigfalt
ſuchte meinen Aufenthalt.
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